Global denken, lokal handeln
Wo kommen eigentlich die Äpfel her?

Mit tatkräftiger Unterstützung von Umweltdezernent Alexander Lünenbach wurde einer von drei Bäumen von den Kindern der Kita Dhünnstraße eingepflanzt. Im Hintergrund (v.l.): Klimabotschafterin und Ideengeberin Victoria Pizza, Kita-Leiterin Brigitte Zöller-Tepass, Laura Schorn (Avea), Silke Thyssen, stv. Leiterin Fachbereich Stadtgrün und Klimabotschafterin Dana Engelbrecht. | Foto: Stadt Leverkusen
  • Mit tatkräftiger Unterstützung von Umweltdezernent Alexander Lünenbach wurde einer von drei Bäumen von den Kindern der Kita Dhünnstraße eingepflanzt. Im Hintergrund (v.l.): Klimabotschafterin und Ideengeberin Victoria Pizza, Kita-Leiterin Brigitte Zöller-Tepass, Laura Schorn (Avea), Silke Thyssen, stv. Leiterin Fachbereich Stadtgrün und Klimabotschafterin Dana Engelbrecht.
  • Foto: Stadt Leverkusen

Leverkusen. Rheinischer Winterrambur, Weißer Winterglockenapfel und Echte Walnuss – diese drei Bäume stehen frisch gepflanzt auf der Grünfläche vor der ehemaligen Hauptschule Görresstraße in Küppersteg, in der aktuell die Kitas Dhünnstraße 12 a und c untergebracht sind. Die Idee für die Baumpflanzung entstand im Klimabotschafter-Kurs der Volkshochschule (VHS) Leverkusen, finanziert wurden die Bäume von der AVEA und der Koordinationsstelle Nachhaltigkeit der Stadt Leverkusen.

Global denken, lokal handeln

Von März bis Juni 2023 fand der Kurs „Werde Klimabotschafter“ statt, das vom VHS-Landesverband NRW entwickelte Pilotprojekt wurde von der VHS Leverkusen in Kooperation mit dem Fachbereich Mobilität und Klimaschutz der Stadt Leverkusen angeboten. Die Teilnehmenden lernten darin Wissenswertes über die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie Praktisches über klimaangepasstes Handeln.

Zu den Teilnehmenden gehörte auch Victoria Pizza, die die Idee für die Baumpflanzung hatte. „Wir haben uns im Kurs gefragt, wie wir uns konkret vor Ort einbringen können“, berichtet Pizza, „für uns ist es wichtig, vom globalen Denken zum lokalen Handeln zu kommen“. Schnell stand fest, dass die Bäume in Kitas gepflanzt werden sollen. „Wir möchten Kinder zum einen für den Klimaschutz sensibilisieren“, so Pizza, „zum anderen möchten wir auch dazu beitragen, dass Kinder sehen, wie und wo die Lebensmittel herkommen“.

Bei der Suche nach geeigneten Standorten und auch bei der Auswahl der Bäume erhielt Victoria Pizza Unterstützung vom Fachbereich Stadtgrün. Die AVEA und die Koordinationsstelle Nachhaltigkeit der Stadt Leverkusen übernehmen die Finanzierung. Zur Spende gehören auch ein Insektenhotel und ein Vogel-Nistkasten, die Gesamtkosten inklusive des Transports der Bäume liegen bei rund 2.000 Euro.

Seit 2021 ist Leverkusen Global Nachhaltige Kommune, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie wird von der Koordinationsstelle Nachhaltigkeit begleitet und durch Projekte mit Kooperationspartnern mit Leben gefüllt.

Dass die Idee für die Baumpflanzung im Klimabotschafter-Kurs entstand, freut Alexander Lünenbach, Beigeordneter für Bürger, Umwelt und Soziales. „Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie brauchen wir bürgerschaftliches Engagement wie das der Klimabotschafter“, betont Lünenbach, „nur auf diesem Weg findet Nachhaltigkeit im Alltag auch Akzeptanz.“ Aus diesem Grund habe die Koordinationsstelle Nachhaltigkeit das Projekt von Anfang an gerne begleitet und finanziell unterstützt.

Auch die AVEA zögerte keinen Moment, sich an dem Projekt zu beteiligen: „Die AVEA engagiert sich sehr gerne für den Klimaschutz“, verdeutlicht Anika Hagt, AVEA-Unternehmenssprecherin und Bereichsleiterin Abfallwirtschaft und Logistik, „denn die Bäume absorbieren CO2 und geben Sauerstoff ab. Wir freuen uns, wenn die Bäume künftig viele Äpfel und Walnüsse tragen.“

In der ehemaligen Hauptschule Görresstraße sind aktuell die Kitas Dhünnstraße 12 a und c unterbracht, deren Räumlichkeiten in Wiesdorf derzeit bis 2027 saniert werden. Auch danach wird das Gebäude an der Görresstraße weiter genutzt. 74 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren werden in der Kita Dhünnstraße 12c betreut, mit ein wenig Glück können sie schon im nächsten Jahr die ersten Äpfel ernten.

„Wir haben die Bäume extra in der Höhe von rund vier Metern bestellt, damit die Kinder nicht zu lange auf die erste Ernte warten müssen“, erklärt Silke Thyssen, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Stadtgrün. Bei der Auswahl der Bäume hat der Fachbereich ganz bewusst alte Baumsorten ausgewählt – diese sind nicht nur schädlingsresistent, sondern tragen zum Erhalt der genetischen Vielfalt bei. Die Pflege und den Rückschnitt übernimmt der Fachbereich Stadtgrün, im Herbst soll rund um die Bäume auch noch eine insektenfreundliche Blumenwiese angelegt werden. Um Baumpflanzungen im Stadtgebiet weiter zu fördern, beauftragt die Stadt Leverkusen gerade die Erstellung eines Stadtbaumkonzeptes für Leverkusen.

Brigitte Zöller-Tepass, Leiterin der Kita Dhünnstraße 12c, freut sich darauf, wenn die Kita-Mitarbeitenden gemeinsam mit den Kindern die ersten Äpfel ernten können und sie dann zu Apfelmus und Marmelade weiterverarbeiten. „Wenn in der Kita Äpfel gegessen werden, fragen wir ganz bewusst, ob die Kinder auch den Apfelsaft rausschmecken – viele wissen gar nicht, wie und wo die Lebensmittel herkommen.“

Und wenn die Apfelernte besonders üppig ausfällt, hat Anika Hagt auch schon eine Verwendungsidee: „Die Äpfel können dann bei der Apfelsammelaktion im AVEA Wertstoffzentrum Leverkusen gegen Apfelsaft aus der Region von einer heimischen Kelterei eingetauscht werden.“

Für Victoria Pizza ist die Baumpflanzung am Standort Görresstraße das Pilotprojekt, weitere Baumpflanzungen in Kitas sollen folgen. Hierfür werden Sponsoren gesucht: Wer Interesse hat, sich an einer Baumspende finanziell zu beteiligen, kann sich per Mail an info@baumpflanzaktion-lev.de wenden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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