Neues Konzept erarbeitet
Leverkusener Theaterensemble Silberdisteln

Bei einer Werkschau für Familie und Freunde zeigte das Theaterensemble „Die Silberdisteln“ zuletzt, welche frischen Impulse sie zuletzt durch ihre neue Leiterin, die ausgebildete Theaterpädagogin Catherine Collin erhalten haben.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Bei einer Werkschau für Familie und Freunde zeigte das Theaterensemble „Die Silberdisteln“ zuletzt, welche frischen Impulse sie zuletzt durch ihre neue Leiterin, die ausgebildete Theaterpädagogin Catherine Collin erhalten haben.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Leverkusen (gkf). Kreativität und Spielfreude sind kein Privileg junger Menschen. Vielmehr ist die heutige Generation 60plus ein aktiver Teil der Gesellschaft. Das spiegelt sich auch auf der Bühne wider. Dort ist das Theaterensemble „Die Silberdisteln“ schon lange zu Hause. Und beweist seine Kreativität immer wieder aufs Neue. Nur zuletzt war es ein wenig ruhiger geworden um die zehn „Silberdisteln“ zwischen 60 und 86 Jahren. Das lag vor allem daran, dass die Seniorinnen nach dem Weggang von Jessica Höhn erst ein neues Konzept erarbeiten mussten. Die entsprechenden Ergebnisse präsentierte das Ensemble zuletzt bei einer Werkschau vor Familien und Freunden. Unter dem Titel „Kleine und große Momente“ stellten sie im Wohnpark Bürgerbusch die Arbeiten der letzten Monate unter veränderter Leitung vor.

Zuvor hatte die freie Theaterpädagogin Jessica Höhn die Silberdisteln über viele Jahre hinweg mit großem Engagement und Herzblut begleitet, sie künstlerisch geprägt und stets andere Impulse gesetzt. Unter ihrer Aufsicht haben die Frauen vielfältige Theaterformen erprobt und weiterentwickelt. Um ihre Promotion in Theaterpädagogik abzuschließen, hatte Jessica Höhn die Seniorinnen im Herbst letzten Jahres verlassen. Derzeit ist sie im Bewerbungsprozess für eine Professur – ein Schritt, der ihr neue Perspektiven eröffnet und zugleich einen Abschied aus Leverkusen bedeutet. „Mir liegen die Silberdisteln am Herzen. Ich werde ihnen treu bleiben. Sie gehören einfach zu meinem Leben,“ versicherte die angehende Professorin.

An ihrer Stelle hat Catherine Collin seit September die Regie übernommen. Die 54-jährige Theaterpädagogin stammt aus der Bretagne (Frankreich), lebt mit ihrer Familie aber schon seit 15 Jahren im Rheinland. „Es ist eine tolle Gruppe“, schwärmte sie von den Damen und fügte hinzu: „Ich freue mich auf viele Experimente mit ihnen.“

Die ersten „Experimente“ sind allerdings bereits erledigt. Dazu zählte das Bewegtheater, eine für die Silberdisteln völlig neue Theaterform. „Das ist so eine Art Impro-Theater“, erklärte sie dem Publikum zu Beginn der jüngsten Darbietung. Bewegtheater, verdeutlichte Catherine Collin, setze stark auf Ausdruck durch Körper, Mimik und Gestik, statt auf klassische Texte und Dialoge aus dem Drehbuch. Diese experimentelle Herangehensweise bedeutete für die Gruppe eine spannende Herausforderung und wertvolle Erweiterung ihres Repertoires.

Als nächstes sei eine Reflektion der letzten Monate geplant, berichtete Catherine Collin. Danach werde man gemeinsam die nächsten Schritte überlegen. Sie persönlich arbeite gerne mit biografischem Theater, bei dem es konkret darum gehe, persönliche Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse auf die Bühne zu bringen und durch Kunst zu verarbeiten. Gerade diese Art von Theater ermögliche es, so Collin, individuelle und kollektive Geschichten authentisch zu erzählen und das Publikum emotional zu berühren. So unklar die künftige Strategie einerseits auch sein mag, so viel steht aber dennoch fest: „Die Silberdisteln sind für mich ein langfristiges Format. Ich freue mich, weiterhin mit ihnen zu arbeiten, diverse Formen des Theaters auszuprobieren und in Leverkusen mit einer Gruppe voller Neugier und Enthusiasmus zu spielen“, betonte Catherine Collin.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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