Mediziner mit Herz & Verstand
Klinikum-Chefarzt Jürgen Zumbé geht in den Ruhestand

Zum Abschied gab es Geschenke: Jürgen Zumbé (links) freute sich über ein Modell eines Citroën DS mit dem Kennzeichen Lev-KL 1, das er von Utz Krug, dem künftigen Ärztlicher Direktor des Klinikums, als neuen „Dienstwagen“ erhielt. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Zum Abschied gab es Geschenke: Jürgen Zumbé (links) freute sich über ein Modell eines Citroën DS mit dem Kennzeichen Lev-KL 1, das er von Utz Krug, dem künftigen Ärztlicher Direktor des Klinikums, als neuen „Dienstwagen“ erhielt.
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Leverkusen - Nicht, wie üblich, mit vielen Gästen, zahlreichen Ansprachen und
noch mehr Applaus. Sondern wegen Corona nur mit einer abgespeckten
Variante wurde Dr. Jürgen Zumbé, Leiter der Klinik für Urologie und
Ärztlicher Direktor, nach 32 Jahren am Klinikum Leverkusen in den
Ruhestand verabschiedet. Lediglich die Stühle im Raum waren mit den
Bildern von ursprünglich geladenen Gästen geschmückt.

Dass der Beifall in Form von Superlativen für Zumbé und seine
geleistete Arbeit dennoch nicht zu kurz kam, dafür sorgten Redner wie
Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann, Oberbürgermeister und
Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Richrath, Nachfolger Dr. Daniel
Porres, Co-Direktor und neuer Direktor der Klinik für Urologie ab 1.
Juli, sowie Dr. Utz Krug, Direktor der Medizinischen Klinik 3 und
neuer Ärztlicher Direktor, ebenfalls ab 1. Juli.

Speziell seine „mitnehmende, kollegiale Art und die damit
verbundene, begeisternde und überzeugende Zusammenarbeit mit den
Fachabteilungen und Berufsgruppen des Hauses und das Miteinander mit
den niedergelassenen Kollegen“ habe alle für ihn eingenommen, pries
Zimmermann.

Bei Weiterentwicklungen habe er immer die „Nase“ vorne gehabt,
würdigte der Geschäftsführer den Mediziner, der roboterassistierte
Operationen mit Hilfe des DaVinci-Roboters im Haus etabliert hatte.
Mit dieser Methode und Ausstattung galt die Urologie für lange Zeit
als Vorreiter in der Region. Seine Arbeit, ergänzte Zimmermann, sei
im besten Sinne geprägt gewesen „durch ein hochprofessionelles
Netzwerk mit hoher persönlicher und fachlicher Kompetenz und zum
Wohle der Patienten und des Unternehmens Klinikum Leverkusen“.

Oberbürgermeister Uwe Richrath zeichnete unter anderem einige
Stationen seines Lebens nach: Zumbé erblickte das Licht der Welt vor
64 Jahren im Kölner Severinsviertel. Er liebt seine Heimatstadt und
– als Mitglied der „Rote Funken“ – auch den Karneval. Dr.
Jürgen Zumbé ist als Vertreter jener Ärzte-Generation, die das
Krankenhaus durch harte kontinuierliche Aufbauarbeit über Jahrzehnte
hinweg geprägt hat, seit 2001 ärztlicher Leiter der Klinik für
Urologie. Bereits als junger Medizinstudent absolvierte er ein
Praktisches Jahr im Haus, arbeitete für einige Jahre in Essen und
Gelsenkirchen, habilitierte an der Medizinischen Fakultät der
Universität zu Köln und kehrte schließlich ans Leverkusener
Klinikum zurück.

Dort hat er das Profil entscheidend beeinflusst, das Haus fachlich und
ökonomisch vorangebracht und die urologische Disziplin zu einem
festen Bestandteil innerhalb des Zentrums für Operative Medizin
etabliert. 2007 wurde der dreifache Vater und zweifache Großvater zum
Ärztlichen Direktor, 2016 zum Prokuristen ernannt.

Während sein Nachfolger Daniel Porres von der unvergleichlichen,
gewinnenden und authentischen Kölschen Art Zumbés sowie seinem
unermüdlichen Engagement sprach, hob Betriebsratsvorsitzender
Wolfgang Stückle dessen außergewöhnlichen und herzlichen Umgang mit
sämtlichen 2.300 Klinik-Mitarbeitern hervor.

Das Schlusswort hatte der künftige Ruheständler selbst. Er sagte, er
habe sich stets als eine Art Staffelläufer gesehen, der sich bemüht
habe, bis zum Schluss im Team schnell laufen zu können. „Wir hatten
eine tolle Zeit“, resümierte Zumbé im Beisein seiner Ehefrau
Jutta. Jetzt spüre er einen Hauch von Freiheit, ähnlich der Zeit
seines Studiums, als das Leben noch vor ihm lag. Nun hoffe er darauf,
noch einige gute Jahre vor sich zu haben. „Dabei ist Leverkusen
immer in meinem Herzen“, fasste Zumbé zusammen.

Um eine bleibende Erinnerung an ihn zu hinterlassen, hätte es
sicherlich keines besonderen Zeichens bedurft. Doch eine Bereicherung
für den Gesundheitspark ist der von ihm gespendete „Baum der
Freundschaft“ allemal. Dabei handelt es sich um eine so genannte
„Cedrus Atlantica“, eine Atlas-Zeder. Sie ist im hohen
Atlasgebirge in Marokko beheimatet und in unserer Region nur sehr
selten zu finden. Die Atlas-Zeder ist für trockene Standorte und
Stadtklima gut geeignet.

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RAG - Redaktion

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