Herzwochen diesmal online
Klinikum bietet Online-Vortragsreihe

- Trotz Corona verzichten das Klinikum Leverkusen und die Regionalgruppe Leverkusen der Deutschen Herzstiftung in diesem Jahr nicht auf ihre Teilnahme an den Herzwochen. Unter anderem bieten Professor Dr. Peter Schwimmbeck (links) sowie Meike Mayer (2. v. r.) digitale Vorträge an. Ebenfalls im Bild: Horst Makowka (2.v.l.) und Gabriele Andreae, Beauftragte der Deutschen Herzstiftung in Leverkusen (rechts).
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Leverkusen - Die Kardiologie des Klinikums Leverkusen beteiligt sich gemeinsam
mit der Deutschen Herzstiftung in Leverkusen im November an den
„Herzwochen 2020“. Unter dem Motto „Das schwache Herz“ steht
die häufig verkannte Volkskrankheit „Herzschwäche“ – auch als
„Herzinsuffizienz“ bezeichnet – im Mittelpunkt der bundesweiten
Aufklärungskampagne vom 1. bis 30. November. Aus gegebenem Anlass
steht das Forum allerdings nicht zur Verfügung.
Deshalb kann die Vortragsreihe an vier Dienstagen in Folge digital im
Internet abgerufen werden. Beginn ist jeweils um 18 Uhr, die Teilnahme
ist kostenlos. Interessenten können sich mit Zugriffscode und
Passwort ohne vorherige Anmeldung einwählen. Nähere Informationen
gibt es unter
www.klinikum-lev.de.
Beim ersten Vortrag am 3. November geht es um die Frage: „Habe ich
ein schwaches Herz?“. Darin wird Klinikdirektor Professor Dr. Peter
Schwimmbeck auf mögliche Symptome, Anzeichen und erste
Therapiemöglichkeiten eingehen. Teilnehmer haben außerdem die
Möglichkeit, Fragen zu stellen. Im folgenden Vortrag am 10. November
informiert Klinikum-Oberärztin Julia Tsalik über Neues und
Altbewährtes in der medikamentösen Therapie.
„Herz-gesunde“-Bewegung lautet das Thema bei Meike Mayer,
Diplomwissenschaftlerin im Verein für Gesundheitssport (VGS)
Leverkusen. In ihrem Vortrag am 17. November stellt sie geeignete
Übungen für Patienten mit Herzinsuffizienz vor und zeigt auf, wie
wichtig gut dosiertes und individuelles Training ist. Antworten auf
die Fragen „Wie helfen Defibrillatoren und Herzschrittmacher?“
gibt Oberarzt Bernd Weidmann schließlich am 24. November.
Eine Herzschwäche beginnt oft schleichend, etwa mit nachlassender
Leistungsfähigkeit, Atemnot und Gewichtszunahme. Organe wie Gehirn,
Muskeln und Nieren werden dann nämlich nicht mehr genügend mit Blut,
also mit ausreichendem Sauerstoff und Nährstoffen, versorgt. Viele
Betroffene nehmen die ersten Symptome oft nicht ernst, sondern
begründen sie mit ihrem zunehmenden Alter. Dies könne fatale Folgen
haben, verdeutlichte Kardiologe Schwimmbeck.
Denn das „schwache Herz“ sei keineswegs eine normale
Alterserscheinung, sondern eine ernstzunehmende, lebensbedrohliche
Erkrankung. Immerhin, so schätzten Experten, würden bis zu vier
Millionen Patienten in Deutschland unter Herzschwäche leiden und
jährlich über 40.000 Menschen an den Folgen sterben. Entsprechend
sei frühes Handeln gefordert, unterstrich Schwimmbeck.
Je schneller eine Herzschwäche erkannt und behandelt werde, desto
günstiger sei deren Verlauf und desto besser könnten sowohl
Lebenserwartung als auch Lebensqualität erhalten bleiben – wie der
Fall des Leverkuseners Horst Makowka (76) beweist, der im Jahr 2005
einen Herzinfarkt erlitt und dem daraufhin ein Defibrillator
implantiert wurde. Zwar ist er immer noch auf Medikamente angewiesen.
Abgesehen davon geht es ihm aber wieder gut.
Nach derzeitigem Stand der Medizin ist Herzinsuffizienz zwar nicht
heilbar. Dennoch kann eine Behandlung das Fortschreiten der Krankheit
bremsen und verbessern. Je nach Schweregrad und individueller Symptome
kommen sowohl invasive Eingriffe – wie etwa das Einsetzen von
Herzschrittmachern – aber auch Medikamente infrage, die helfen
können, das Herz zu entlasten und zu schützen. Eine konsequente
Therapie trägt somit dazu bei, dass Patienten trotz Herzschwäche
nach wie vor ein aktives Leben führen, wenn deren Gesundheit nicht
gerade wie aktuell durch eine Pandemie bedroht wird.
Eine weltweite Studie hat gezeigt, dass Patienten mit Herzschwäche
ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Covid-19
Erkrankung haben. Deshalb könnten und sollten sich Kranke besonders
gut durch die allgemeingültigen Verhaltens- und Hygieneregeln
schützen, riet Schwimmbeck. Außerdem müssten Medikamente
gewissenhaft eingenommen werden.
Wichtig sei darüber hinaus, unterstrich der Experte, medizinische
Hilfe früh genug in Anspruch zu nehmen. Bei Verdacht auf Herzinfarkt
oder plötzliche Atemnot im Ruhezustand sollte unbedingt der Notarzt
gerufen werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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