Lebensqualität bis zum Schluss
Hospiz „PalliLev“ soll ab Herbst 2020 in Betrieb gehen

- OB Uwe Richrath (vorne von links), Heike Müller und Christoph Meyer zu Berstenhorst legten die Kapsel in den Grundstein. Segen gab es für den Neubau von Pfarrer Hendrik Hülz (hinten links) und Pastor Helmut Schmidt.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Steinbüchel - Derzeit entsteht das erste integrierte Leverkusener Hospiz- und
Palliativzentrum „PalliLev“ an der Ecke
Steinbücheler-/Bruchhauser Straße in Steinbüchel.
Wenn alles nach Plan läuft, können Schwerstkranke und sterbende
Menschen dort ab Herbst 2020 während ihrer letzten Lebenswochen
betreut, palliativmedizinisch und palliativpflegerisch versorgt,
zugleich erhalten sie ein Höchstmaß an menschlicher Zuwendung und
Begleitung in persönlicher Atmosphäre.
Derzeit ist der Bau in vollem Gange. Jetzt wurde die Grundsteinlegung
dort gefeiert, wo später einmal die Tiefgarage ist: in einer vier
Meter tiefen Baugrube. Die Kapsel – gefüllt mit Zeitungen,
Dokumenten und Geldmünzen – wurde in ein eigens offen gehaltenes
Loch in die Bodenplatte einbetoniert. Zuvor segneten der katholische
Pfarrer Hendrik Hülz und Pastor Helmut Schmidt von der evangelischen
Gemeinde den Grundstein und die Kapsel.
„Wir sind sehr froh über den guten Baufortschritt und liegen damit
absolut im Zeitrahmen“, betonte Bauherr Klaus Müller, zugleich
Geschäftsführer der HKM-Gruppe und Vorstand der 2018 durch Heike und
Klaus Müller gegründeten HKM-Stiftung. Man habe, sagte Müller bei
seiner Ansprache vor Mitarbeitern, Akteuren und geladenen Gästen,
einen Teil des Geldes in Leverkusen verdient. Deshalb wolle man es
auch hier investieren, um den Menschen dieser Stadt etwas
zurückzugeben und deren Umfeld lebenswert zu gestalten. Müller:
„Wir sind sicher, damit den Gedanken unserer Familie umzusetzen.“
Oberbürgermeister Uwe Richrath fügte hinzu, er sei deshalb sehr froh
und dankbar, dass in Leverkusen eine starke Stadtgesellschaft
existiere. Kurz darauf legte er die Kapsel gemeinsam mit Heike Müller
und Christoph Meyer zu Berstenhorst, Leiter von „PalliLev“ und
Vorstand des Regionalen Gesundheitsnetzes, in den Grundstein.
Der Rohbau auf dem 1.520 Quadratmeter großen Grundstück soll bis
März 2020 beendet sein. Bis dahin entsteht ein halbrundes Gebäude
mit drei Etagen und Tiefgarage für 17 Stellplätze. Zwölf
Einzelzimmer sind jeweils mit eigenem Bad und Terrasse ausgestattet.
Daneben gibt es zwei Einzelzimmer für Angehörige, Gemeinschafts- und
Arbeitsräume, Büros für die Koordinationsstellen des ambulanten
Palliativzentrums Leverkusen (APZ) sowie des ambulanten Hospizvereins
„Hospiz Leverkusen“. Das Investitionsvolumen beträgt rund fünf
Millionen Euro.
Betrieben wird das Hospiz durch das integrierte Hospiz- und
Palliativzentrum „PalliLev“. Meyer zu Berstenhorst verdeutlichte:
„Im Kern geht es um Lebensqualität bis ganz zum Schluss.“ Um das
Haus mit Leben zu füllen, werde es ganz bewusst nicht irgendwo am
Stadtrand, sondern mitten in einem Wohngebiet errichtet. Für die
Ausstattung und den laufenden Betrieb sei man noch auf Spenden
angewiesen.
Übrigens: Gerd Köster liest kölsche und hochdeutsche Geschichten
und Gedichte zugunsten von „PalliLev“ am Donnerstag, 19.
September, um 19.30 Uhr im Freudenthaler Sensenhammer.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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