Corona-Ausbruch in Altenheim
Mutationen in Leverkusen nachgewiesen

- Alle positiven PCR-Tests werden in Leverkusen aktuell auf mögliche Corona-Mutationen getestet.
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Leverkusen - Nach einem Corona-Ausbruch im AWO-Seniorenheim in Rheindorf haben
sich insgesamt 47 Bewohnerinnen und Bewohner infiziert, von denen
mittlerweile leider 16 verstorben sind (Stand Freitag, 29. Januar),
teilt die Stadtverwaltung Leverkusen mit. Hinzu kommen 25
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im Zuge des Ausbruchs
infiziert haben. Bei dem Virus handelt es sich um die aus
Großbritannien bekannte Mutation des Corona-Virus B.1.1.7., die im
Rheindorfer Seniorenheim erstmals auch in Leverkusen entdeckt worden
war.
Der erste Corona-Fall wurde am 28. Dezember 2020 diagnostiziert. Am
30. Dezember fand in dem Heim eine Corona-Erstimpfung statt. An diesem
Tag wurden 150 Personen geimpft. Der zweite Impftermin fand am 20.
Januar statt. Die Zweitimpfungen erhielten 110 Personen, 40 Personen
konnten aufgrund ihrer Corona-Infizierung keine zweite Impfung
erhalten. Zusätzlich erhielten am 20. Januar 58 weitere Personen die
Erstimpfung.
Im Nachhinein konnte nachvollzogen werden, dass der Indexfall dem
Personal entstammt und die Infektion bereits vor der ersten Impfung
erfolgt ist. Insofern kann definitiv ausgeschlossen werden, dass die
Virus-Mutation im Zuge des Impftermins in die Einrichtung getragen
wurde.
Aufgrund der immer häufiger nachgewiesenen Corona-Virus-Mutation vom
Typ B.1.1.7 hat der Krisenstab der Stadt Leverkusen das bereits
bestehende Testkonzept für die Alten- und Pflegeeinrichtungen
verändert.
Grundsätzlich hat die Stadt im Frühsommer 2020 mit Unterstützung
des Malteser Hilfsdienstes wurden regelmäßige wöchentliche PCR-
Testungen des Personals in den Heimen organisiert.
Erst im Dezember 2020 wurden regelmäßige Schnelltestungen der
Mitarbeiter in den Einrichtungen durch eine Verordnung des Landes
verpflichtend. Die Stadt Leverkusen hat jedoch entschieden, die
PCR-Tests weiter beizubehalten. Seit Dezember wurde die Testfrequenz
insgesamt für Mitarbeitende nochmals mit Schnelltests erhöht, so
dass sich eine Testung via PCR und Schnelltest mindestens alle drei
Tage ergibt.Bundeswehr hilftEine noch darüber hinausgehende
Intensivierung der Mitarbeiter-Schnelltestungen soll nun ergänzend
vorgenommen werden. Die Schnelltests stellt die Stadt zur Verfügung.
Auch wenn Schnelltests keine hundertprozentige Sicherheit bieten
können, soll auf diese Weise ein höchstmögliches Maß an Kontrolle
gewährleistet werden, um die Wahrscheinlichkeit von unbemerkten
Einträgen insbesondere von Virus-Mutationen in die Einrichtungen
soweit es geht zu senken. Um die Schnelltests für Besucher und
Mitarbeitende umzusetzten, erhält die Stadt Unterstützung von zwölf
Angehörigen der Bundeswehr. Mit allen Einrichtungen wurden zeitliche
Besuchsfenster vereinbart. Während dieser müssen die Schnelltests
angeboten werden. Um Kenntnis über die Ausbreitung von Mutationen zu
erhalten und deren Ausbreitung möglichst zu verhindern, lässt die
Stadt seit vergangener Woche vorbeugend alle positiven Proben von
PCR-Tests auf die bisher bekannten Mutationen untersuchen. Wird eine
Virus-Mutation nachgewiesen, bedingt das strengere
Quarantänemaßnahmen. Gleichzeitig werden sämtliche Kontaktpersonen
getestet, um auch bei symptomfreien Verläufen alle Infektionen zu
identifizieren.
Auf diese Weise konnten aktuell weitere Infektionen mit der
Virus-Variante B.1.1.7 festgestellt werden. Sie betreffen unter
anderem die Senioren-Einrichtung Tempelhofer Straße, in der die
Mutation bei zwei Bewohnern und zwei Mitarbeitenden nachgewiesen
wurde. Die Impfungen in dieser Einrichtung sind bereits abgeschlossen.
Der Übertragungsweg ist hier nicht nachvollziehbar. Das Heim wurde
aus Vorsichtsgründen geschlossen. .
Die südafrikanische Variante wurde zudem bei vier Personen einer
Familie festgestellt, die von einer Auslandsreise aus Mazedonien
zurückkehrten. Bisher noch nicht in Leverkusen nachgewiesen wurde die
brasilianische Virus-Variante.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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