Verein Machbarschaft erhält den Zuschlag
Der Petershof soll wiederbelebt werden

In den Petershof soll neues Leben einziehen.  | Foto: Offizier/ Archiv
  • In den Petershof soll neues Leben einziehen.
  • Foto: Offizier/ Archiv

Müngersdorf (red). Der Rat der Stadt Köln hat im nichtöffentlichen Teil seiner letzten Sitzung des Jahres am 14. Dezember 2021 der Verwaltung den Auftrag erteilt, Verhandlungen mit dem Verein Machbarschaft e.V. über die Vergabe des denkmalgeschützten Petershofs in Erbbaurecht für 99 Jahre aufzunehmen. Der Verein hat sich damit gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Der 1896 erbaute Vierkanthof, der sich seit 1926 im Eigentum der Stadt Köln befindet, stand seit dem Jahr 2015 leer.

Das Konzept der Projektgruppe „Machbarschaft Petershof“ soll nun in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Schaller sowie in enger Abstimmung mit den politischen Entscheidungsträger*innen und der Stadtkonservatorin umgesetzt werden. Es sieht neben der Errichtung der Kita vor, den Innenhof für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, im Wohnbereich verschiedene gemeinschaftliche Wohnformen für etwa 50 Menschen einzurichten und einen soziokulturellen Bereich mit öffentlichen Angeboten und kleinen Gewerben zu schaffen. Der Hof soll von einer Genossenschaft verwaltet werden.

„Unser Konzept folgt der Idee eines Denkmals der Zukunft“, erläutert Gruppenmitglied Julie Trick. „Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, in einem Denkmal einen sozialen, ökologischen und solidarischen Ort zu erschaffen und dabei angesichts gegenwärtiger gesellschaftlicher Krisen – samt der Klimakrise – Verantwortung zu übernehmen.“ Neben der Entsiegelung des Innenhofes ist die Einrichtung von Grauwasserkreisläufen geplant. Die Projektgruppe hat ein Mobilitätskonzept entwickelt, mit dem das private Auto weitgehend überflüssig wird: „Viel zu viele Autos verstopfen Kölns Straßen und darunter leidet auch Müngersdorf – so haben es uns die Anwohner*innen vor Ort erzählt“, berichtet Dominik Pauli, ebenfalls Gründungsmitglied der Projektgruppe. „Wir setzen dem mit Sharing-Konzepten etwas entgegen und wir wollen eine offene Radwerkstatt einrichten. Der Hof soll autofrei bleiben.“ Zur Realisierung dieser Pläne ist die Einrichtung einer Quartiersgarage notwendig, wie sie von der Bezirksvertretung Lindenthal einstimmig gefordert wurde. „Wir freuen uns wirklich sehr über den Zuschlag und die darin ausgedrückte Begeisterung der Stadt für unsere Ideen“, so Julie Trick. „Dass dieses Mal kein großer Investor, sondern eine Idee wie unsere das Verfahren gewonnen hat, zeigt, dass die Stadt erkannt hat, welche Themen in Zukunft wichtig werden.“

Nähere Informationen zur Projektgruppe, zum Konzept und zu Unterstützungsmöglichkeiten finden sich auf www.petershof.org

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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