Darstellung der Stärken
RHEINDORFerLEBEN entwickelt Strategien

Özan Golestani und Anna Bogedain (von links) sind Mitarbeiterinnen des Projekts RHEINDORFerLEBEN. | Foto: Rheindorf Biwaq
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Rheindorf - Die Darstellung der Stärken und Potenziale der lokalen Ökonomie in
Rheindorf ist das Ziel eines Projekts, das von der Hochschule
Niederrhein im Auftrag der Stadt

Leverkusen durchgeführt wird und das im Dezember abgeschlossen sein
soll. Zentrales Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der lokalen
Ökonomie entsprechend ihrer Stärken und Potenziale. Anhand einer
Analyse, die die Strukturveränderungen in der lokalen Wirtschaft
sowie die Standortqualität des Quartiers inklusive der Problemlagen
aufdeckt, werden durch stete Kommunikation mit den Akteuren vor Ort
sowie durch aktivierende Netzwerkarbeit eine Neuausrichtung und eine
Strategie zur Vermarktung des Stadtteils entwickelt.

Hierzu werden konkrete Projekte zur wirtschaftlichen
Stadtteilentwicklung wie beispielsweise Unternehmensberatung und
Imageverbesserung initiiert und auf längere Sicht begleitet. Durch
das stetige, wechselseitige Wirken von wissenschaftlicher Analyse und
Quartiersberatung vor Ort soll langfristig eine ökonomische
Stabilisierung der lokalen Ökonomie herbeigeführt und die
Attraktivität des Quartiers gefördert werden.

Durch eine Vernetzung der Unternehmerschaft und gemeinsame
Marketingaktivitäten soll der Standort an Attraktivität für die
Bewohner und ansiedlungsinteressierte Unternehmen gewinnen. Ein
gezieltes Leerstandsmanagement soll das Stadtbild nachhaltig
verbessern und die Anzahl der Gewerbeleerstände signifikant
verkleinern. Die Vorgehensweise gliedert sich dabei in drei Phasen
auf: Bestandsaufnahme der Wirtschaftsstruktur und Problemlagen von
Rheindorf sowie die Aktivierung und Vernetzung der Unternehmerschaft,
Potenzialanalyse, Erhebung der Bedarfe der Unternehmer, Bewohner und
Passanten, Erstellung eines Leerstandskatasters sowie die Umsetzung
von Maßnahmen zur Stärkung der Stärkung der lokalen Ökonomie
(Beratung, Leerstandsmanagement, Förderung ethnischer Unternehmer,
etc.) sowie Kontrolle und Anpassung der Maßnahmen, Entwicklung von
strategischen Zielen über den Projektzeitraum hinaus und die
Verstetigung durch frühzeitige Einbindung der Unternehmer

Im Jahr 2016 wurde eine Unternehmerbefragung zur
Unternehmensentwicklung und Standortqualität durchgeführt. Darüber
hinaus wurden zehn problemzentrierte Interviews mit Multiplikatoren zu
ihren Einstellungen und Wahrnehmungen zu den Stärken und Schwächen
des Stadtteils geführt. Ein Bericht hat die Ergebnisse anschließend
dokumentiert. Außerdem wurde ein Bericht zur Haushaltsbefragung aus
2016 unter dem Titel „Leverkusen Rheindorf aus Sicht seiner
Bewohnenden“ veröffentlicht und aus den Ergebnissen wurden
Handlungsempfehlungen abgeleitet. Im Mai 2017 wurde das Publikum des
Rheindorfer Wochenmarktes zur Qualität und zum Einkaufsverhalten im
Stadtteil befragt. Die Daten wurden mit Hilfe von Studierenden
ausgewertet. Bei der Arbeit vor Ort wird die Aktivierungs- und
Vernetzungsarbeit weitergeführt. Ein fester aktiver Kreis der
Unternehmerschaft aus Branchen wie Einzelhandel, Dienstleistung,
Handwerk und Gastronomie trifft sich regelmäßig zu einem
Unternehmertreffen.

Die teilnehmenden Unternehmen kommen aus dem gesamten Stadtteil. Neben
der aktiven Unternehmerschaft nehmen auch weitere Unternehmer und
Unternehmerinnen an den

Gemeinschaftsaktionen im Stadtteil teil. Ein Konzept zum
Unternehmermarketing bzw. partizipativen Quartiersmarketing wurde bei
den gemeinsamen Unternehmertreffen und aus den Ergebnissen heraus
entwickelt.

Es basiert auf einem Corporate Identity-Ansatz und zeigt die
Potenziale und Qualitäten eines Quartiers auf. Bei regelmäßigen
Unternehmertreffen wurden gemeinsame Aktionen wie der Vorteilstag und
der Weihnachtsmarkt geplant. Die Unternehmerschaft wird regelmäßig
aufgesucht und bedarfsorientiert zu verschiedenen Themen beraten.

Die Beratungen erfolgten beispielsweise zu Themen wie Raum- und
Schaufenstergestaltung, Werbemethoden, Empfehlungsmarketing und
anderes. Die Stabilisierung und Vermarktung erfolgt auch über
regelmäßige Werbe- und Aktionsanzeigen in lokalen und regionalen
Zeitungen, redaktionelle Beiträge in einer regionalen Zeitung und
über soziale Netzwerke.

Der gemeinsame Vorteilstag wird zweimal im Jahr zur gemeinsamen
Vermarktung und um das Wir-Gefühl auf Unternehmerebene zu stärken,
durchgeführt.

Der erste Weihnachtsmarkt wurde unter dem Motto „In Rheindorf wird
Vielfalt gelebt, hier steht man zusammen“ veranstaltet. Er wurde von
insgesamt zwölf Rheindorfer Unternehmen, Soloselbständigen und
Bewohnenden veranstaltet, um damit das soziale Miteinander zu stärken
und das Image zu verbessern. Des Weiteren wurden themenspezifische
Arbeitsgruppen zum Corporate Design und zur Verbesserung des negativen
Stadtteilimages gegründet. Zudem wurde zweimal im Jahr eine
Gemeinschaftswerbung in einer lokalen Zeitschrift geschaltet, in der
die Unternehmen porträtiert werden, um somit die Vielfalt der
Angebote und die Identifikation der Unternehmen zu ihrem Stadtteil
widerzuspiegeln.Es konnte neben den Unternehmen, die an den
regelmäßigen Treffen teilnehmen, auch weitere Unternehmen für die
gemeinsamen Aktionen aktiviert werden. Insgesamt nehmen derzeit 51
Unternehmen am zweimal jährlich veranstalteten Vorteilstag teil. Bei
den aktiven Unternehmen handelt es sich größtenteils um Unternehmer,
die keiner Werbegemeinschaft angehören. Ein

kleinerer Teil gehört der Interessenfördergemeinschaft
Rheindorf-Süd (IFG) an.

Um das Netzwerk nachhaltig zu erhalten, wurde aus dem
Unternehmernetzwerk heraus ein ein Konzept für eine Werbegemeinschaft
entwickelt. Dieses soll die Strukturen und Maßnahmen, über die
Projektzeit hinaus, erhalten. Dabei sollen das Unternehmernetzwerk und
die Interessenfördergemeinschaft zusammengeführt werden.

Die IFG hat bereits – durch einen Beschluss ihrer Mitglieder –
einer Öffnung auf gesamt Rheindorf zugestimmt. Ein Teil des
Unternehmernetzwerkes ist der IFG bereits als Mitglied beigetreten.
Die Zusammenführung wird bis zum Projektende begleitet und etabliert.
Durch die intensive Ansprache der Unternehmer sollen weitere
Mitglieder beworben werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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