Museum Morsbroich
Ausstellung „Reale Fiktionen und ebensolche Simulationen“

- Noch bis 15. November ist die Ausstellung „Reale Fiktionen und ebensolche Simulationen“ im Museum Morsbroich zu sehen. Sie wird präsentiert durch die Düsseldorfer Künstler Matthias Wollgast (links) und Manuel Graf, hier vertreten durch Michel Büchsenmann (rechts), der verantwortlich ist für Renderings, Archiv und Konzept.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Leverkusen - Unter der Überschrift: „Reale Fiktionen & ebensolche
Simulationen“ eröffnet das Museum Morsbroich eine
Doppel-Ausstellung von Matthias Wollgast sowie Manuel Graf & Co. Zu
besichtigen ist die Schau zu den üblichen Öffnungszeiten noch bis
Sonntag, 15. November 2020.
In der Präsentation tauchen die Werke der beiden Düsseldorfer
Künstler - Manuel Graf hat einige Arbeiten gemeinsam mit Michel
Büchsenmann geschaffen - in konstruierte, analoge, digitale und
hybride Szenen und Welten. Die Bilder verstricken ihren Betrachter in
ein Spiel mit verschiedenen physischen und virtuellen Ebenen.
In seinen künstlerischen Arbeiten setzt Matthias Wollgast
verschiedene Darstellungsformate ein. In der ersten Etage des Museums
ist die Entstehungsgeschichte des Films „The Steps with no Name“
zu sehen, darunter Requisiten, Fotografien von Requisiten, Collagen,
Filmkulissen, Plakate und Malereien. Ja, sogar der rote Teppich, der
die cineastische Premiere im Museum Morsbroich andeutet, ist neben
zahlreichen Werken vorhanden. „Obwohl ich mich nicht unbedingt
primär als Maler oder Zeichner sehe, bin ich selbst das wichtigste
Werkzeug und Instrument meiner Werke,” sagte der Künstler.
Die raumgreifenden Installationen von Manuel Graf arbeiten mit den
Bereichen Architektur, Film, Musik und Kunstgeschichte. Typische
Merkmale seiner Arbeiten sind die optische Nähe zum Stillleben unter
Absenz von Menschen. Seine Arbeiten durchdringen dabei die
Widersprüche von technisch aufwendigen Animationen aus Musik oder
Film und handwerklich-modellierten Modellen.
Jeder Künstler für sich schickt die Besucher auf ganz eigene Weise
auf einen Parcours, in dessen Verlauf sich das feste Gefüge von Raum
und Zeit auflöst und jede vermeintliche Realität sowie das
Verhältnis der Zuschauer zu Bildern hinterfragt wird. Die
ausgestellten Malereien, Installationen, Filme, Zeichnungen und
Renderings schüren Spannung mit ihren Geschichten, ihren täuschenden
Inszenierungen und gewieften Manipulationen ebenso wie das kritische
Denken und Wahrnehmen. Sie setzen sich in Zeiten von „Fakenews“
und Bild-Manipulation mit dem Prozess des Erzeugens von Bildern aus
unterschiedlichen Perspektiven auseinander und entwickeln deren
Bedeutung. Die Instabilität der Wirklichkeitserfahrung ist das
Merkmal der Stunde.
Worte und Bilder verkehren sich in Lügen, Fakten in Fiktionen: Die
Digitalisierung hat offenbar den Begriff der Wahrheit sehr elastisch
gestaltet. Am Ende bleibt die Frage: Was bleibt? Ist es womöglich das
Nachdenken über große „Erzählungen“ oder Sinnstiftungen –
kulturgeschichtlicher, religionsgeschichtlicher, existenzieller oder
wahrnehmungskritischer Art? Auf jeden Fall bleiben Fragen, die uns
Menschen mit der voranschreitenden Digitalisierung am Beginn des 21.
Jahrhunderts immer stärker beschäftigen.
Das Leverkusener Museum Morsbroich hat in Abstimmung mit den
zuständigen Behörden umfassende Schutz- und Hygienemaßnahmen
entwickelt, um den Besuch der aktuellen Ausstellungen wieder zu
ermöglichen und so sicher wie möglich zu gestalten. Ein
Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen Besuchern ist ebenso
einzuhalten wie zum Museumspersonal. Ein neues Wegeleitsystem führt
durch das Gebäude. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz ist
verpflichtend. Die Kapazitäten der Ausstellung sind begrenzt.
Besucher werden aus diesem Grund um Geduld gebeten, falls es zu
Wartezeiten kommt.
Infos:
- Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Straße 80, 51377
- Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11 bis 17
Leverkusen[/*]
Uhr [/*]
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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