Sessionsstart in Hitdorf
"Ejal wie et kütt, mer blieve stets verröck".

Aufgrund der Pandemie waren sie insgesamt zwei Jahre im Amt. Doch nun war es Zeit für Ex-Prinz Heinz II., Bauer Frank und Jungfrau Christiane, das Dreigestirn der Session 2019/2020, sich endgültig von der Bühne zu verabschieden.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Aufgrund der Pandemie waren sie insgesamt zwei Jahre im Amt. Doch nun war es Zeit für Ex-Prinz Heinz II., Bauer Frank und Jungfrau Christiane, das Dreigestirn der Session 2019/2020, sich endgültig von der Bühne zu verabschieden. 
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Leverkusen - Sie heißen Prinz „Kann Nicht“, Bauer „Weiß Nicht“ und
Jungfrau „Will Nicht“ und sind das neue Dreigestirn der KG
Hetdörper Mädche un Junge (HMJ). Vorgestellt wurden die Drei als
humorige Überraschung zur Sessionseröffnung.

Echt ist dieses Dreigestirn allerdings nicht, sondern alle drei sind
lebensgroße Schaufensterpuppen. Der HMJ-Vorstand hatte sich diesen
Gag überlegt, weil erstmals seit Vereinsgründung vor fast 30 Jahren
niemand bereit war, diesen Job zu übernehmen. Ulrich Witze, neu
gewählter Prinzenführer, kann das gut nachvollziehen und
argumentiert: „Die Drei hätten keine Chance auf eine normale
Session.“

Nun wird er also dafür sorgen, dass die Puppen bei eigenen
Veranstaltungen auf der Bühne parat stehen, während kleinere Figuren
im Handkarren zu auswärtigen Terminen mitgeführt werden. Witze freut
sich, dass „diese Drei auf mich hören.“ Sollte der Hitdorfer
Schull- und Veedelzoch tatsächlich am 25. Februar durch den Ort
ziehen – die Entscheidung darüber steht noch nicht fest – dann
stehen die Puppen unter dem Motto „Ejal wie et kütt, mer blieve
stets verröck“ ebenfalls auf dem Prinzenwagen. Doch in diesem Fall
würden sich Stellvertreter darum kümmern, dass das närrische Volk
mit

Kamelle und Strüßjer überschüttet wird.

An zwei Tagen in Folge hatten sich zum Karnevalsauftakt jeweils rund
150 Leute in der Hitdorfer Stadthalle versammelt. Diese Aufteilung war
ausschließlich der Pandemie geschuldet, denn niemand wollte es wagen,
den Saal bis auf den letzten Platz zu besetzen. Ohnehin war der
Eintritt nur für Personen erlaubt, die geimpft oder genesen waren.

Der Qualität der Sitzung tat das keinen Abbruch, der Stimmung aber
schon. Zwar hatte Vorsitzender Dr. Josef Landwehr die Besucher
eingangs aufgefordert: „Ihr müsst doppelt Stimmung bringen.“ Doch
gelingen wollte das nicht wirklich. Immerhin, sagte Landwehr, sei es
schön, „überhaupt wieder Karneval feiern zu können, auch wenn
alles anders ist, als sonst“. Eine Finanzspritze des Landes NRW
über 5.000 Euro im Rahmen der Aktion „Neustart miteinander“ hatte
die Umsetzung ermöglicht.

Zum Auftakt tanzte die HMJ-Tanzgarde „Ströppcher“. Einige unter
den insgesamt 40 Kindern und Jugendlichen – alle waren vorher
getestet worden – standen zum ersten Mal auf einer Bühne. Sie
hatten viel Spaß und zeigten ihr schönstes Lächeln. Genau aus
diesem Grund hielt Tanzkameradin Anna-Lena im Hintergrund ein Schild
hoch, auf dem stand: „Bitte lächeln“.

Grund zum Lachen hatte auch das bisherige Trifolium, das seit 2019 im
Amt war und bei der Gelegenheit verabschiedet wurde. Ex-Prinz Heinz
II. (Gladbach) resümierte: „Wir hatten eine wunderschöne erste
Session. Die zweite war eine Katastrophe, aber wir haben trotzdem
durchgehalten. Und wir waren das erste Dreigestirn in der Geschichte
von Hitdorf, mit einer zweimaligen Session in Folge. Ich hoffe, das
bleibt einmalig.“ Jungfrau Christiane (Agternkamp) ergänzte: „Es
wäre natürlich schön, wenn der Saal jetzt voll wäre und wir wieder
richtig feiern könnten.“

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