Weiter Gutmenschen bleiben
WinLi zieht positive Bilanz

WinLi-Vorsitzender Siegfried Charlier dankte den Helfern für ihren Einsatz. | Foto: Sandra Sonntag
  • WinLi-Vorsitzender Siegfried Charlier dankte den Helfern für ihren Einsatz.
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Lindlar - (son) „Wir treffen uns in diesem Jahr zum dritten Mal zum
Neujahrsempfang, ab jetzt ist es Tradition“, erklärte Siegfried
Charlier, Vorsitzender der Lindlarer Initiative für Flüchtlingshilfe
„WinLi“, bei seiner Begrüßung.

Er dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, Mitgliedern,
Sponsoren und Vertretern der Gemeindeverwaltung, die der Einladung des
WinLi-Vorstandes ins Jubilate Forum gefolgt waren, für ihren großen
Einsatz. Während des vergangenen Jahres habe es in weiten Teilen der
Bevölkerung einen Wandel von der Willkommenskultur hin zur
Flüchtlingskrise gegeben, stellte Siegfried Charlier fest. Aus der
Parole „Wir schaffen das“ sei ein „Wir sind überfordert“
geworden. Die Situation für die Menschen, die aus ihren
Heimatländern fliehen, sei jedoch weiterhin dramatisch und die
Bedingungen, in Deutschland Asyl zu erhalten, würden immer
schwieriger.

Die schrittweise Abschaffung des Asylrechts, die Zusammenarbeit der
EU-Staaten mit Diktatoren aus Afrika und dem Mittelmeerraum zur
Abschirmung der EU-Außengrenzen sowie die Erschwerung des
Familiennachzuges mache die Arbeit in der Flüchtlingshilfe nicht
einfacher, erklärte der Vorsitzende. Daher habe er durchaus
Verständnis für eine Art „Mitgefühlsmüdigkeit“ und teilweise
auch Resignation bei manchen Engagierten, in Anbetracht des
fortgesetzten Leides und der gewaltigen Integrationsaufgabe. Um
dauerhaft zu einer Lösung des Problems zu kommen, müsse man in
erster Linie die Fluchtursachen, und somit Armut und Ausbeutung,
bekämpfen.

Global denken,

lokal handeln

Unter dem Motto „Global denken, lokal handeln“ hat WinLi in den
vergangenen Monaten zahlreiche Projekte durchgeführt, um die
Integration geflüchteter Menschen vor Ort zu unterstützen. Beginnend
beim regelmäßig stattfindenden Café International, der Arbeit der
beiden Koordinatorinnen Christiane Riese und Marion Wester, Hilfe beim
Spracherwerb, bis hin zu speziellen Frauensprachkursen mit
Kinderbetreuung und Unterstützung bei der Suche nach Wohnung,
Arbeits- oder Praktikumsplatz engagiert sich der Verein.

Gutmensch als Alternative zum Wutbürger

Seine persönliche Erfahrung sei, dass man gemeinsam mit
Gleichgesinnten eine Menge erreichen könne, erklärte Charlier zum
Abschluss seiner Rede: „Lasst uns weiter zusammen Gutmenschen sein,
wenn das die Alternative zum Wutbürger ist“.

Bürgermeister und WinLi-Schirmherr Dr. Georg Ludwig lobte die Arbeit
des Vereins. Auch wenn die Gruppe der Helfer im Laufe der Zeit kleiner
geworden sei, so arbeite man doch immer noch engagiert und effektiv.
Aktuell sei das Thema Wohnungraumsuche die größte Herausforderung,
dem sich die Gemeinde zu stellen hätte. Das Thema Familiennachzug
werde die Gemeinde Lindlar ebenfalls bald erreichen, aber auch das
werde man gut bewältigen.

Besonders begeistert zeigte er sich von dem von WinLi initiierten
Zirkusprojekt, das in den Herbstferien stattgefunden hat und das von
Marion Wester vorgestellt wurde. Möglich geworden durch Fördergelder
der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, trafen sich
knapp 40 Kinder, zur Hälfte Flüchtlingskinder und ortsansässige,
sechs Tage lang und tauchten in die Zirkuswelt ein. Am Ende gab es
zwei umjubelte Vorstellungen und die Begeisterung war riesig.

Der Shanty-Chor aus Schmitzhöhe beendete den offiziellen Teil des
WinLi-Empfangs; im Anschluss gab es reichlich Gelegenheit für
Gespräche und Ideenaustausch.

Weitere Informationen zur Arbeit des Vereins unter www.winli.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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