50 Jahre Forum
Gala mit Talkrunden, Erinnerungen und Zauberei

- Hunderte geladene Gäste erlebten einen Abend, der angereichert war mit vielen Erinnerungen und Schilderungen an 50 Jahre Forum.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Leverkusen - Während er die „Symphonie Fantastique“ von Hector Berlioz
hörte, hatte er lauter gute Ideen und fügte die einzelnen Teile
eines gleichseitigen Sechsecks wie Waben aneinander. In dieser Art
beschrieb Architekt Ulrich von Altenstadt (91) seine Erinnerungen an
das Zustandekommen des Leverkusener Kultur- und Tagungszentrums
Forum.
Zur damaligen Zeit war das Gebäude in ganz Deutschland nicht nur
wegen seiner herausragenden Architektur etwas ganz Besonderes, sondern
auch wegen seiner gesamten Konzeption, bei der verschiedene kulturelle
Bereiche wie Musik, Schauspiel und Kino mit sozialen Bereichen wie
Volkshochschule und Restaurant unter einem Dach vereint wurden. „Der
Plan, ein Kulturzentrum zu schaffen, im das alles baulich
zusammengefasst sein sollte, war einmalig in Deutschland“, sagte der
Baumeister des inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Hauses.
Seit das Forum im September 1969 eröffnet wurde, sind 50 Jahre
vergangen. Grund genug für die KulturStadt Leverkusen, dieses
Ereignis zu feiern. Eigens dazu hatten Biggi Hürtgen und das
Forum-Team den roten Teppich ausgerollt. Sobald die geladenen Gäste
den Terrassensaal betraten, blickten sie auf eine Bühne, die in den
vorherrschenden Farben von damals gehalten war: Rot, Gelb und Orange.
Vor dieser Kulisse versprach Moderator Oli Materlik den Gästen einen
„fulminanten Abend“.
Doch zunächst übernahm Hausherr und Oberbürgermeister Uwe Richrath
das Wort und betonte die Bedeutung des Gebäudes, dass Leverkusen
geprägt habe. In einer ersten Talkrunde saßen neben Ulrich von
Altenstadt auch Heribert Giller, ehemaliger technischer Leiter des
Forums, der von nahezu 600 Führungen internationaler Reisegruppen
berichtete, die er in seiner Amtszeit durch das „architektonische
Kleinod“ geleitet habe.
„Für meine Freunde und mich war das Forum immer ein Tempel der
Kulturbourgeoisie“, sagte der aus Leverkusen stammende Kabarettist
Wilfried Schmickler und ergänzte: „Das Forum war für uns damals
der Vorhof zur Hölle. Die Hölle war das Erholungshaus.“ Heutzutage
spiele er gerne im großen Saal, würde sich für das Forum aber in
Zukunft wünschen, dass Bürger stärker in die Programmplanung
eingebunden würden und das Forum den Menschen damit näherkomme.
Siegfried Kaschulla, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft KG Rote
Funken, schilderte, dass alleine 700.000 Karnevalisten verschiedener
Gesellschaften das Forum in den letzten 50 Jahren besuchten, darunter
400.000 Gäste der Roten Funken.
Unterbrochen durch kurze Einlagen des Improvisationstheaters
„Frizzles“ kamen später weitere Weggefährten und Zeitzeugen zu
Wort, darunter der musikalische Leiter der Westdeutschen Sinfonia
Leverkusen Dirk Joeres, Comedy-Star Ralf Schmitz, Höhner-Frontmann
Henning Krautmacher und Kulturdezernent Marc Adomat.
Als Zauberer Jürgen Urbahn die Zuschauer zum Abschluss mit Seil- und
Kartentricks faszinierte und die eigentliche Party beginnen konnte,
hatten sich zahlreiche Gäste schon verabschiedet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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