Pläne für Wiesdorfer Postgelände vorgestellt
Hotelneubau schon 2020?

- So könnte das alte Postgelände in Wiesdorf mit Hotel, Büros und Gastronomie einmal aussehen: Ferdinand Heide vom siegreichen Planungsbüro (rechts) stellte den Entwurf vor.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Wiesdorf - Ein Hotel mit 189 Zimmern, dazu Platz für Büros, Dienstleistungen
und Gastronomie sowie einen Beherbergungsbetrieb (Boardinghouse), der
sich vorwiegend an Langzeitnutzer wendet: Die städtebauliche
Revitalisierung des ehemaligen Postgeländes im Bereich der Wiesdorfer
Heinrich-von-Stephan-Straße ist auf den Weg gebracht.
Gesucht waren Ideen für ein neues eigenständiges Quartier mit einem
städtebaulich und gestalterisch hochwertigen Gesamterscheinungsbild.
Die Chancen, die sich aus dem Ausbau des Rhein-Ruhr-Express (RRX) und
der Lage direkt neben dem wichtigsten Entrée in die City Leverkusen
ergeben, sollten dabei aufgegriffen und unter Berücksichtigung zu
erhaltender Bestandsbebauung genutzt werden.
Fünf Planungsbüros hatten sich für die Gestaltung des Areals
beworben. Letztlich überzeugt hatte aber nur der Entwurf der
Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH aus Frankfurt. Die
gefundene Lösung für „ein bislang totes Areal“, bezeichnete
Oberbürgermeister Uwe Richrath einerseits als „entscheidenden
Wurf“, andererseits als „sehr wichtiges Projekt für die künftige
Stadtgestaltung im Eingangsbereich zur City“.
Das Auswahlgremium favorisierte den Plan einstimmig aufgrund seiner
klaren städtebaulichen Konzeption aus zwei langestreckten
aufgelösten Blöcken. Ein Quartiersplatz gegenüber dem Bahnhof soll,
flankiert vom Hotelneubau, einen attraktiven Auftakt bilden. Zwei
maximal 60 Meter hohe Hochhäuser als markante und
identitätsstiftende Hochpunkte im Norden und Süden markieren das
neue Quartier und spannen einen halböffentlichen und von den
hochfrequentierten Verkehrstrassen der B8 und der Bahnstrecke
abgeschirmten Stadtraum zwischen den Blockrändern auf. Dazwischen
stellt die von der Stadt geforderte Erschließungsstraße niveaugleich
und ohne technische Sonderlösungen eine Verbindung zwischen dem
Europaring und der Heinrich-von-Stephan-Straße her.
Den Umfang der Netto-Investitionen schätzt Gerd Esser,
Geschäftsführer des Grundstückseigentümers GEVI GmbH aus
Düsseldorf, auf mindestens 150 Millionen Euro. Im ersten Bauabschnitt
ist der Neubau des Hotels mit sechs Vollgeschossen südlich des
WGL-Gebäudes vorgesehen. Baubeginn soll möglichst 2020 sein. Einen
Mieter für 20 Jahre gibt es bereits: Die Kette „Holiday Inn
Express“.
Die weitere Bebauung mit fünf bis zehn Vollgeschossen über das
gesamte Gelände soll in mehreren Abschnitten folgen. Das Problem ist
nur: Erst die Hälfte der Gesamtfläche ist im Besitz des privaten
Investors. Ein Teil der anderen Flächen gehört bislang zum Eigentum
der Telekom – mindestens 2.000 Quadratmeter müssen es auch zwingend
bleiben – respektive der Stadt Leverkusen.
Wegen des restlichen Teilerwerbs sei man mit der Telekom bereits in
Verhandlung, informierte Esser. Für die Bestandsgebäude, zu denen
unter anderem das Postverteilerzentrum mit dem Postbank-Finanzcenter
und das Logistikzentrum der DHL zählen, werde bereits nach neuen
Lösungen gesucht. Esser: „Die Post wird womöglich in ein bis zwei
Jahren einen neuen Standort besetzen, da der Mietvertrag 2023
ausläuft und nicht verlängert wird.“ Die übrigen Gebäude der
Agentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung bleiben
bestehen und werden in das Konzept integriert.
Alle Entwurfsbeiträge sind bis einschließlich Mittwoch, 29. Mai, im
Foyer des Baudezernates, Elberfelder Haus, Hauptstraße 101 in
Wiesdorf, zu den üblichen Öffnungszeiten ausgestellt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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