Modernisierung von Sportstätten
Leverkusener Vereine bekommen mehr Geld vom Land

- Als Gastgeschenk überreichte Andrea Milz einen farbigen NRW-Ball an Karl-Josef Weißenfels (rechts). Georg Boßhammer (links) und Hans-Peter Meyer (2.v.r.) freuten sich ebenso darüber, wie diverse Vereinsvertreter im Hintergrund.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
- hochgeladen von RAG - Redaktion
Leverkusen - Seit sie 2017 ihr Amt als Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt
des Landes Nordrhein-Westfalen antrat, reist Andrea Milz durchs Land.
Zusammen mit vielen Akteuren möchte sie eine Strategie entwickeln und
formulieren, wie bürgerschaftliches Engagement in NRW besser
gestärkt und mehr unterstützt werden kann.
Diese „Ehrenamtstour“ dauert bis Frühjahr 2020 und soll
Anregungen und Ideen in allen 54 Kreisen und kreisfreien Städten
sammeln. In Leverkusen besuchte sie das Freiwilligenzentrum Lupe, das
Sportinternat und den Parasport des TSV Bayer 04. Zuvor war sie zu
Gast beim SportBund Leverkusen.
Neben dessen Vorsitzenden Karl-Josef Weißenfels und Geschäftsführer
Thorsten Morig nahmen auch Betriebsleiter Georg Boßhammer vom
Sportpark Leverkusen und Hans-Peter Meyer, Vorsitzender des
Trägervereins Olympiastützpunkt Rheinland, am Gespräch teil.
Außerdem hatten sich Vertreter von zwölf Sportvereinen versammelt,
die alle die Gelegenheit nutzten, um drängende Probleme wie etwa
fehlenden Nachwuchs in der Vereinsführung oder zu geringe
Übungsleiterpauschalen anzusprechen.
Nach der Vorstellung pries Milz: „Sie sind sowohl im Breitensport
wie auch im Spitzensport sehr gut aufgestellt.“ Welchen Stellenwert
der Sport in der Bevölkerung habe, zeige schon alleine die Tatsache,
dass viele Vereine mehr als 1.000 Mitglieder hätten. „Für einige
ihrer Themen können hoffentlich Lösungen angeboten werden“,
betonte sie, fügte aber hinzu, dass sich verschiedene Probleme in
jeder Stadt wiederholten.
Umso mehr freue sie sich über die gute Nachricht des
Sportstättenförderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“. Die
Landesregierung werde diverse Sportvereine und Sportverbände mit
insgesamt 300 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren
unterstützen und somit deutlich zur Verbesserung der
Sportstätteninfrastruktur beitragen. Ziel sei es, den massiven
Modernisierungsstau zu beheben, statt immer nur Mängel zu verwalten.
Milz: „Mit dieser Förderung unserer Sportvereine investieren wir in
die Mitte der Gesellschaft“. Welche Summe die Vereine einer Stadt
erhielten, hänge ab von der städtischen Sportpauschale des Jahres
2018. Diese Summe diene als Rechengrundlage und werde mit dem Faktor
fünf multipliziert, müsse aber nicht zurückgezahlt werden,
erläuterte die Staatssekretärin.
Die jährliche Sportpauschale der Kommune beträgt 440.000 Euro. Somit
erhält Leverkusen insgesamt 2,2 Millionen Euro. Im Juni werden
zunächst die Vertreter aller Kreis- und Stadtsportbünde zu
Gesprächen eingeladen. Danach obliege es dem SportBund Leverkusen,
die Wünsche der örtlichen Vereine zu bündeln. Und die Vereine
müssen sich einigen, wer welchen Zuschuss aus dem
Investitionsprogramm erhält.
„Das ist eine einmalige Chance für die Stadt, 2,2 Millionen Euro
zusätzlich in den Sport zu investieren. Soviel Geld gab es noch
nie“, betonte Milz, wies aber zugleich darauf hin, dass es nur an
Vereine ausgezahlt werde, die über eigene, gemietete oder gepachtete
Sportstätten verfügten. Dabei spiele es keine Rolle, ob das Geld
für Modernisierung, Instandsetzung, zur energetischen Sanierung oder
für barrierefreien Ausbau benutzt werde, solange die Maßnahme
zukunftsbezogen sei.
Vereine, die für ihre Zwecke eine städtische Schule nutzen, gehen
offensichtlich leer aus. In Leverkusen dürfte das auf die meisten
Vereine zutreffen, wie die Vereinsvertreter bedauernd feststellten. So
sehr sie sich auf der einen Seite über den Zuschuss freuten, so
traurig seien sie auf der anderen Seite über die Tatsache, dass der
Betrag nicht ihnen – den kleinen, Breitensport treibenden Vereinen
– zugutekomme, die eine finanzielle Unterstützung dringend
benötigten.
Sondern wieder einmal nur den größeren Vereinen mit eigenen Anlagen.
Für Schulturnhallen sei das Programm „Schule 2020“ vorgesehen,
entgegnete Milz, bei dem noch insgesamt zwei Milliarden Euro zur
Verfügung stünden, um alle Schulturnhallen sanieren zu können.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare