Verdacht auf Blindgänger
Verdachtspunkte in Lindenthal werden am Freitag untersucht

Erst im vergangenen April wurde an der Greinstraße in Köln-Sülz Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Für die Entschärfung muss auch das Wohnhaus Uni-Center geräumt werden. Insgesamt waren fast 8.000 Personen von der notwendigen Evakuierung betroffen.  | Foto: Arton Krasniqi
  • Erst im vergangenen April wurde an der Greinstraße in Köln-Sülz Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Für die Entschärfung muss auch das Wohnhaus Uni-Center geräumt werden. Insgesamt waren fast 8.000 Personen von der notwendigen Evakuierung betroffen.
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Im Vorfeld zur Verlegung einer Stromtrasse haben im Stadtteil Köln-Lindenthal erneut Bodenuntersuchungen stattgefunden. Dabei ergaben sich Hinweise auf metallische Gegenstände. Um festzustellen, ob es sich um Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg oder harmloses Altmetall handelt, müssen die Verdachtspunkte am Freitag, 16. Mai 2025, aufgegraben werden.
Sollten bei den Aufgrabungen eine oder mehrere zündfähige Weltkriegsbomben gefunden werden, kann es für die Entschärfung am Dienstag, 20. Mai 2025, zu einer Evakuierung kommen. Für den sehr seltenen Fall, dass ein Blindgänger mit Langzeitzünder gefunden wird, muss sofort gehandelt werden. Dann käme es für die Entschärfung bereits am Freitag, 16. Mai 2025, zu einer Evakuierung. Auch die Uniklinik Köln und ein Seniorenhaus können von Evakuierungsmaßnahmen betroffen sein. Beide Einrichtungen sind informiert und haben Vorbereitungen getroffen (siehe unten).
Wie groß der Evakuierungsbereich im Falle eines oder mehrerer Funde sein wird, steht derzeit nicht fest. Den Gefahrenbereich legen der Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland (KBD) der Bezirksregierung Düsseldorf und das Ordnungsamt der Stadt Köln fest, nachdem sie den möglichen Fund/die möglichen Funde in Augenschein genommen haben.
Die Stadt Köln bittet Anwohner*innen darum, bereits vorab zu planen, wo sie sich im Fall einer Evakuierung aufhalten können, und an die Versorgung ihrer Haustiere zu denken. Außerdem sollten sie einen Ausweis und bei Bedarf ihre Medikamente dabeihaben. Wie lange die Entschärfung und damit die Evakuierung dauert, kann derzeit nicht vorhergesagt werden. Das Ordnungsamt verteilt ab dem heutigen Mittwoch ein Informationsschreiben an rund 9.600 möglicherweise betroffene Haushalte.
Wird eine Evakuierung notwendig, informiert die Stadt Köln auf ihrer Homepage und auf ihren Social-Media-Kanälen sowie in der Presse und im Hörfunk.
Für Anwohner*innen, die im Fall einer Evakuierung nicht bei Familie oder Freunden unterkommen können, wird es eine Anlaufstelle im RheinEnergie-Stadion geben. Haustiere können dort in die Innenbereiche nicht mitgenommen werden. Ein Bus-Shuttle fährt mit Haltepunkten vor den Häusern Sülzgürtel 84, Lindenthalgürtel 46 und Lindenthalgürtel 98 zum Stadion. Personen, die in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind und Hilfe benötigen, werden gebeten zu warten, bis Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes bei ihnen klingeln. Diese werden einen Transport in die Anlaufstelle oder in ein Krankenhaus und natürlich auch wieder zurück organisieren.

Die Uniklinik bereitet sich seit Wochen vor und hat zahlreiche Maßnahmen zum Schutz von Menschen eingeleitet. Dies führt für Anwohner*innen und andere Verkehrsteilnehmer*innen zu Beeinträchtigungen bis hin zu Sperrungen einzelner Bereiche in Lindenthal und Sülz. So werden beispielsweise ab Dienstag, 13. Mai 2025, Container im Bereich Kerpener Straße und Leiblplatz aufgestellt. Ein Teilbereich der Kerpener Straße und der Leiblplatz sind dafür bereits voll gesperrt. Von Montag, 12. Mai, bis Mittwoch, 28. Mai 2025, muss auch die Gleueler Straße im Bereich des Leiblplatzes voll gesperrt werden. Das Ordnungsamt der Stadt Köln wird dort ab Montag, 12. Mai 2025, entsprechend kontrollieren und notfalls blockierende Fahrzeuge abschleppen lassen. Die Verwaltung bittet daher Autofahrer*innen, entsprechende Sonderbeschilderungen, beispielsweise zu temporären Halteverbotszonen, unbedingt zu beachten.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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