Erste Hilfe für die Seele
Neue Notfallseelsorger erhielten Beauftragung

- Die Beauftragung und Ausstattung mit der lilafarbenen Dienstkleidung fand im Rahmen der Einführung neuer Notfallseelsorger in der Rheindorfer Hoffnungskirche statt.
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Leverkusen - „Ich habe viel Glück gehabt in meinem Leben und möchte etwas davon
weitergeben.“ „Ich hatte keinen Beistand, als ich einmal in Not
war – ich möchte helfen, dass es anderen besser ergeht.“
Die Motivationen, in der Notfallseelsorge zu arbeiten, sind
unterschiedlich. Das war auch bei der Einführung frisch ausgebildeter
ehrenamtlicher Seelsorgerinnen und Seelsorger im Gottesdienst in der
Leverkusener Hoffnungskirche zu spüren.
Assessor Bernd-Ekkehart Scholten (Evangelischer Kirchenkreis
Leverkusen) und Monsignore Heinz-Peter Teller (Katholisches
Stadtdekanat
Leverkusen) sprachen die Beauftragung aus. Gabriele Benz, Marika
Pöschke und Franz-Josef Ostermann gehören nun offiziell mit zum
Team, erhalten Begleitung und sind durch das Seelsorgegeheimnis
geschützt. Weitere Seelsorgerinnen haben ihre Ausbildung beendet und
werden ebenfalls noch beauftragt.
Zu den ersten Gratulanten gehörten Bürgermeister Bernhard Marewski
und Vertreter der Berufsfeuerwehr und der Rettungsdienste. Die Kirchen
und die Stadt Leverkusen sorgen gemeinsam dafür, dass ehrenamtliche
Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger ausgebildet und in dem zuweilen
sehr belastenden Dienst gut unterstützt werden. Annette Jagieniak
wurde nach mehreren Jahren aus dem Dienst mit Dank verabschiedet.
Die Notfallseelsorge wird durch die Feuerwehr alarmiert und arbeiten
eng mit der Polizei, dem Rettungsdienst und Hilfsorganisationen
zusammen. Nach missglückten Reanimationen, Suiziden oder Unfällen
mit Personenschaden betreuen die Seelsorgerinnen und Seelsorger Zeugen
und Angehörige.
„Erste Hilfe für die Seele“ wird der Dienst genannt. Menschen in
Not sollen nicht Gleichgültigkeit, sondern Zuwendung und Beistand
erleben, erklärte
Assessor Bernd-Ekkehart Scholten.
In ihrer Predigt dankte die evangelische Landespfarrerin für
Notfallseelsorge Bianca von der Heyden (Düsseldorf) allen, die in der
Notfallseelsorge mitarbeiten, aber auch deren Angehörigen, die
mittragen, wenn praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Einsatz
erforderlich wird.
Landespfarrerin Bianca von der Heyden lobte die gute Ausbildung im
Kirchenkreis Leverkusen. Laufend werden ehrenamtliche Seelsorgerinnen
und Seelsorger für Dienste auch in Krankenhäusern und
Pflegeeinrichtungen ausgebildet.
Seelsorgereferentin Dr. Andrea Gorres verantwortet die einjährige
Ausbildung (15 Stunden/Monat), in der es um Kommunikation und
Spiritualität geht sowie die Auseinandersetzung mit schwierigen
Themen wie Sterben, Abschied und Schuld. „Ich bin mir selbst neu und
vertieft begegnet“, sagte eine Absolventin.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud der Synodalbeauftragte für
Notfallseelsorge, Pfarrer Hansgerd Mertzen, zu einem Umtrunk. Nur
einer der Anwesenden musste auf Sekt und Häppchen verzichten: Das
Mobiltelefon klingelte, die Leitstelle meldete einen Einsatz, und
schon war der diensthabende Notfallseelsorger mit seiner lilafarbenen
Jacke durch die Tür.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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