Vorkehrungen für Rheindorf
Deichtore sollen vor Hochwasser schützen

Deichhauptmann Heiner Pohlmann (links) und sein Helferteam kontrollieren das Deichtor, das Rheindorf schützen soll, wenn der Rhein sein Bett verlässt.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Deichhauptmann Heiner Pohlmann (links) und sein Helferteam kontrollieren das Deichtor, das Rheindorf schützen soll, wenn der Rhein sein Bett verlässt.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Leverkusen (gkf). Das Wasser nahte unaufhaltsam. Doch das Tor klemmte. Schon standen die Männer bis zu den Knien im Wasser. - Dieses Szenario war natürlich nicht echt, sondern entsprang lediglich der Fantasie von Manfred Hücker. Doch beim nächsten Hochwasser hätte es sich vielleicht genauso abgespielt. Und das Rückstauwasser aus dem Rhein hätte sich womöglich durch die einzige Schwachstelle in den Ortsteil ergossen. Wäre das Deichtor, das den Stadtteil Rheindorf am Ortseingang in Höhe von Wupper- und Deichtorstraße vor Hochwasser schützen soll, nicht erneut überprüft worden. Um für einen solchen Ernstfall gerüstet zu sein muss die Schutzwand, die ähnlich aufgebaut ist wie der Hochwasserschutz in Hitdorf, schon von Gesetzes wegen regelmäßig kontrolliert werden. Das schreibt die Bezirksregierung Köln und oberste Dienstbehörde des 1908 in Leverkusen gegründeten Deichverbandes vor. In dem Papier heißt es: „Die Deiche und sonstigen Hochwasserschutzanlagen sollen ständig ohne Mängel sein und müssen ordnungsgemäß unterhalten werden.“

Zusammen mit sieben freiwilligen Helfern vom Deichverband überprüfte Deichhauptmann Heiner Pohlmann also zuletzt die Funktionen des 40 Jahre alten Deichtors. Der Rheindorfer Deich zwischen Wupperstraße und Autobahn A 59 wurde übrigens vor rund 30 Jahren gebaut.

Während die Polizei also den Verkehr um das Hindernis lenkte, begann das Team mit der Kontrolle der Schutzwand. In Fahrtrichtung Wiesdorf nahm das Procedere nicht viel Zeit in Anspruch. Innerhalb von 20 Minuten waren insgesamt zwölf, etwa 16 Meter lange Aluminiumelemente auf- und wieder abgebaut. Schwierigkeiten gab es dagegen auf der gegenüberliegenden Seite. Anfangs hatten die Männer hatten erhebliche Probleme, um vier Schrauben überhaupt aus dem in der Straße eingelassenen Bodenanker lösen zu können. Pohlmann verdeutlichte: „Es wäre extrem schlecht, wenn so etwas das bei Hochwasser passieren würde.“ Das Tor wird bei Hochwasser zwar erst ziemlich spät, aber es wird aufgebaut. Nämlich dann, wenn das Wasser einen Pegelstand von 30 Zentimeter unterhalb des niedrigsten Punktes – an der Wupperstraße etwa in Höhe der Sträucher - erreicht hat und mit einer Überspülung der Straße zu rechnen wäre. „Mit diesem späten Zeitpunkt wollen wir verhindern“, so Pohlmann, „dass Rheindorf vom Verkehr abgeschnitten wird.“

Streng genommen hätte dieses Problem nicht passieren dürfen. Denn erst im letzten Jahr waren Teile der Schutzwand komplett erneuert worden. Und zugleich drei, jeweils 70 Zentimeter lange Bodenanker den Untergrund Boden in Höhe der Überquerung zwischen Deichtorstraße und Röttgerweg in das Erdreich eingelassen worden. Dabei, so vermutete Pohlmann, könnten Zementschlämme in die Gewinde der Schrauben gelaufen sein. Mit einigen Hilfsmitteln ließen sich die Schrauben am Ende doch noch lösen. Nachdem sämtliche Elemente wieder abgebaut und zusammengelegt waren, mussten die Gewinde unbedingt mit Bremsenreiniger gesäubert und gut eingefettet werden. „Damit ähnliches beim nächsten Mal nicht erneut geschehen kann“, sagte der Deichhauptmann.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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