Blick auf Kirche bleibt frei
Neubau neben Kirche „Auf dem Blauen Berg"

- Projektleiter Philipp Müller (links) stellte gemeinsam mit seinem Vater Klaus Müller (2.v.l.), Bruder Simon Müller (3.v.l.) sowie Vertretern von Stadt und Politik die Pläne für das Bauvorhaben auf der Mülheimer Straße 11 unmittelbar neben der Evangelischen Kirche vor.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Schlebusch - Die evangelische Kirche „Auf dem Blauen Berg“ war der zentrale
Punkt, um den sich alles drehte. Zumindest bei den Bauplänen des
Leverkusener Unternehmens HKM Müller. Philipp Müller, Projektleiter
des Bauvorhabens und Prokurist bei der HKM-Bauprojektentwicklung,
präsentierte das Vorhaben, das nach langer Suche – und mit Hilfe
der Politik – offenbar endlich Gnade bei Stadt, Unterer
Denkmalbehörde und auch den Schlebuscher Bürgern gefunden hat. Eine
Nachbarin kommentierte: „Ich bin froh, dass der Neubau so gestaltet
ist, dass man die Kirche weiterhin sehen kann.“
Vor allem die Gebäudeform unterlag strengen Auflagen, um den Blick
auf die Kirche immer zu gewährleisten. Auch deshalb hatte die
Denkmalschutzbehörde neben der Bauaufsicht ein gewichtiges Wort
mitzureden und konstruktive Vorschläge unterbreitet. Doch erst der
zehnte Entwurf kam zum Tragen. Immerhin handelt es sich bei der Kirche
um einen 1853 errichteten Backsteinbau, der seit 1984 unter Schutz
steht. Es ist das erste protestantische Gotteshaus in Schlebusch.
Schwierig war auch die Tatsache, dass gleich zwei Denkmäler beachtet
werden mussten. Zum einen die Kirche, die durch das Bauvorhaben direkt
beeinflusst ist, zum andern die Villa Wuppermann auf der
gegenüberliegenden Seite, die weniger stark beeinflusst ist.
Läuft alles nach Plan, so wird bis Ende 2021 im Herzen von Schlebusch
ein neues, etwa zwölf Meter hohes Haus entstehen. Die Wohnungen in
dem Dreifamilienhaus haben eine Fläche zwischen 90 und 110
Quadratmetern, sind altengerecht und barrierearm. Die Nachfrage sei
groß, bereits mehr als 100 Interessenten ständen auf der Warteliste,
informierte Seniorchef Klaus Müller, Geschäftsführer der HKM
Bauprojektentwicklung.
Weil die Anlage eines Kellers nicht möglich ist – der Hang in
Richtung Kirche kann nicht weiter abgegraben werden – sind die
Technikräume im Erdgeschoss untergebracht. Die Außenfassade, so ist
es mit dem Denkmalschutz abgesprochen, erhält eine von der Struktur
ähnliche, aber farblich abgesetzte Klinkerfassade wie die Kirche.
Eine genaue Musterung des schiefergrauen Steins werden der beauftragte
Architekt und Jochen Simon, Leiter der Denkmalbehörde, noch
vornehmen. Außerdem erhält der Neubau ein Blechdach in Anlehnung an
das Schindeldach der Kirche.
Die hochgestreckten Fenster gleichen denen des Gebäudes gegenüber,
so dass sich das Haus insgesamt harmonisch in das Gesamtbild einfügen
soll. Die Abbruchgenehmigung für das jetzige Haus liegt bereits vor.
„Wir hoffen die Baugenehmigung innerhalb der nächsten drei Wochen
zu erhalten “, sagte Philipp Müller, dessen Firma das Areal vor
rund zwei Jahren erworben hatte. Ein Nachlassverwalter hatte die
Fläche nach dem Tod des früheren Besitzers, eines Metallhändlers,
angeboten. Von günstig könne man angesichts der hohen Planungskosten
allerdings nicht sprechen, so Klaus Müller. „Aber Hauptsache es ist
schön für Schlebusch“, betonte er. Das Bauvolumen hat einen Umfang
von rund zwei Millionen Euro.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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