Nachwuchs für die Freiwillige Feuerwehr
30 Männer und Frauen beginnen Grundausbildung

- Insgesamt 30 junge Männer und Frauen (hier mit ihren Ausbildern) haben bei der Freiwilligen Feuerwehr Leverkusen eine Grundausbildung begonnen.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
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Leverkusen - Ehrenamtlicher Einsatz, um das Leben von fremden Menschen zu
retten, ist keineswegs selbstverständlich. Umso höher ist es
einzuschätzen, dass 25 junge Männer und fünf junge Frauen aus
Leverkusen genau dazu bereit sind. Sie gehören zu den
Feuerwehrleuten, die jetzt auf der Wache Am Steinberg der Freiwilligen
Feuerwehr in Steinbüchel ihre jährliche Grundausbildung begonnen
haben.
Die meisten von ihnen kommen aus der Jugendfeuerwehr, andere haben die
Feuerwehr als Ehrenamt neu für sich entdeckt. Mina Louz (33) ist
einer von ihnen. Vor vier Jahren kam er aus Ägypten nach Deutschland,
lebte anfangs in Bornheim und seit drei Monaten in Bergisch
Neukirchen. Nach eigenen Worten sucht er in erster Linie neue Kontakte
und neue Herausforderungen.
Noah Gatzen (17), Schüler der Gesamtschule Rheindorf, begründet sein
Engagement so: „Ich möchte Zeit mit meinen Freunden verbringen,
viel lernen und der Gesellschaft helfen.“ Anna-Lena Mauckner (17)
aus Lützenkirchen war fünf Jahre bei der Jugendfeuerwehr.
Gerade absolviert sie eine Ausbildung als Malerin und Lackiererin und
würde anschließend am liebsten zur Berufsfeuerwehr wechseln.
„Diesen Wunsch haben viele“, erläuterte Carsten Hennes,
Ausbildungskoordinator und stellvertretender Löschzugführer in
Rheindorf. Doch vorerst müssen die Neuen an den nächsten Wochenenden
wieder die Schulbank drücken.
Unterricht am Wochenende
Der Lehrgang dauert insgesamt sieben Wochen, umfasst 80 Stunden und
findet jeweils an den Wochenenden statt. Im theoretischen Unterricht
wird zunächst Geräte- und Fahrzeugkunde vermittelt. Im praktischen
Unterricht lernen die angehenden Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen,
wie sie Menschenleben durch Erste Hilfe retten können.
„Zu sagen, hier ist einer in Not, der braucht Hilfe, benötigt viel
Idealismus“, weiß Brandinspektor Hennes aus eigener Erfahrung.
Später folgen eine Ausbildung in Sprechfunk und Atemschutzkunde. Nach
den ersten drei Tagen wird nach Lützenkirchen gewechselt. Dort stehen
unter anderem Grundkenntnisse wie Gefahren an der Einsatzstelle oder
Tätigkeiten von Feuerwehrleuten auf dem Lehrplan, gefolgt von Brand-
und Löschlehre, Technischer Hilfeleistung und anderen
Feuerwehrtechnischen Übungen.
Den Unterricht übernehmen in erster Linie Lehrgangsleiter Mirko
Jübermann und sein Stellvertreter Sebastian Kehrbaum, beide sind
ebenfalls Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Wohlgemerkt: Den
Nachwuchs bilden sie zusätzlich zu ihrem Beruf und zu ihren
Tätigkeiten in den jeweiligen Ortslöschzügen aus. Nur
Ausbildungsleiter Patrik Schüritz ist Beamter der Berufsfeuerwehr
Leverkusen.
Die jeweiligen Löschzüge wechseln sich als Gastgeber jährlich ab,
damit keiner die Lasten alleine tragen muss. „Sobald die neue
Hauptwache fertiggestellt ist, werden die Neulinge voraussichtlich
dort ausgebildet“, vermutet Georg Jancke (59), Löschzugführer aus
Bergisch Neukirchen, zugleich Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr.
Aktuell gibt es 265 aktive Mitglieder in neun Löschzügen der
Freiwilligen Feuerwehr. Zusätzlich sind etwa 125 Jugendfeuerwehrleute
und rund 150 Kameraden in der Ehrenabteilung vertreten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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