Fußballroute Leverkusen
Auf den Spuren von Bayer 04 Leverkusen

- Nils Peters und Oliver Willutzki (rechts) mit Uwe Richrath (Mitte) vor dem nachgebauten Eingangstor zum ehemaligen Stadion am Stadtpark.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Leverkusen - Leverkusen ist zwar eine der jüngsten Städte in
Nordrhein-Westfalen. Aber in der Rangfolge der Gründungsjahre steht
der Bundesligaverein Bayer 04 auf Platz 13, noch vor Mainz, Augsburg
und Dortmund. Außerdem zählt Leverkusen, zusammen mit Bayern
München, zu den beiden Vereinen, die mehr als 40 Spielzeiten dabei
und noch nie abgestiegen sind. All das sind für den Verein
„Nordkurve12“ Gründe genug, um die große Geschichte des
Traditionsvereins zu erzählen.
Dazu passend hat der unabhängige Dachverband der Bayer 04 Fans mit
2.000 Vereinsmitgliedern jetzt die „Fußballroute Leverkusen“ an
elf Schauplätzen im Stadtgebiet installiert.
„Für uns ist ‚der Bayer‘ ein Traditionsverein mit einer großen
Geschichte, die es zu erzählen gilt“, schilderten die Vorstände
Oliver Willutzki und Nils Peters bei der offiziellen Eröffnung der
Fußballroute. Dazu hatten sie sich mit einigen Gästen an der Ecke
Walter-Nernst-Straße/Am Stadtpark versammelt, einem Ort, an dem von
1932 bis 1958 das erste Stadion des Vereins stand. Und zwar noch bevor
das Stadion auf die andere Seite der Dhünn wechselte, anfangs den
Namen des einstigen Vorstandsvorsitzenden „Ulrich Haberland“ trug,
ab 1998 in „BayArena“ umbenannt worden war.
Umrahmt vom originalgetreuen Nachbau des Eingangstores und einem
Originalpfeiler der Stadionumfriedung sprach Oberbürgermeister Uwe
Richrath an dieser Stelle von einer „starken Identifikation an
historischen Orten“, die die besondere Bedeutung des
Traditionsvereins hervorheben würden.
Zu den weiteren optischen Hinguckern zählen unter anderem ein
lebensgroßer Fußballer von 1907 mit einer schwarz-roten-Fahne in der
Hand, der in der Nähe des Chemparks aufgebaut ist. Und ein Eck-Kreis,
der im Neuland-Park an den dortigen „Dhünn-Platz“ erinnern soll,
der wiederum den Fußballern von Bayer 04 von 1914 bis 1932 als erster
eigener Platz diente. Während beim Manforter Stadion am Moosweg
zugleich auf dessen Nutzung zu ersten Test- oder Freundschaftsspielen
der Bayer-Kicker während der Nachkriegszeit hingewiesen wird, sind
auf der Schautafel vor dem Erholungshaus an der Nobelstraße mehrere
Fußballer auf der Bühne zu sehen. Im dortigen Text heißt es unter
anderem: „Die Fußball-Riege konnte sich von Anfang an über regen
Zulauf erfreuen. So sind für das Jahr 1913 von 388 Mitgliedern des
Turnvereins bereits 48 den Fußballern als zugehörig verzeichnet.“
Wer mit seinem Smartphone entweder an der jeweiligen Station oder im
Flyer den QR-Code scannt, sieht weitere Details. Sie zeigen auf, was
sich dort einmal abgespielt hat. Vor dem ehemaligen Stadion am
Stadtpark läuft aber auch ein Video, das an den Spielbericht der
Begegnung in der Oberliga West erinnert, bei dem SV Bayer 04
Leverkusen gegen Rot-Weiß Essen am 28. Oktober 1951
aufeinandertrafen. Die Begegnung endete unentschieden mit 1:1.
Erste Ideen zur Fußballroute, die rund zehn Kilometer kreuz und quer
durch die Stadt führt, gab es vor neun Monaten. Denn nicht nur die
Mitglieder der Nordkurve, sondern auch andere eingefleischte Fans
vermissen schmerzlich das Stadion und die Atmosphäre mit den zu
Herzen gehenden Gesängen. In der Hymne „Uns‘re Ahnen sah‘n
Legenden“ wird speziell die mehr als 100-jährige Geschichte von
Bayer 04 Leverkusen besungen. „Seitdem schreiben wir Geschichte –
Schwarz und Rot ein Leben lang!“ lautet der weitere Text. In
Anlehnung daran ist jetzt das von zahlreichen Partnern – unter
anderem Bayer 04, TSV Bayer 04 und Opladener Geschichtsverein –
unterstützte Projekt entstanden. Finanziert wird es ausschließlich
aus Vereinsmitteln und durch den mit 7.000 Euro dotierten Heimatpreis
des Landes.
Und die Nordkurve möchte weiter aktiv bleiben. Unter anderem sind
Führungen nach Ende der Pandemie auf der Fußballroute – zum
Beispiel mit Fahrrad oder für auswärtige Bayer 04-Fans mit Reisebus
– geplant. Vorstellbar ist nach Meinung von Willutzki aber auch eine
Sportroute, bei der man jedoch auf die Unterstützung durch örtliche
Sportvereine angewiesen ist. Unterstützung durch die Bevölkerung
benötigt der Verein hingegen bei seiner Suche nach Fotos, Andenken
oder Trikots aus alten Zeiten. Nähere Informationen im Internet:
www.nk12.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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