Mehr Aufenthaltsqualität
Reallabor auf dem Wiesdorfer Marktplatz

Künstlerin Fredda Wouters und Oberbürgermeister Uwe Richrath interagierten mit der 3-D-Malerie auf dem Marktplatz. | Foto: Stadt Leverkusen
  • Künstlerin Fredda Wouters und Oberbürgermeister Uwe Richrath interagierten mit der 3-D-Malerie auf dem Marktplatz.
  • Foto: Stadt Leverkusen

Leverkusen. Platz da! für mehr Aufenthaltsqualität“ heißt es auf dem Marktplatz in Leverkusen-Wiesdorf. Um Erkenntnisse für eine dauerhafte Gestaltung zu gewinnen, werden dort bis zum 8. Juli temporäre Elemente zu finden sein, mit denen unterschiedliche Platzsituationen getestet werden. Nach dem Aufbau laden insgesamt sechs große Sitzmöglichkeiten und Grünpflanzen zum Verweilen ein und verleihen ihm neue Aufenthaltsqualität. Zwei StreetArt-Werke stellen bildhaft weitere gestalterische Elemente dar, verändern den Blickwinkel auf Alltägliches und laden zu interaktiven Fotos ein. Der üblicherweise ausschließlich für PKW genutzte Parkplatz macht zudem mit Rad- und Car-Sharing Angeboten der wupsi und - zeitweise bewachten - Fahrradabstellmöglichkeiten Platz für neue, nachhaltige Mobilitätsangebote.

Stadtexperiment zum

MitmachenReallabor heißt diese vorübergehende Gestaltung des Marktplatzes. Denn die Gestaltung soll nicht nur die Aufenthaltsqualität erhöhen, sondern zwei Monate lang mit verschiedenen Versuchsanordnungen testen, wie der Marktplatz in Zukunft gestaltet werden kann. „Die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, diesen neugestalteten Platz mit seinen Möglichkeiten zu nutzen“, appelliert Baudezernentin Andrea Deppe, „sie werden darüber hinaus aktiv in diesen Feldversuch miteinbezogen.“ Eine Online-Befragung zu den neuen Angeboten auf dem Platz und Erhebungen bei Veranstaltungen liefern Erkenntnisse zu den Bedürfnissen und Ideen der Anwohnerinnen und Anwohner, der Passantinnen und Passanten und der Geschäftsleute in der Umgebung. Eine Passantenfrequenzmessung zeigt außerdem, ob sich durch die attraktive Gestaltung die Nutzung des Platzes erhöht.

Genauso wichtig ist allerdings die Beobachtung, welche Effekte die Möblierung hat, ob die Elemente genutzt werden und sie in einem gepflegten Zustand bleiben. Ziel ist es, daraus ergebnisoffen Ergebnisse abzuleiten, die eine den Gegebenheiten des Platzes angepasste dauerhafte Planung ermöglichen. Weitere Erkenntnisse werden aus unterschiedlichen Möblierungskonzepten gewonnen. So zeigt sich der Marktplatz in den ersten vier Wochen als klassischer Platz mit einer geometrischen Platzanordnung und klaren Raumkanten. In den ersten Wochen wird außerdem die Begrünung erweitert. Hier werden außerdem bald 14 Stadtbäume - Dachplatanen, Zierkirschen und Pfennigbuchen - als Schatten- und Sauerstoffspender einen Beitrag zum Mikroklima leisten. Am 15. Juni schließlich werden die Elemente zu der Variante „lebendiger Stadtplatz“ umgebaut. Auf klare Linien wird zugunsten von mehr Kommunikation und Urbanität verzichtet. Damit sollen über den Platz verteilte Kommunikationsinseln geschaffen werden. Beide Varianten sollten möglichst unterschiedliche Arten der Raumbildung darstellen, um so im Ergebnis klare Vor- und Nachteile ableiten zu können.

Eine dauerhafte Umgestaltung von Marktplatz und daran anschließendem Parkplatz wären potenzielle neue Projekte für die zweite Phase des „Integrierten Handlungskonzepts Wiesdorf“. Das Reallabor liefert Erkenntnisse für diese mögliche dauerhafte Umgestaltung. Mobilitätsfunktionen, Aufenthaltsqualität und neue Grünstrukturen sollen dabei mit Aspekten des Klimaschutzes einhergehen. Erfahrungen mit der Methode „Reallabor“ können darüber hinaus auch auf Umnutzungskonzepte in anderen Stadtteilen und Stadtteilzentren genutzt werden.

