Bayer und Lanxess verkaufen Currenta-Anteile
Investor „MIRA“ übernimmt

- Currenta werde weiterhin unter einem eigenen Namen betrieben, sagt Geschäftsführer und Arbeitsdirektor , Dr. Alexander Wagner.
- Foto: Currenta
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Leverkusen - Bayer und Lanxess verkaufen ihre Anteile am Chemiepark-Betreiber
Currenta an von Macquarie Infrastructure and Real Assets (MIRA)
geführte Fonds. MIRA ist der weltweit größte
Infrastruktur-Investor. Beide Unternehmen haben entsprechende
Vereinbarungen mit MIRA unterzeichnet. Die Transaktion bedarf noch der
Zustimmung der zuständigen Behörden.
Currenta managt und betreibt Infrastruktur, Energieversorgung und
weitere wesentliche Dienstleistungen in den Chemieparks in Leverkusen,
Dormagen und Krefeld-Uerdingen und ist derzeit ein
Gemeinschaftsunternehmen von Bayer (60 Prozent) und Lanxess (40
Prozent). Currenta wird, einschließlich eines von Bayer übertragenen
Immobilienportfolios, vor Abzug der Nettoverschuldung und der
Pensionsverpflichtungen mit einem Gesamtunternehmenswert von 3,5
Milliarden Euro bewertet.
Wir freuen uns, mit MIRA als dem weltweit führenden
Infrastrukturbetreiber den richtigen Partner gefunden zu haben, der
die Currenta mit seiner internationalen Expertise erfolgreich
weiterentwickeln kann“, sagte Dr. Hartmut Klusik, Vorstandsmitglied
und Arbeitsdirektor der Bayer AG. „Zudem ist MIRA langfristig
orientiert und wird auch für die Mitarbeiter der Currenta ein
verlässlicher Arbeitgeber sein.“
Bayer habe sich mit MIRA auf langfristige Dienstleistungs- und
Versorgungsverträge geeinigt. „Wir werden auch weiterhin eng mit
der Currenta zusammenarbeiten“, betonte Klusik. Der 60-prozentige
Anteil von Bayer an der Currenta hat einen Eigenkapitalwert von rund
1,17 Milliarden Euro (nach Abzug von Nettofinanzverschuldung und
Pensionsverpflichtungen). Zusätzlich veräußert Bayer ein
umfangreiches Paket von Liegenschaften und Infrastruktur für 180
Millionen Euro an die Currenta-Gruppe, um diese zu stärken.
Im November 2018 hatte Bayer angekündigt, sich von seinen Anteilen an
der Currenta trennen zu wollen. Hintergrund sind im Wesentlichen die
veränderte Position von Bayer als Kunde im Chempark nach der
Ausgründung der Covestro sowie die Fokussierung von Bayer auf seine
Kernaktivitäten. Bayer erwartet den Abschluss seines Teils der
Transaktion im 4. Quartal 2019.
Lanxess als einer der Hauptkunden von Currenta wird MIRA in der
Übergangsphase operativ unterstützen und daher seine Beteiligung an
Currenta noch einige Monate länger halten. Das Unternehmen erwartet,
dass seine Transaktion bis Ende April 2020 abgeschlossen sein wird.
Lanxess hat sich mit MIRA auf zunächst 10-jährige Dienstleistungs-
und Versorgungsverträge für die drei Standorte Leverkusen, Dormagen
und Krefeld-Uerdingen verständigt. Dort betreibt der Konzern einen
wesentlichen Teil seiner weltweiten Produktionsanlagen.
„An den Niederrhein-Standorten schlägt das Herz der
Lanxess-Produktion. Daher war für uns entscheidend, dass bei der
Neuordnung der Currenta-Eignerstruktur unser strategisches Interesse
an einer industrieorientierten Ausrichtung der Chemieparks gewahrt
bleibt. Mit MIRA als einem erfahrenen und starken Partner und dem
langfristigen Vertragspaket haben wir das erreicht, und wir sichern
uns auch in Zukunft eine verlässliche Infrastruktur zu
wettbewerbsfähigen Konditionen“, sagte Matthias Zachert,
Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG. „Gleichzeitig erhalten wir
durch den Verkauf unserer Beteiligung zusätzlichen finanziellen
Spielraum, um unseren Wachstumskurs in der Spezialchemie
voranzutreiben.“
MIRA begrüßt die Zusammenarbeit mit Bayer und Lanxess im Rahmen der
Übernahme von Currenta. Als langfristiger Investor in relevante
Infrastrukturunternehmen wird MIRA eng mit dem Management von Currenta
zusammenarbeiten, um den dauerhaften und nachhaltigen Erfolg des
Unternehmens für Kunden und Mitarbeiter sicherzustellen“, sagte
Hilko Schomerus, Deutschlandchef von MIRA.
MIRA ist seit 30 Jahren in Deutschland tätig und verfügt über
umfangreiche Erfahrung in den Kerngeschäftsfeldern von Currenta. Dazu
zählen die Bereiche Versorgung, Transport, Logistik, Lagerung,
Abfallwirtschaft und andere Entsorgungsleistungen. Mit diesen
Investitionen hat MIRA sein Engagement im Bereich Nachhaltigkeit unter
Beweis gestellt.
Dr. Günter Hilken, Vorsitzender der Currenta-Geschäftsführung
erklärt: „Das ist eine gute Nachricht für alle Mitarbeiter von
Currenta, Chemion und Tectrion – und auch für den ganzen Chempark.
Mit MIRA – einem erfahrenen Infrastrukturinvestor - als langfristig
orientiertem Eigentümer an unserer Seite werden wir unsere auf
Wachstum und Innovation ausgerichtete Strategie weiter entwickeln
können. Der Chempark steht damit auch in Zukunft für attraktive und
wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen.“
Dr. Alexander Wagner, Currenta-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor
ergänzt dazu: „Wir haben MIRA als ein Unternehmen kennengelernt,
das auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den
Betreibergesellschaften, den Mitarbeitern, dem Betriebsrat sowie den
Kommunen setzt. Im Rahmen des Eigentümerwechsels haben sich MIRA und
Currenta darauf verständigt, dass die enge Partnerschaft mit den
Arbeitnehmervertretern fortgesetzt wird. Darüber hinaus ist
vereinbart, dass Currenta unter eigenem Namen und in der bewährten
geschäftlichen Aufstellung bestehen bleibt und die Standorte
Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen weiterbetrieben werden.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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