Wie es mit der Kultur weiter geht
Wie es mit der Kultur weiter geht

Kulturdezernent Marc Adomat (links) und Thomas Helfrich, Chef der Bayer Kultur, gaben die Pressekonferenz im Freien – und natürlich mit Mundschutz. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Kulturdezernent Marc Adomat (links) und Thomas Helfrich, Chef der Bayer Kultur, gaben die Pressekonferenz im Freien – und natürlich mit Mundschutz.
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Leverkusen - Zwar besteht grundsätzlich Einigkeit darüber, dass die großen
Kulturanbieter Bayer Kultur und KulturStadt Leverkusen von der
Corona-Krise gleichermaßen betroffen und an einer gemeinsamen Lösung
interessiert sind. Doch während man bei der Stadt noch auf ein
„normales Programm“ hofft, hat Bayer Kultur die Spielzeit
2019/2020 vorzeitig beendet. Das verkündeten Marc Adomat,
Kulturdezernent der Stadt Leverkusen, und Thomas Helfrich, Leiter der
Bayer Kultur, bei einer ungewöhnlichen Pressekonferenz im Freien vor
dem Rathaus, beide bekleidet mit Mundschutz und mit Wahrung des
vorgeschriebenen

Sicherheitsabstandes.

„Wir wissen nicht und haben keine Antwort auf die Frage, wie sich
das Problem mit dem Virus weiterentwickelt. Aber wir hoffen
natürlich, dass wir bald mehr wissen“, sagte Marc Adomat. Mit
Sicherheit werde man nicht zur Normalität zurückkehren können, auch
weil Menschen verunsichert seien, was große Ansammlungen angehe. Er
selber gehe deshalb davon aus, dass der EVL-Halbmarathon am 21. Juni
wie auch der für Juli geplante Morsbroicher Sommer ausfallen würden.
Am Nachmittag, nach der Pressekonferenz der Kanzlerin, gab es dann
Gewissheit: Großveranstaltungen sind bis zum 31. August untersagt.

Sicher ist, dass Abonnenten aufgrund ausgefallener Veranstaltungen
keine Nachteile in Kauf nehmen müssten. Vielmehr werde man versuchen,
Ersatztermine anzubieten. Karten würden bis dahin ihre Gültigkeit
behalten oder könnten zumindest bei städtischen Veranstaltungen
gegen Gutscheine umgetauscht werden.

Bei Bayer Kultur ist das ähnlich. Nachdem bereits alle
Veranstaltungen bis zum 19. April abgesagt oder verschoben wurden,
gilt dies nun auch für die restlichen der eigentlich bis Mitte Juni
angesetzten Aufführungen und Workshops. „Wir haben bis zur letzten
Minute mit unserer Entscheidung gewartet und uns blutet das Herz“,
erläuterte Thomas Helfrich den Entschluss.

„Aber irgendwann muss man – zur vernünftigen Planung für alle
Beteiligten – schauen, was das Beste ist. Und da die Empfehlung der
Regierung lautet, auch weiterhin auf Veranstaltungen und größere
Versammlungen zu verzichten, beenden wir unsere Spielzeit nun leider
früher als geplant.“ Er fügte hinzu: „Ich finde diese gesamte
Situation sehr schwierig, weil es unser Geschäft ist, Menschen
zusammenzubringen und ihnen Freude zu bereiten. Das ist genau das, was
wir im Moment nicht können.“

Gleichwohl sei es wichtig, den Menschen eine Perspektive zu geben und
aufzuzeigen, ab wann es wieder möglich sei, gemeinsam schöne und
inspirierende Erlebnisse zu teilen. Deshalb mag es ein Trostpflaster
für alle Kulturfreunde sein, dass Nachholtermine für nahezu alle
ursprünglich von März bis Juni im Erholungshaus vorgesehenen
Konzerte, Theater- und Tanzaufführungen in der zweiten Jahreshälfte
angeboten werden. Immer vorausgesetzt, ab Spätsommer hat sich die
allgemeine Lage entspannt.

Bis dahin bleiben alle bereits gekauften Karten gültig. Rückgaben
sind nach vorherigem telefonischem Kontakt (0214/30 4 12 83) oder per
Mail (bayerkultur@derticketservice.de) im Kartenbüro möglich. Die
neue Bestuhlung dürfte dem Vorhaben auf jeden Fall zugutekommen, da
starre Reihen im Erholungshaus künftig entfallen.

Helfrich fasste zusammen: „Das ist für mich der bestmögliche
Kompromiss, den wir für unsere Kunden und das Kulturleben dieser
Stadt anbieten können. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein
Kulturleben so völlig zum Erliegen kommt, wie derzeit.“

- Gabi Knops-Feiler

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