Baumfällungen Krieler Dom
Kein Kahlschlag am neuen Priesterseminar

Einfach Bäume fällen darf auch das Erzbistum nicht. Helga Blömer-Frerker, Friedhelm Hilgers und Roland Schüler (v.l.) sahen sich die Bäume auf dem Gelände sehr genau an. | Foto: Hermans
  • Einfach Bäume fällen darf auch das Erzbistum nicht. Helga Blömer-Frerker, Friedhelm Hilgers und Roland Schüler (v.l.) sahen sich die Bäume auf dem Gelände sehr genau an.
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Lindenthal - (hwh) Verwaltung und Bezirksvertreter kritisieren Pläne des
Erzbistums, am Krieler Dom fast 30 Bäume zu fällen – Pflegekonzept
gefordert.

Rote Punkte an Bäumen, die offensichtlich zur Fällung vorgesehen
sind; Bagger, die plötzlich auftauchten und das bodendeckende Efeu in
den Grünanlagen rund um das ehemalige Berufskolleg des Erzbistums am
Krieler Dom beseitigten: Mehreren Anwohnern kam das merkwürdig vor.
Deshalb wandten sie sich an die Bezirksvertretung (BV) und die
Verwaltung. Daraufhin hatte das Umweltamt einen Ortstermin mit
Vertretern des Erzbistums und Roland Schüler (Grüne) als
dienstältestem Lindenthaler Bezirksvertreter anberaumt.

Schüler war durchaus alarmiert, als er kürzlich vor Ort seinen
BV-Kollegen, der stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin Helga
Blömer-Frerker (CDU) und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Friedhelm
Hilgers, Bericht erstattete: „Das Erzbistum hat die Fällung von
fast 30 Bäumen beantragt, weil die Gebäude für die Nutzung als
Priesterseminar ab dem 1. April saniert werden müssen. Dabei ist gar
keine Erweiterung der Bauten vorgesehen.“

Das wären fast alle Bäume auf dem Gelände. Schüler hatte auf dem
Ortstermin einiges zu bemängeln. „Viele der Bäume sind aufgrund
unsachgemäßer Pflegemaßnahmen nachhaltig geschädigt. Da wurden
einfach Äste abgesägt. Das hat großen Einfluss darauf, wie sich ein
Baum entwickelt und in welche Richtung er wächst.“ Das
beeinträchtige - wie im vorliegenden Fall - sogar die
Standfestigkeit. Außerdem habe die eher grobschlächtige
Bagger-Aktion die Wurzeln einiger Bäume in Mitleidenschaft gezogen,
sodass deren Bestand ebenfalls nicht garantiert werden könne.

Die Bezirksvertretung allerdings hat bei Baumfällungen ein Wörtchen
mitzureden. Hilgers schlug vor, Fachleute sollten die beschädigten
Bäume noch einmal genau auf die Möglichkeiten zu ihrem Erhalt hin
untersuchen: „Die haben vielleicht eine größere
Widerstandsfähigkeit, als wir denken.“ Dies scheint erste Früchte
zu tragen. Nach einer aktuellen Information von Roland Schüler sollen
die drei Hainbuchen im Nord-Osten des Areals nun zunächst einmal
stehen bleiben, der Eigentümer soll ein Baumpflege-Konzept vorlegen.

Auch die Möglichkeit unumgänglicher Fällungen werde nicht ohne jede
Bedingung bewilligt, wie Helga Blömer-Frerker klar stellte. „Das
Erzbistum soll Ersatzpflanzungen vornehmen, am besten hier auf dem
Gelände.“ Sollten die Bedingungen nicht erfüllt werden, könnte
das Bistum wegen einer Ordnungswidrigkeit belangt werden.

- Hans-Willi Hermans

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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