Anschlag auf Heilige Familie?
Krippe fiel möglichweise Brandstiftung zum Opfer

Ein Bild der Verwüstung bietet sich zurzeit in St. Johannes an der Stelle, wo bisher die Krippe stand.  | Foto: Christa Gast
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  • Ein Bild der Verwüstung bietet sich zurzeit in St. Johannes an der Stelle, wo bisher die Krippe stand.
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Lohmar - Noch immer weht Rauchgeruch durch den Kirchenraum. Ein Chorpfeiler ist
bis zur Decke verrußt, und links vom Altarraum eine trostlose,
kohlrabenschwarze Ecke voller Brandrückstände.

Am Montag, 2. Januar, hatte Helene Krotky die Krippe in St. Johannes
besuchen wollen, als ihr schon im Eingang eine dicke Rauchwolke
entgegenkam. Die Krippe und ein daneben stehender Weihnachtsbaum
brannten.

Die herbeigerufene Feuerwehr hatte das Feuer rasch unter Kontrolle,
doch die fünf Jahre alte, selbst gebaute Krippe war nicht mehr zu
retten. Das Strohdach des Holzstalles, das Heu in der Krippe und das
trockene Moos auf der neuen zwei Mal zweieinhalb Meter großen
Bodenplatte hatten es dem Feuer leicht gemacht. Sämtliche Figuren
verbrannten. Bänke, Stühle, die Kanzel und weiteres Mobiliar blieben
zum Glück vom Feuer verschont.

Doch die erhebliche Rauchentwicklung machte den Wehrleuten zu
schaffen; umfangreiche Lüftungsmaßnahmen mussten unternommen werden.

Unklar ist noch, wie der Brand entstehen konnte.  „Jahrelang stand
eine Laterne mit dem Friedenslicht  bis zum zweiten Weihnachtstag an
der Krippe, und nie ist etwas passiert“, sagt der Küster. Zeugen
wollen einen Unbekannten in der Kirche gesehen haben.

Brandstiftung schließt die Polizei nicht aus, kann sie aber auch noch
nicht bestätigen. Ungewiss ist auch noch, wann die Kirche wieder
genutzt werden kann.  Möglichweise haben sich Rußpartikel im ganzen
Kirchenraum festgesetzt.

Noch ist nicht abzusehen, wie umfangreich die Sanierungsmaßnahmen
sein werden.  

2010 war die Kirche erst nach fünfjähriger Sanierung wiedereröffnet
worden. Damals hatte die evangelische Kirchengemeinde den Katholiken
großzügig ihre Kirche  für  Gottesdienste zur Verfügung
gestellt. Diesmal werden es wohl nicht wieder fünf Jahre werden.

Doch  wo können in der Zwischenzeit die Gottesdienste gefeiert
werden? Und wie kann die Kirche sich in Zukunft absichern? Pfarrer
Markus Feggeler und sein Team wollen die Kirche weiter für Besucher,
die dort beten möchten, tagsüber offen halten. Jetzt wird über eine
Videoüberwachung nachgedacht.

- Christa Gast

Ein Bild der Verwüstung bietet sich zurzeit in St. Johannes an der Stelle, wo bisher die Krippe stand.  | Foto: Christa Gast
An gleicher Stelle hatten Schüler des städtischen Gymnasiums im Rahmen einer Ausstellung im November einen „Tatort“ installiert.  | Foto: Christa Gast
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