Stark gegen Grippe
Aktion „Leverkusen sagt Ja“ zur Impfung ist gestartet

- Leverkusen sagt „Ja“ zur Grippeimpfung (von links): Mehrsad Klemm, Kinderärztin, Prof. Dr. Stefan Reuter vom Klinikum, Allgemeindmediziner Dr. Jens-Harder Boje, Dr. Peter Travnik von der Kassenärztlichen Vereinigung sowie Birgit Künanz vom Gesundheitsamt raten zur Impfung.
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Leverkusen - Jetzt ist die beste Zeit, um sich gegen Grippe, sprich die
saisonale Influenza, impfen zu lassen, raten Mediziner. Aktuell ist
wöchentlich eine Verdoppelung der Neuerkrankungen zu verzeichnen,
berichtet Prof. Dr. Stefan Reuter, Chef der Klinik für Infektiologie
im Klinikum.
Wenn diese Zahlen auch noch nicht hoch sind, so ist sicher, dass im
Winter – meist um die Jahreswende und die Wintermonate, die
Wartezimmer mit Grippepatienten wieder voll sind. Und wer einmal eine
echte Grippe hatte, kennt den Unterschied zum sogenannten grippalen
Effekt, der eher einer starken Erkältung gleichkommt. Eine Influenza
ist hoch ansteckend und, ist sie einmal da, nur schwer zu behandeln.
Meist muss sie ausgestanden werden in der Hoffnung (vor allem bei
einem geschwächten Immunsystem), dass keine Folgeerkrankung wie eine
Lungenentzündung hinzukommen. Daher raten Stefan Reuter ebenso wie
Dr. Peter Travnik von der Kassenärztlichen Vereinigung, der
Allgemeinmediziner Dr. Jens-Harder Boje, die Kinderärztin Mehrsad
Klemm und Birgit Künanz vom Gesundheitsamt zu einer frühzeitigen
Grippeimpfung.
„Dem Virus keine Chance geben“ ist dabei das Motto, denn je mehr
Menschen sich gegen die Grippe impfen lassen, desto geringer ist das
Risiko einer Verbreitung und je weniger Menschen werden in der
Grippe-Saison von dem gefährlichen Virus befallen. Dass dies auch
eine gesellschaftliche Aufgabe ist, soll nun die Kampagne
„Leverkusen sagt Ja“ zur Grippe-Impfung zeigen. Oberbürgermeister
Uwe Richrath, Stadtdirektor Markus Märtens, Dr. Claudia
Münks-Lederer, Chefärztin des St. Remigius-Krankenhauses, Bayer
04-Geschäftsführer Michael Schade, die Klinikdirektoren des
Klinikums und andere bekannte Köpfe der Stadt sind mit gutem Beispiel
voran gegangen und haben sich für die Plakat-Kampagne fotografieren
lassen. Ihre Botschaft lautet: Die Impfung ist nur ein kleiner Pieks,
aber mit großer Wirkung.
Denn bricht die saisonale Grippewelle aus, sind vor allem
Risikogruppen wie alte, kranke, schwangere Menschen und solche mit
einem geschwächten Immunsystem ernsthaft bedroht. Stecken sie sich
an, können die Folgen fatal bis tödlich sein, was die Beobachtungen
der letzten Jahre gezeigt haben, als die Krankenhäuser voll mit
Grippe-Patienten waren. Laufen aber weniger Menschen mit dem
Grippevirus herum, reduziert sich das Ansteckungsrisiko nachweislich.
„Bisher ist die Impfquote in Leverkusen nach wie vor gering“, so
die Spezialisten. „Dabei ist die Impfung gut verträglich und kann
bei fast allen Patienten durchgeführt werden.“ Selbst Kinder
sollten gegen den Virus geimpft werden, so Mehrsad Klemm. „Wir
wissen, dass Kinder die höchste Infektionsrate haben“, erläutert
sie. „Seitdem wir immer mehr Eltern von der Impfung überzeugen
konnten, sinken die Zahlen. Ein Nebeneffekt ist, die geimpften Kinder
können auch das Virus nicht weiter verbreiten.“ Dabei empfiehlt sie
die Impfung schon ab dem sechsten Lebensmonat.
Auch in Sachen Verträglichkeit habe sich Einiges getan. Die neuen
Wirkstoffe seien gut verträglich und niemand müsse Angst haben durch
die Impfung eine Grippe zu bekommen, denn der Lebendimpfstoff könne
keine Influenza auslösen. Daher rät das Robert-Koch-Institut jedem
Menschen über 60 zur jährlichen Grippeimpfung. Die Impfung selber
wird in jeder Hausarztpraxis durchgeführt und von der Krankenkasse
übernommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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