Gesundheit
Neues Venen-Kompetenz-Zentrum im Klinikum

Das neue Venen-Kompetenz-Zentrum des Klinikums wurde erst kürzlich vom Berufsverband der Phlebologen und der Gesellschaft für Phlebologie ausgezeichnet, freut sich Dr. Thomas Lübke, Chef der Klinik für Gefäßchirurgie. | Foto: Britta Meyer
  • Das neue Venen-Kompetenz-Zentrum des Klinikums wurde erst kürzlich vom Berufsverband der Phlebologen und der Gesellschaft für Phlebologie ausgezeichnet, freut sich Dr. Thomas Lübke, Chef der Klinik für Gefäßchirurgie.
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LEVERKUSEN (BM) - Die Wahrscheinlichkeit an einer Venenerkrankung zu leiden ist
extrem hoch, weiß Priv.-Doz. Dr. Thomas Lübke, Direktor der Klinik
für Gefäßchirurgie im Klinikum. 90 Prozent aller Menschen sind
irgendwann mal betroffen, rund 50 Prozent bilden dabei Krampfadern,
darunter jede fünfte Frau und jeder sechste Mann. Die meisten
erstmalig im Alter zwischen 30 bis 40 Jahren.

Für Lübke als Spezialist auf diesem Gebiet sind das alarmierende
Zahlen. Denn für ihn sind Krampfadern oder sogenannte Besenreißer,
kleine sichtbarer Verästelungen der Venen unter der Hautoberfläche,
kein kosmetisches Thema. Es sind Anzeichen einer venösen Erkrankung,
die schwere gesundheitliche Probleme mit sich bringen können und
professionell behandelt werden sollten.

Das neue Venen-Zentrum des Klinikums zeigt sich daher für die
betroffenen Personen – und das sind aktuell rund 1.700 in der Region
– als kompetente, hochspezialisierte Klinik zur Behandlung von
Venenkrankheiten. Angesiedelt im vierten Stock des Funktionstraktes
werden die auch heute schon praktizierten Eingriffe ab voraussichtlich
März 2017 im neu entstehenden OP für ambulante Operationen
durchgeführt.

„Die meisten Eingriffe sind ambulant und werden minimalinvasiv
durchgeführt. Selbst, wenn die Vene gezogen werden muss", so Thomas
Lübke. „Hier im Klinikum werden wir alle Therapiemöglichkeiten
anbieten, das ist unser Vorteil gegenüber einiger Privatkliniken."

Denn der Erfolg einer Behandlung erkrankter Venen hängt stark von der
Qualität der Operation ab. Da die in der Regel erblich bedingten
Venenleiden nicht heilbar sind, ist es entscheidend, beim Eingriff so
gründlich wie möglich zu arbeiten. Das heißt, nicht nur die
betroffene Vene muss behandelt, sprich entfernt oder verödet werden,
sondern auch die betroffenen umliegenden, viel kleineren Venen. Wenn
diese OP gut durchgeführt wird, sind die Langzeitergebnisse deutlich
besser, als bei einer weniger gut durchgeführten OP.

Die Rückfallquote in den ersten zehn Jahren nach dem Eingriff wird
von 50 auf 25 Prozent gesenkt. Dafür sind jedoch Maßnahmen zur
Vorbeugung, Nachsorge und alternative Methoden, die ebenfalls im neuen
Venen-Kompetenz-Zentrum zum Angebot gehören, nötig.

Warum Krampfadern so gefährlich sind, erklärte Thomas Lübke beim
Pressegespräch anhand eines Schaubildes. Dieses zeigte die im
gesunden Zustand straffe Vene als schlappen Schlauch mit
Ausbuchtungen. Füllen diese sich mit Blut, funktioniert der
Rückfluss zum Herzen nicht, es gibt Stauungen. Diese führen zu
Wassereinlagerungen, Spannungsfühlen, Juckreiz und schlimmsten Falls
zu Blutgerinnseln. Übertragen sich die Stauungen auf das tiefer
liegende Gewebe, zeigen sich später offene Stellen, die nur schwierig
bis gar nicht zu heilen sind.

Ein frühzeitiger Eingriff kann diese schwerwiegenden
Folgeerkrankungen verhindern, so Thomas Lübke. Und so möchten er und
Andreas Weiß, Prokurist des Klinikums, mit dem neuen Venen-Zentrum
den Patienten in Leverkusen und der Region eine optimale Versorgung
bei Venenerkrankungen bieten. Und Angst davor, dass die entfernte Vene
einmal fehlen wird, muss niemand haben, versichert Thoms Lübke. Das
Blut sucht sich andere Wege, das Gefäßgeäst des Menschen ist hier
sehr flexibel.

- Britta Meyer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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