„Sicherheit muss für alle Schüler sein!“
Warten auf die Schulstraße

Am Aktionstag vor Ort: Schulleiter Peter Ness und von der Elterninitiative Carola Podlich, Matthias Winkelmann und Jan Rutsch (v.l.). | Foto: Hermans
  • Am Aktionstag vor Ort: Schulleiter Peter Ness und von der Elterninitiative Carola Podlich, Matthias Winkelmann und Jan Rutsch (v.l.).
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Im engen Otterweg herrscht am Eingang der Johanniter-Grundschule fast jeden Morgen „Elterntaxi-Alarm“. Vor Unterrichtsbeginn halten sie einfach vor Einfahrten oder auf Baumscheiben, drehen und wenden nach Belieben, und sie kommen aus beiden Richtungen: Für die Kinder, die zu Fuß, mit Rollern oder Rädern zum Unterricht kommen, bedeutet das höchste Alarmstufe! Aufpassen und ausweichen ist angesagt.

von Hans-Willi Hermans

Lövenich. Nur für kurze Zeit war das anders. Schon an der Einmündung der Straße hing ein großes buntes Schild: „Fahrt nicht in den Otterweg rein, Sicherheit muss für alle Schüler sein“. Eine Utopie, die zumindest einen Tag lang umgesetzt werden konnte. Da traten die Kids auf dem Otterweg zum Sportunterricht an, sie bemalten die Fahrbahn und jagten Seifenblasen hinterher. Denn die Johanniter-Grundschule nahm am Aktionstag zur Einführung von „Schulstraßen“ teil, an dem sich stadtweit 16 weitere Schulen mit ähnlichen Problemen beteiligten.

Ziel ist es, den „Kiss & Ride“-Verkehr direkt vor den Schulen zu unterbinden, indem man die Straßen zu Schulbeginn und Schulschluss für jeweils 30 bis 45 Minuten komplett für den Kraftverkehr sperrt. „Es sind nicht viele Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, und bisher ist hier auch Gott sei Dank noch nichts passiert. Aber das Gefahrenpotenzial ist da, weil es oft sehr unübersichtlich wird“, sagt Peter Ness, Leiter der Johanniter-Grundschule.

„Die Leitung des Rewe-Markts um die Ecke hat ihren Parkplatz angeboten, dort können die Kinder aussteigen. Die restlichen 300 Meter sind sicher, es gibt auch eine Fußgängerampel“, erzählt Carola Podlich von der Elterninitiative „Sicher zur Johanniter-Grundschule“. Viele Eltern nutzten das auch, aber leider nicht alle. „Ideal wäre es, wenn der Otterweg zur Einbahnstraße würde, mit Zweirichtungsverkehr für Radfahrer, und zusätzlich morgens und nachmittags abgesperrt würde“, sagt Initiativen-Mitglied Jan Rutsch. „Die meisten Anwohner wären auch dafür, viele haben selbst Kinder.“

Ein Lichtblick: Für die temporären Straßensperren sieht es ganz gut aus. Derzeit laufen in Ehrenfeld und Bickendorf entsprechende Pilotprojekte. Nach deren Abschluss wird sich die Verwaltung mit den übrigen Schulen zusammensetzen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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