Das Reallabor zeigt auch, wie ein Raum genutzt werden kann, der bisher durch den Individualverkehr besetzt war. Die Mobilitätsangebote der wupsi sind daher ein wichtiges Element des Reallabors. Nutzer haben in den kommenden Wochen vor Ort die Möglichkeit, die Autos des Carsharingssystems „wupsiCar“ und auch Räder des Fahrradverleihsystems „wupsiRad“ auf dem Marktplatz auszuleihen.Reallabor für Wiesdorf – Hintergrund, Kontext und PartnerDie Stadt Leverkusen ist Anfang 2021 der Innovationspartnerschaft „Innenstadt 2030+ I Future Public Space“ beigetreten. Durchgeführt wird sie von der Initiative Morgenstadt, dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO) sowie den Stadtrettern. Im Rahmen dieser Innovationspartnerschaft denkt die Stadt Leverkusen auf dem Marktplatz und einem Teil des angrenzenden Parkplatzes mögliche Zukunftsszenarien und Lösungen der Innenstadtentwicklung voraus und testet diese in Form von sogenannten „Reallaboren“. Für die mobilen Sitzelemente, die Stadtbäume, die Fahrradabstellmöglichen und die 3D-StreetArt wurden 170.000 Euro als förderfähige Kosten aus dem Landesprogramm „Sofortprogramm Innenstadt“ bewilligt. Die Förderquote beträgt 90 Prozent.

Die Federführung des Reallabors liegt beim Fachbereich Stadtplanung des Dezernats V – Planen und Bauen – in enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Stadtgrün sowie Mobilität und Klimaschutz und mit Unterstützung der Fachbereiche Ordnung und Straßenverkehr sowie Stadtmarketing. Wichtige Partner bei der Planung und Durchführung sind das Zentrenmanagement/Stadtteilmanagement Wiesdorf, die Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH, die wupsi GmbH, die Technischen Betriebe der Stadt Leverkusen, die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG sowie die Job Service Beschäftigungsförderung Leverkusen gGmbH.

Rahmenprogramm und -funktionen – Erprobung der FunktionalitätNeben der Möglichkeit, sich aufzuhalten, muss dem öffentlichen Raum eine bestimmte Funktion zugeschrieben werden. Lädt er eher zum Erholen und zur Ruhe ein oder bietet auch Raum für Bewegung und Veranstaltungen? Ergänzend zur Stadtmöblierung bietet das Reallabor daher ein Rahmenprogramm mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung. Zudem ist an drei Tagen der Straßen-Theater-Künstler Jörn Kölling mit einem Fahrradtheater und Bauchladen auf dem Marktplatz unterwegs. Auf spielerische Art und Weise informiert er über die Geschichte vom Wiesdorfer Markplatz, und lädt an seinem Bauchladen dazu ein, an einem 3D-Modell einmal selbst andere Aufstellungsvarianten durchzuspielen. 9. Juni, 15 bis 17 Uhr – Familiennachmittag

Das Quartiersmanagement lädt Familien mit Kleinkindern zu Spiel und Spaß auf den Marktplatz ein.15. Juni, vormittags – Umstellung der Möblierung

Die Aufstellung auf dem Marktplatz wird verändert. Beginn der 2. Aufstellungsvariante23. Juni, 15 bis 17 Uhr – Familiennachmittag

Das Quartiersmanagement lädt Familien mit Kleinkindern zu Spiel und Spaß auf den Marktplatz ein. Auch an diesem Tag ist Jörn Kölling mit seinem Fahrradtheater auf dem Marktplatz. 8. Juli, 11 Uhr – offizieller Abschluss des Reallabors

Jörn Kölling wird ein letztes Mal mit seinem Fahrradtheater auf dem Marktplatz sein.Weitere InformationenWeitere Informationen zum Reallabor sind auf der Homepage www.impulse-city-leverkusen.de/projekte/reallabor-platz-da/ zu finden. Zudem ist „Platz da Leverkusen“ auf Facebook und Instagram vertreten. Hier werden fortlaufend Informationen und Impressionen geteilt. Zu finden ist „Platz da Leverkusen“ unter dem Profilnamen @PlatzdaLeverkusen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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