Schlebusch - ein Stadtteil mit Geschichte
Rundgang durch das "Dorf"

Beim Rundgang durch Schlebusch stand auch die Villa Rhodius mit ihrer Geschichte auf dem Programm. | Foto: Ursula Willumat
  • Beim Rundgang durch Schlebusch stand auch die Villa Rhodius mit ihrer Geschichte auf dem Programm.
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Schlebusch (amk) - Den Schlebuscher Martinsmarkt nahm die Historikerin Christine
Blasberg zum Anlass, Führungen durch Schlebusch anzubieten und so
zogen kleine Gruppen Geschichtsinteressierter durchs Dorf und trotzten
dem andauernden Regen.

Es gab viel zu entdecken, Altbekanntes aber auch viel Neues kam zum
Vorschein. Startpunkt war der Binnester Hof oder auch Junkershof
genannt mit seinem Turm an der Kreuzung Bergische Landstraße und
Odenthaler Straße. Jeder sieht den Turm, aber kaum jemand weiß, dass
dies ein sogenannter Taubenturm war, der der Haltung von Haustauben
diente.

Es war zu erfahren, dass Schlebusch bereits 1135 das erste Mal
urkundlich erwähnt wurde und im Schlebuscher Wappen eine Wolfsangel
mit umschlungenem Ring zu sehen ist. Auch die Villa Rhodius stand auf
dem Programm, ca. 1870 begann Friedrich Adolf Schmidt, Schwiegersohn
von Gustav Wilhelm Andrae, aus der Leinen- und Seidenbandweberdynastie
Andrae, mit dem Bau dieser Villa.

Das Anwesen schenkte er später seiner Tochter zur Hochzeit, gemeinsam
mit ihrem Ehemann, Eduard Rhodius, wohnte sie bis ca. 1914 in der
Villa. In späteren Jahren war diese Zentralgebäude des Kinderheimes
„Haus Nazarath“.

Im Jahre 1904 entstand im Ortszentrum an der St. Andreas Kirche das
Schlebuscher St. Elisabeth-Krankenhaus mit 83 Betten. Die Ausstattung
war nach einigen Jahren nicht mehr zeitgemäß, da aufgrund fehlender
Aufzüge die Patienten nach der Operation durch das Haus getragen
werden mussten, und so wurde der Krankenhausbetrieb, nach
Inbetriebnahme des Städtischen Krankenhauses (heute Klinikum
Leverkusen) 1958 eingestellt.

Weiter ging es zur ehemaligen Gaststätte Alt Schlebusch, die in
früheren Jahren den Namen „Gasthaus zur Ewigen Lampe“ trug und
von dort aus zum 1892 gebauten alten Bürgermeisteramt, bis 1930 als
Sitz der Gemeindeverwaltung der bis dahin selbstständigen Gemeinde
Schlebusch.

Wussten Sie, dass die Einzäunung des Wuppermann Parks am ehemaligen
Pförtnerhaus des Parks von dem alten Lagerhaus an der Morsbroicher
Straße stammt? Der Park, gehörte früher zu der im Schweizer
Landhausstil gestalteten Villa Wuppermann und war zunächst eine
Sommerresidenz des Mülheimer Tuchfabrikanten Christoph Andrae, erst
später ging die Villa dann in den Besitz der Industriellenfamilie
Wuppermann über.

„Zur Erholung“ hieß die traditionsreiche Gaststätte an der
Mülheimer Straße. Letzter Halt der Gruppe auf der Reise in die
Vergangenheit war die ehemalige Postkutschen-Station, die zur
Gaststätte gehörte. Bis in die Anfänge des letzten Jahrhunderts war
im Hinterhof eine Pferdewechselstelle, hier hielten die Postkutschen
auf Ihrem Weg von und in die Hauptstadt Berlin: Im Giebel hängt noch
heute ein Pferdekopf an den ehemaligen Stallungen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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