„Die Musik bestimmt mein Leben“
Theresia Schlechtriem feierte 80. Geburtstag

- „In meinem Elternhaus wurde immer musiziert“, sagt Theresia Schlechtriem, die es in ihrem Küppersteger Einfamilienhaus nicht anders hält. Kürzlich feierte sie ihren 80. Geburtstag im Kreise ihrer Familie und ihrer Freunde.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Leverkusen - Vor kurzem feierte eine „waschechte“ Küpperstegerin ihren 80.
Geburtstag. Zahlreiche Gratulanten überbrachten zu diesem Anlass
Blumen und nicht von ungefähr musikalische Glückwünsche.
Seit 1988 ist Theresia Schlechtriem nicht nur Trägerin des
Bundesverdienstkreuzes und seit 2001 des NRW-Verdienstordens. Schon
viel länger ist die vieljährige Leiterin des Leverkusener Kinder-
und Jugendchores, des Singkreises Leverkusen und ehemalige
Kreisjugendchorleiterin im Sängerkreis Leverkusen tief in der
Leverkusener Chorszene verwurzelt.
„Singen war mein größtes Glück. Das hat sich bis heute nicht
geändert“, beschreibt sie ihr Leben, das schon in der Kindheit
durch Musik geprägt wurde. Sie ist aufgewachsen als älteste
Schwester zweier Brüder und als Tochter einer Klavierlehrerin sowie
eines Küsters und Chorleiters der Küppersteger Gemeinde Christus
König. Sie muss schmunzeln, als sie eine Erinnerung beschreibt:
„Ich weiß noch genau, dass ich meine Mutter beim Üben beobachtete
und dabei Kerzenwachs knabberte. Ich hatte Hunger und es hat mir wohl
geschmeckt.“ Die bekömmlichere Nahrung, die sie später aufnahm,
war ausschließlich schöpferisch-kreativer Natur.
Entscheidend geprägt wurde das Kind Theresia durch Wilhelm Hufen,
einen früheren Lehrer der Volksschule Küppersteg. Gleich nachdem der
Pädagoge den Küppersteger Kinderchor im Jahr 1949 gegründet hatte,
war die zehnjährige Theresia Grümmer, wie sie damals noch hieß, von
der ersten Minute dabei.
An die Aufregung kann sie sich genau erinnern, die sie beim ersten
großen Konzert im Erholungshaus fühlte. „Wir haben das
Kindermärchen ‚Lumpengesindel‘ aufgeführt. Ich durfte die
Stecknadel spielen und ein Solo singen.“ Im Jahr 1951 wechselte sie
zur Marienschule Opladen und absolvierte dort 1960 das Abitur. In der
Zwischenzeit war der „Leverkusener Kinderchor“ entstanden, zwei
Jahre darauf der Sing- und Spielkreis.
Neben der Schule erhielt die Schülerin Unterricht im Geigen- und
Flötenspiel und lernte autodidaktisch das Akkordeon. Außerdem
übernahm sie auf Wunsch von Hufen viele spezielle Einsätze und
assistierte ihm bei den Chorproben. Nachdem Hufen den Chor aus
gesundheitlichen Gründen abgeben musste, beschloss der Elternrat im
Jahr 1963, die junge Frau – sie war inzwischen Studentin der
Musikhochschule Köln – solle seine Nachfolge übernehmen. Was sie
nur zu gerne tat. „
Das Singen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erfüllt mich
sehr“, fasst Theresia Schlechtriem ihr Wirken an der Seite ihres
Ehemannes Karl-Heinz Schlechtriem – beide sind seit 58 Jahren
glücklich verheiratet – bei diversen Chören zusammen. Nach
Wünschen für die Zukunft befragt, antwortet sie: „Weiterhin für
unsere Chöre da sein.“
- Gabi Knops-Feiler
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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