Stationäres Hospiz nimmt Gäste auf
Verein PalliLev ist weiter auf Spenden angewiesen

- So sieht die Einrichtung eines Zimmers im neu eröffneten PalliLev-Hospiz aus.
- Foto: PalliLev
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Leverkusen - Das stationäre PalliLev-Hospiz in Leverkusen-Steinbüchel nimmt
seit dem 15. Februar Gäste auf. Nach zwei Jahren Bauzeit konnte das
neue Gebäude an der Ecke Bruchhauser Straße/Steinbücheler Straße
Anfang des Jahres endgültig seinen Betrieb aufnehmen.
Das Pflegeteam, bestehend aus 20 Fachkräften, fing zum 1. Januar
seinen Dienst an. In einem neuen Haus müssen alle Arbeitsabläufe
erst etabliert werden. Die Mitarbeiter mussten sich kennenlernen und
sich gemeinsam Wissen um die Pflege Sterbender aneignen.
Am 15. Februar ist der erste Gast ins stationäre Hospiz eingezogen.
Weitere folgten im Laufe der letzten Wochen, doch noch sind nicht alle
zwölf Zimmer belegt. Im Hospiz wird nicht von Patienten, sondern von
Gästen gesprochen, da der Fokus nicht mehr auf dem Heilen der
Krankheit, sondern auf den Wünschen und Bedürfnissen des Menschen
liegt, der seine verbleibende Lebenszeit selbstbestimmt verbringen
darf. Einige der Gäste sind auch schon im Hospiz verstorben.
„Generell kommen die Leute in einem sehr viel schlechteren
Gesundheitszustand ins Hospiz als vor 20 Jahren“, so Christoph Meyer
zu Berstenhorst, Leiter des PalliLev. „Im Umkehrschluss bedeutet das
aber auch, dass sie länger zu Hause bleiben können, was vielen
Menschen sehr wichtig ist.“
Die ärztliche Versorgung der Gäste im Hospiz wird durch ihre
Hausärzte und/oder die Palliativmediziner des SAPV-Teams
sichergestellt.
SAPV steht für Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung und
bietet eine zusätzliche Unterstützung für Menschen mit einer stark
lebensverkürzenden Erkrankung. Eine Sozialarbeiterin, ein Koch und
eine Hauswirtschafterin sowie zwei Mitarbeiterinnen für Verwaltung
und Öffentlichkeitsarbeit vervollständigen das Team im PalliLev.
Das PalliLev-Hospiz geht auf eine Initiative des Regionales
Gesundheitsnetzes zurück. Diese Leverkusener Ärzte-Genossenschaft
hat das Projekt „stationäres Hospiz“ in den letzten Jahren ganz
wesentlich vorangetrieben.
Das prägnante halbrunde Gebäude in Steinbüchel, in dem das Hospiz
nun untergebracht ist, wurde durch die HKM Stiftung der Schlebuscher
Eheleute Heike und Klaus Müller erbaut und an PalliLev vermietet. Die
Einrichtung hat der PalliLev-Förderverein komplett durch Spenden
finanziert.
Die beiden Vorsitzenden des PalliLev-Fördervereins, Dr. Wolfgang
Hübner und Marianne Müller, sammeln aber auch jetzt weiter Spenden.
„Auch im laufenden Betrieb sind wir dringend auf Spenden angewiesen.
Rund fünf Prozent der Kosten müssen Hospize nämlich immer über
Spendenrefinanzieren“, macht Wolfgang Hübner deutlich. Hübner ist
auch als Palliativmediziner im Hospiz tätig. „Nur mit der
Unterstützung aller Leverkusenerinnen und Leverkusener ist es
möglich, das PalliLev-Hospiz zu betreiben und den Menschen bis ans
Lebensende größtmögliche Lebensqualität und Würde zu bieten.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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