Brandruine in der Fußgängerzone
Schandfleck verschwindet aus Schlebusch

Inhaber Josek Krämer (links) und Oberbürgermeister Uwe Richrath vor Ort. Nachdem die Brandruine von „Alt Schlebusch“ nach Karneval endlich beseitigt wurde, tut sich endlich etwas auf dem Grundstück an der Bergischen Landstraße. Bis Oktober soll zumindest die Bodenplatte fertiggestellt sein. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Inhaber Josek Krämer (links) und Oberbürgermeister Uwe Richrath vor Ort. Nachdem die Brandruine von „Alt Schlebusch“ nach Karneval endlich beseitigt wurde, tut sich endlich etwas auf dem Grundstück an der Bergischen Landstraße. Bis Oktober soll zumindest die Bodenplatte fertiggestellt sein.
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Schlebusch - Seit ein Feuer das Lokal „Alt Schlebusch“ vor 17 Jahren
zerstörte und sich jahrelang an der Brandruine nichts tat, wurden die
Trümmer mitten in der Fußgängerzone zu einem einzigen Ärgernis
für die Bevölkerung des Stadtteils.

Nach etlichen Jahren des Stillstands fürchteten viele Anwohner um den
Wert ihrer angrenzenden Häuser, andere Bürger um den negativen Ruf
von Geschäften und Gastronomie. Dieser Unmut dürfte bald endgültig
der Vergangenheit angehören. Denn bereits zu Wochenbeginn starteten
die Bauarbeiten am Haus Bergische Landstraße 54, in dem vor 200
Jahren eine Post- und Pferdewechselstation untergebracht war.

Eigentümer und Bauherr Johannes Krämer will zunächst die noch
vorhandenen Reste so weit wie möglich beseitigen lassen. Jedenfalls
im vorderen Teil des Grundstücks, auf dem die Bodenplatte bis Ende
Oktober fertig sein soll. „Was da hinten passiert, weiß ich
nicht“, sagte der 70-Jährige, der in Kursiefen bei Edelrath geboren
und aufgewachsen ist. „Ich kann jetzt nicht mehr länger warten“,
ergänzte er beim Ortstermin mit Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Sowohl Richrath als auch die Verwaltung stehen seit einem Jahr in
intensivem Kontakt mit Krämer. In dieser Zeit haben sie versucht, mit
den beiden Nachbarn der angrenzenden Häuser eine Einigung zu
erzielen. Ohne Erfolg. Zumal der Nachbar auf der rechten Seite nicht
damit einverstanden war, die Baustelle über die parallel zur
Bergischen Landstraße verlaufende Dechant-Fein-Straße abzuwickeln.
Mit dem Nachbar auf der linken Seite konnte sich Krämer nicht darauf
einigen, auch die letzten Reste der Ruine auf dem tiefen
innerstädtischen Grundstück beseitigen zu lassen. So bleibt ihm
nichts anderes übrig, als das schwarz verkohlte Gebäude im hinteren
Teil weiterhin stehen zu lassen, um die gemeinsame Grenzwand vor dem
Einsturz zu bewahren. 

„Das sind Angelegenheiten, die Krämer mit seinem Nachbarn klären
muss“, bemerkte Richrath. Der Verwaltung und ihm sei nur wichtig
gewesen, dass dort endlich etwas geschehe. Nachdem andere Lösungen
ausgeschlossen waren, habe man die Erlaubnis erteilt, die Baustelle
über die Fußgängerzone abzuwickeln. „Wir wollten den
Geschäftsbetrieb eigentlich so wenig wie möglich stören. Nun gibt
es aber für eine Weile eine Beeinträchtigung“, berichtete
Richrath.

Sollte er bis Oktober keine Einigung mit seinem Nachbarn erzielen,
erklärte Krämer, werde die Bauruine im hinteren Bereich einfach
stehen bleiben, während der vordere Teil des Neubaus hochgezogen
werde. So ganz optimal ist auch diese Lösung nicht. „Es wird
aufwendig, wenn wir einen Kran benutzen müssen, um über das eigene
Haus zu kommen. Aber es geht alles“, räumte der Landwirt aus
Odenthal ein, der seinem Nachbarn bereits mit einer Klage drohte.

Vorgesehen ist ein zweigeschossiger Neubau einschließlich vier
barrierefreien Wohnungen zwischen 60 bis 90 Quadratmetern. Im
Erdgeschoss ist ein 120 Quadratmeter großes Ladenlokal geplant.
Sowohl für Wohnungen, als auch für Ladenlokal gibt es schon
zahlreiche Bewerber. Die Gestaltung der Front ist abschließend noch
nicht entschieden, weil auch das Denkmalamt ein Mitspracherecht hat.
 

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