60 Jahre Flugplatz Leverkusen
Luftsportclub präsentiert sich bei zweitägigen Fest

Markus Pott (links) und Thomas Heinemann haben das „Flugplatzfest Leverkusen“ organisiert, das am letzten Wochenende im August auf dem Kurtekotten gefeiert wird. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Markus Pott (links) und Thomas Heinemann haben das „Flugplatzfest Leverkusen“ organisiert, das am letzten Wochenende im August auf dem Kurtekotten gefeiert wird.
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Leverkusen - In diesen Tagen werden Menschen vermutlich öfter in die Luft
schauen und dort oben ein Flugzeug mit einem Schlepp-Banner entdecken.
„Flugtag Lev“ ist dort auf dem Werbeplakat zu lesen.

Es ist der Hinweis auf das bevorstehende Ereignis auf dem Flugplatz
Kurtekotten. Dieser Platz mit seiner 1.000 Meter langen Start- und
Landebahn am Südrand von Leverkusen existiert in diesem Jahr bereits
60 Jahre.

Gefeiert wird der runde Geburtstag mit einem zweitägigen
Flugplatzfest am Samstag und Sonntag, 31. August und 1. September,
jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet einmalig fünf Euro an
beiden Tagen. Kinder bis 14 Jahre sind frei. Besucher, die mit dem
Auto anreisen, können bis zum Parkplatz Edith-Weyde-Straße fahren.
Von dort fährt ein kostenfreier Shuttlebus zum Flugplatz, der
abermals weiträumig abgesperrt ist. Für Radfahrer gibt es
unmittelbar am Platz genügend Abstellplätze.

Zum Bedauern vieler Besucher und Sponsoren, aber auch der Angehörigen
vom Luftsportclub (LSC) Bayer Leverkusen musste die Veranstaltung im
letzten Jahr ausfallen. Stetig wachsende Anforderungen an Planung,
Genehmigung und Sicherheitsauflagen waren entscheidend für die Absage
gewesen.

Ausgerechnet in der kleinsten Sparte des 600 Mitglieder zählenden
Vereins, der Abteilung der Heißluftballon-Piloten, haben sich nun
zwei Männer gefunden, die das Heft in die Hand genommen haben: Schon
seit Monaten sind Markus Pott und Thomas Heinemann mit der Abwicklung
beschäftigt. Obwohl sich die Organisatoren über mangelnde
Unterstützung nicht beschweren können, haben sie laut Heinemann
„so viel Zeit investiert, wie bei einem kleinen Vollzeitjob“.

Inzwischen liegen alle erforderlichen Genehmigungen der Stadt Köln
– das hängt damit zusammen, dass der Flugplatz auf Kölner Grund
und Boden liegt – und der Luftaufsichtsbehörde Düsseldorf vor.
„Unser Flugplatz ist so besonders, den muss man einfach zeigen und
die Türen öffnen“, warb Markus Pott.

Das Event ist in diesem Jahr aber keine Airshow. Sondern vor allem ein
Luftsportfest für Jung und Alt, bei dem sich der Verein und seine
verschiedenen Sparten – etwa die Modellflieger in Aktion –
präsentieren werden. Aber auch zahlreiche andere Flugzeuge aus der
Luftfahrtgeschichte werden vorgestellt.

Da gibt es zum Beispiel die Lockheed Electra (Modell L-10), ein
zweimotoriges Ganzmetallflugzeug anno 1934. Mit einem solchen
Flugzeug, von dem weltweit nur knapp 149 Stück existierten, versuchte
Flugpionierin Amelia Earhart im Übrigen 1937 die Welt am Äquator zu
umrunden. Sie kam nie zum Ziel, denn Flugzeug und Besatzung
verschollen im Pazifischen Ozean. Der einmotorige Tiefdecker Junkers F
13 anno 1919, das erste Ganzmetallflugzeug der zivilen Luftfahrt, gilt
als besondere Augenweide. Das derzeit weltweit einzige flugfähige
Exemplar ist ein amerikanischer Nachbau aus dem Jahr 2016 und wird im
Rheinland nicht wieder so schnell zu sehen sein.

Die Antonov AN-2, der größte einmotorige Doppeldecker, der im
Volksmund als „Rote Anna“ bekannt ist und von LSC-Pilotin Dr. Ilse
Janicke gesteuert wird, darf ebenfalls nicht fehlen. Nicht zuletzt
haben sich bereits mehr als 30 Gäste zum ersten Oldtimer Fly-In, aber
auch bekannte Klassiker wie eine Cessna 195-B, ein Pitts S2B
Kunstflug-Doppeldecker, ein rustikaler Segelflug-Schulgleiter SG38 und
viele andere interessante Flugzeuge angesagt.

Die jüngsten Besucher dürfen sich darüber hinaus auf
Kinderschminken, Bastelaktionen sowie auf Modell-Ballonpilot Jupp Hein
und seine Show und freuen. Auch auf einen Besuch der gefiederten
Flugkameraden muss niemand verzichten.

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