Grundschule Burgweg
Zeigen, wie Menschen mit Behinderung den Alltag meisten

Blinde Menschen müssen sich ihren Weg mit dem Blindenstock ertasten. Die Schüler probierten dieses Gefühl mit einer Maske über den Augen nachzuempfinden.  | Foto: J. Steinbrücker
  • Blinde Menschen müssen sich ihren Weg mit dem Blindenstock ertasten. Die Schüler probierten dieses Gefühl mit einer Maske über den Augen nachzuempfinden. 
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Leverkusen - (jste) „Auch wenn ihr heute nicht in der Klasse seid, ist dies
ein ganz normaler Tag. Heute zeigen wir euch, wie es ist, wenn bei
Menschen nicht alles rund läuft, sie nicht sehen, nicht hören
können, Krücken brauchen“, sagt Schulleiter Heinrich Urban zur
Begrüßung.

Das Team für den „ganz normalen Tag“ der Elisabeth & Bernhard
Weik-Stiftung ist für zwei Tage in der katholischen Grundschule
Burgweg in Leverkusen, unterstützt von zahlreichen Eltern und dem
Lehrer-Kollegium. „Jeden Menschen muss man so annehmen, wie er ist.
Wie Menschen mit ihrer Behinderung umgehen, wenn man zum Beispiel
blind ist und sich mit dem Blindenstock orientieren muss, sich im
Rollstuhl bewegt, könnt ihr heute nachempfinden“, beschreibt
Teamleiterin Regina Lindner-Kaupp den „ganz normalen Tag“.

In der dreizügigen Schule werden 300 Schüler von einem 21-köpfigen
Lehrerkollegium und 35 OGS-Kräften unterrichtet. „Bei den
gebundenen OGS-Klassen (offener Ganztag) sind die OGS-Kräfte schon
vormittags mit mehr Augenschein bei den Kindern, die Vernetzung
zwischen Schule und Ganztagsbetreuung ist sehr eng. Eine Lehrkraft,
eine OGS-Gruppenleitung plus zwei Ergänzungskräfte für eine Klasse
kennen die Kinder sehr genau“, erklärt Urban.

An zwei Tagen sind viele Stationen im Schulgelände und in der Schule
aufgebaut. Die blinde Petra Winke schreibt mit ihrer
Blindenschreibmaschine Texte in Braille-schrift, die von den Schülern
mit Hilfe eines Alphabets entziffert werden müssen.

Der blinde Wolfgang Krafft hat viele Gegenstände und Bücher in
Brailleschrift mitgebracht, liest aus einem Buch vor und zeigt die
Hilfsmittel. Die Kinder fahren mit verbundenen Augen auf Tandems mit,
probieren den Rollstuhl aus, fühlen mit Gewichtswesten, wie es
Übergewichtigen geht, laufen mit Gehhilfen auch auf Stufen und finden
den Weg mit verbundenen Augen mittels eines Blindenstocks.

„Man kann auch im Rollstuhl am Leben teilnehmen, das sagen wir auch
den Kindern“, erklärt eine Rollstuhlfahrerin aus dem Weik-Team.
„Ich bin auch mit dem Tandem mitgefahren, dabei habe ich etwas Neues
erfahren“, erzählt eine Helferin. Fast alle Kinder hätten sich
auch getraut.

Schülerin Lina berichtet, dass sie auch auf dem Tandem gefahren sei,
mit Gewichten gelaufen, Blindenschrift angesehen habe. „Leider kann
man mit dem Rollstuhl keine Treppen fahren.“

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