Gut leben mit Osteoporose
BfO-Patientenkongress im Leverkusener Forum

- Prof. Klaus M. Peters, Prof. Stefan Reuter, Gisela Klatt, Dr. Monika Bode und Prof. Christopher Niedhart (von links) mit den „Osteolinos“, den Maskottchen des BfO.
- Foto: BfO
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Leverkusen - Osteoporose ist chronisch, die Therapie erfordert Ausdauer und
Geduld. Viele Patienten haben die nicht: Rund zwei Drittel brechen die
medikamentöse Behandlung ab. Auch, weil die Konsequenzen nicht sofort
zu spüren sind.
Die zeigen sich erst, wenn die zunehmend porösen Knochen brechen. Wie
Ärzte Patienten helfen können, bei der Stange zu bleiben, und was
jeder Patient selbst tun kann, um mit der Krankheit gut zu leben,
erfuhren die rund 700 Besucher des BfO-Patientenkongresses im Forum
Leverkusen.
Tagungspräsident Prof. Klaus M. Peters, Chefarzt der Orthopädie und
Osteologie an der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht, will die
Therapietreue seiner Patienten steigern und setzt dabei auf Schulung
– mit Erfolg. „Zwei Drittel der Teilnehmer der ‚Nümbrechter
Osteoproseschule‘ führen auch nach einem Jahr ihre Medikation noch
fort“, erklärte er.
Das strukturierte Schulungsprogramm vermittelt nicht nur Basiswissen
über die Krankheit und ihre Therapie, sondern auch psychologische
Techniken zur Krankheitsverarbeitung, liefert eine Anleitung für ein
spezielles Trainingsprogramm, informiert über Unterstützung im
Alltag und vieles mehr.
Prof. Peters empfahl Betroffenen, sich Selbsthilfegruppen
anzuschließen, die psychologische und soziale Hilfe leisten und
motivieren, bei der Therapie am Ball zu bleiben. „Der
Erfahrungsaustausch mit anderen, die gemeinsame Osteoporose-Gymnastik
und verschiedene gemeinsame Unternehmungen machen Mut und tun der
Seele gut“, ergänzte Gisela Klatt, Präsidentin des
Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose (BfO), in dem sich
bundesweit rund 300 Selbsthilfegruppen mit insgesamt 15.000
Mitgliedern zusammengeschlossen haben. Viele von ihnen waren nach
Leverkusen gekommen, um sich über neue Forschungsergebnisse und
Therapieempfehlungen zu informieren.
Überraschend: der enge Zusammenhang zwischen Osteoporose und
Herz-Kreislauferkrankungen, über den Prof. Stefan Reuter aufklärte,
Direktor der Osteologie am Klinikum Leverkusen. „Bereits in frühen
Stadien einer Herz-Kreislauf-Erkrankung kann die Knochendichte
erheblich reduziert sein, und es besteht ein Zusammenhang mit
vermehrten Hüftfrakturen. Zur rechtzeitigen Erkennung einer
Osteoporose sollte daher frühzeitig eine Knochendichtemessung
erfolgen“, forderte er.
Prof. Christopher Niedhart, Präsident der Orthopädischen
Gesellschaft für Osteologie, und Uwe Maus, Professor für spezielle
orthopädische Chirurgie und Osteologie an der Uni Düsseldorf,
stellten in ihren Vorträgen die wechselvolle Geschichte der
medikamentösen Behandlung der Osteoporose und neue Therapieansätze
vor. Dabei richteten Sie ein besonderes Augenmerk auf die in
Expertenkreisen viel diskutierte Sequenztherapie - also den Wechsel
zwischen verschiedenen Medikamenten zur Optimierung des Effektes auf
die Knochen.
Viele Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, sich am Stand des BfO im
Foyer beraten zu lassen und Ärzten und Physiotherapeuten ihre Fragen
zu stellen. Auch beim Bewegungsparcours des Klinikums Leverkusen war
der Andrang groß. Hier konnte man sein Koordinations- und
Gleichgewichtsvermögen testen lassen – beides wichtige
Trainingselemente der Bewegungstherapie bei Osteoporose.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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