Hanni und Nanni ziehen um
Neue Voliere für Gänsegeier im Wildpark Reuschenberg

Die Gänsegeier-Schwestern Hanni und Nanni sind im Wildparks Reuschenberg in eine neue Voliere umgezogen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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Leverkusen - Hanni und Nanni sind mehr als beste Freunde, sie sind Schwestern.
Geschlüpft sind die beiden Gänsegeier im Mai letzten Jahres aus zwei
Eiern im Tierpark Tripsdrill (Baden-Württemberg).

Ein Falkner hat sie aufgezogen, vor fünf Monaten kamen sie in den
60.000 Quadratmeter großen Wildpark Reuschenberg. „Gänsegeier
waren schon immer Wunsch“, schilderte Wildparkleiterin Sabine
Honnef. „Dass wir die seltenen Tiere bekommen haben, war reines
Glück.“ Die Kosten in Höhe von 10.000 Euro übernahm der
Förderverein.

Kürzlich folgte der zweite Umzug der Aasfresser, die im Schnitt
zwischen 6 und 8,5 Kilogramm wiegen und es als erwachsene Tiere auf
eine Flügelspannweite von rund 2,50 Metern bringen. Diesmal ging es
aber nur einige 100 Meter weiter in eine sechs Meter hohe und 150
Quadratmeter große und runderneuerte Voliere, die mehr Möglichkeiten
bietet und in der sie mehr Platz haben. Viel Raum zum Fliegen
benötigen sie allerdings nicht. „Bei Geiern bedeutet jeder Flug
Energievergeudung“, erklärte Sabine Honnef. „Auf dem Boden sind
sie geschickter.“

Anfangs saßen die Schwestern auf einem hohen, dicken Ast im Gehege
und beobachteten argwöhnisch die ungewohnte Umgebung. Laute
Geräusche der vorbeifahrenden Züge ließen sie kurzfristig
aufschrecken. Nebenan bettelten die Möwen um Futter, gegenüber
sonnten sich die Rehe. Je mehr Zeit verging, desto gelassener wurden
sie.

Junge Gänsegeier sind am hellbraunen Halskragen zu erkennen. Im Alter
von vier bis fünf Jahren werden sie geschlechtsreif. Für diese Zeit
gibt es bereits Pläne. „Wir möchten einen Mann für die Damen
haben. Er kann sich eine von beiden aussuchen. Die andere würden wir
dann wieder abgeben, denn Gänsegeier leben monogam.“

Sollte die Zucht erfolgreich sein, würde der Nachwuchs in den Alpen
ausgewildert. „Denn Beteiligung an Freilassungsprojekten von
Wildtieren ist ein Ziel und zugleich Herzensangelegenheit für uns“,
schilderte die Fachfrau.

Im Wildpark Reuschenberg können mehr als 200 Tiere verschiedener
Wild- und Haustierarten beobachtet werden. Dazu zählen
Schwarzstörche, Fischotter, Greifvögel, Frettchen, Ziegen, Schafe,
Damwild, Mufflons und ein Luchs. Der Eintritt in den Park ist frei,
Spenden zur Unterstützung der Arbeit werden aber gerne gesehen.

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