Klimakonferenz in Leverkusen
Schüler entwickeln Ideen zum Klimaschutz

- Das Planspiel fand im Ratssaal statt.
- Foto: NaturGut Ophoven
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Leverkusen - Am Mittwoch drehte sich im Wiesdorfer Rathaus alles um das
„Klima“ aus Anlass der Welt-Klimakonferenz in Bonn (noch bis zum
19. November).
81 Schülerinnen und Schüler der Realschule am Stadtpark, des
Landrat-Lucas-Gymnasiums und des Lise-Meitner-Gymnasiums erarbeiten im
Rahmen eines Planspiels wie CO2 und andere Treibhausgase im Bereich
Mobilität, Wirtschaft und Verwaltung in Leverkusen reduziert werden
können.
Sie schlüpften in die Rolle verschiedener politischer Fraktionen, die
den Leverkusener Ratsfraktionen recht verwandt waren und nahmen den
Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz unter die Lupe, den der Leverkusener
Rat im Sommer verabschiedet hatte. Unterteilt in Fraktionen
erarbeiteten sie zunächst Änderungsvorschläge und suchten
Verbündete in anderen Parteien.
„Es ist gar nicht so einfach Koalitionen zu finden“, meinte die
16-jährige Alida aus dem Landrat-Lucas-Gymnasium. „Es war cool zu
sehen, dass man kooperieren muss, wenn man eine Sache durchbringen
will.“ Denn am Ende wurde in einer fiktiven Ratssitzung, an der auch
Oberbürgermeister Uwe Richrath teilnahm, über den neuen
Maßnahmenkatalog abgestimmt.
Demokratische Entscheidungen beruhen auf Mehrheiten und die sind nicht
ganz einfach zu bekommen. Diese Erfahrung machte auch Fredrik aus der
Realschule am Stadtpark. Er gehörte der Fraktion der Sozialen
Demokraten an. Ein Antrag für den er eingetreten war, kam im Plenum
nicht durch.
„Wir haben beantragt, den Öffentlichen Nahverkehr auszubauen und
die Tarife zu reduzieren, damit mehr Leverkusener Bürger den ÖPNV
nutzen“. Außerdem forderten sie, dass die Busse und Bahnen
elektrifiziert und ausschließlich mit Erneuerbarer Energie betrieben
werden. Das war den anderen Fraktionen zu teuer. Mit 36 Ja-Stimmen, 24
Nein-Stimmen und 20 Enthaltungen wurde der Antrag abgelehnt.
Oberbürgermeister Uwe Richrath hatte gerne die Räumlichkeiten für
das Planspiel zu Verfügung gestellt. „Ich finde es wichtig, dass
junge Menschen politische Entscheidungsstrukturen kennenlernen und
sich einmischen, denn es geht ja schließlich um eure Zukunft“,
sagte er den Teilnehmern. Gespannt sei er auf die Ergebnisse des
Klima-Planspiels. Sehr anschaulich erklärte er den interessierten
Jugendlichen, dass Klimaschutz in der Stadt mit vielen anderen
Aufgaben wie Wohnungsbau und Verkehrsinfrastruktur eng verwoben sei
und man viele Zwänge und Interessen berücksichtigen muss.
Sonja Fasbender und Britta Demmer, Organisatorinnen des Planspiels,
waren begeistert von dem Engagement der Schüler für das Thema
Klimaschutz in Leverkusen und der Disziplin viereinhalb Stunden
intensive Gespräche zu führen, zu beraten und abzustimmen.
Eine geplante Maßnahme, die die meiste Zustimmung erhielt war der
Ausbau des Elektromobilität und des Carsharings mit dem Modellprojekt
„E-Car-Sharing“. Aber nur unter der Voraussetzung, dass die
Energie für die Betreibung der Ladeinfrastruktur aus Erneuerbaren
Energien stammt. „Denn wir müssen ja von Kohle und Atom wegkommen
um eine sichere Zukunft zu haben“, so der 15jährige Thobias aus der
Realschule am Stadtpark.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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