Tempomessung mit Gefühlen
Vernetzte Bürgervereine starten ein langjähriges Projekt

Ein möglicher Standort für Smiley-Tempokontrollen kann ein Bereich sein, wie die Hans-Kalscheuer-Straße in Westhoven, in der Fahrzeuge Schrittgeschwindigkeit fahren müssen. | Foto: König/Archiv
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  • Ein möglicher Standort für Smiley-Tempokontrollen kann ein Bereich sein, wie die Hans-Kalscheuer-Straße in Westhoven, in der Fahrzeuge Schrittgeschwindigkeit fahren müssen.
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Porz - (kg) Sie lächeln, wenn man sich an die Geschwindigkeit hält, und sie
sind traurig, wenn man zu schnell fährt. Zwar handelt es sich
ausschließlich um eine grafische Darstellung eines Gesichtsausdrucks,
doch die sogenannten Smiley-Tempokontrollen verfehlen ihre Wirkung
nicht. Das weiß man, wenn man einmal in eine solche
Geschwindigkeitsmessung geraten ist, das hat jedenfalls Simin Fakhim
erfahren, als sie im Bergischen Land unterwegs war.

„Das wäre doch etwas für Porz“, erzählt sie über den Eindruck,
den sie vor rund eineinhalb mit Hans Baedorf erhielt. Gemeinsam
beschlossen sie, den roten Faden zu verfolgen, und den vernetzten
Porzer Bürgervereinen vorzustellen. Fakhim und Baedorf, Vorsitzende
der Bürgervereine in Urbach und Zündorf, vertreten die Community der
vernetzten Bürgervereine in der Öffentlichkeit.

Drei Kontrollgeräte, die an Laternen befestigt werden, konnten
inzwischen beschafft werden, Fachärztin Fakhim beschreibt einen Weg,
der unter anderem bei der Standortwahl der Lichtmasten durch die
Bürgervereine begann, dann über die Stadt und die RheinEnergie
führte, und in einem gemeinsamen Antrag mündete. Einen essentiellen
Kern bildete zudem die Ansprache von Sponsoren. Die Förderer des auf
viele Jahre ausgelegten Projekts hätten die Idee sehr positiv
aufgenommen, schildert die Sprecherin der vernetzten Bürgervereine.
„Wir haben ortsansässige Firmen angesprochen und vor einem
Dreivierteljahr alle Sponsoren zusammen gehabt“, freut sie sich. Die
beteiligten Unternehmen lesen sich wie der Ausschnitt eines „Who is
Who“ des Porzer Stadtbezirks. Zusammen brachten sie 8.400 Euro
zusammen, was der Gesamtinvestition der drei Geräte entspreche.

„Der Grundgedanke ist, dass damit die Ortsteile vernetzt werden“,
sagt Fakhim. Durch das gemeinsame Handeln von Bürgervereinen und
ortsansässigen Unternehmen wolle man das „Wir-Gefühl“ stärken.
Das Projekt startet Mitte Dezember mit Vertretern der Bürgervereine
und der Unternehmen, sowie der Stadt, der Rhein Energie, der Politik
und der Polizei, die sich am ersten Kontrollstandort treffen, der noch
geheim gehalten wird. In Frage kommen Libur, Wahnheide oder Urbach.
Weitere Stadtteile sind Ensen, Elsdorf, Gremberghoven, Langel, Poll,
Porz-Mitte, Wahn, Westhoven und Zündorf, wobei die Aufzählung
alphabetisch ist, und nicht der Reihenfolge der Smiley-Kontrollen
entspricht.

Die Ortschaften spiegeln die Bürgervereine und Ortsgemeinschaften
wieder, die die vernetzte Community bilden. Gewechselt wird in einem
Rhythmus von etwa vier Wochen. Vorgesehen sind Kontrollen rund um die
Uhr, es gebe aber auch Überlegungen einer Nachtpause, um die Leistung
der Akkus zu erhöhen, sagt die Fachärztin. Im Fokus der
Smiley-Tempokontrollen stehen Bereiche vor Kindergärten, Schulen,
Jugendhäusern und Senioreneinrichtungen. Die Tempozonen reichen von 7
bis 70 Kilometer pro Stunde.

„Für Köln ist das Projekt einmalig“, sagt die
Community-Sprecherin. Die Messdaten vieler Standorten könnte in
Zukunft Basis einer Studie sein. Aus Studien habe man wiederum die
Erkenntnis gewinnen können, dass sich Smiley-Tempomessungen positiv
auf das Verhalten von Autofahrern auswirkten, so Fakhim.

Ein möglicher Standort für Smiley-Tempokontrollen kann ein Bereich sein, wie die Hans-Kalscheuer-Straße in Westhoven, in der Fahrzeuge Schrittgeschwindigkeit fahren müssen. | Foto: König/Archiv
Ausschnitt des Plakates der vernetzten Bürgervereine mit dem Motto des Projektes. | Foto: vernetzte Bürgervereine
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