Ehemaliger Grammo-Wirt
Fritz Rüber nach langem Kampf gegen den Krebs gestorben

Beim letzten „Grammo-Festival“ band Fritz Rüber (Mitte) bereits seinen Sohn Joshua (links) in die Organisation des Leichlinger Musikfestivals ein. Nach dem Tod seines Vaters will der junge Mann das Engagement fortsetzen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Beim letzten „Grammo-Festival“ band Fritz Rüber (Mitte) bereits seinen Sohn Joshua (links) in die Organisation des Leichlinger Musikfestivals ein. Nach dem Tod seines Vaters will der junge Mann das Engagement fortsetzen.
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Leichlingen - Unter Musikfreunden in der Blütenstadt genoss Fritz Rüber
ähnlichen Kultstatus wie der im Vorjahr verstorbene Leverkusener
Wolfgang Orth. Der eine war Chef in der Leichlinger Musikkneipe
„Grammophon“ – auch liebevoll „Grammo“ genannt –, der
andere im Leverkusener Jazzlokal „Topos“.

Jetzt werden sich beide womöglich im Himmel über Musik austauschen.
Am 11. Januar ist Fritz Rüber nach langer, schwerer Krankheit
gestorben, im Alter von 60 Jahren erlag er einem Krebsleiden.

Geboren im September 1959 wuchs Rüber in Leverkusen-Quettingen auf,
besuchte die Schule Neucronenberg, kickte als Stürmer beim TuS
Quettingen und wechselte später zur ersten Mannschaft des SC
Leichlingen, obwohl sein Fußballer-Herz stets für Schalke schlug.
Nachdem er seine Schulzeit mit der Fachhochschulreife an der Höheren
Handelsschule beendete, ließ sich Rüber als Bürokaufmann bei Bayer
ausbilden.

Er blieb weitere vier Jahre in der Personalabteilung, jobbte in seiner
Freizeit unter anderem in der Opladener Kneipe „Cotta Nova“, dem
früheren „Cottage“. Der Zufall wollte es, dass er sich als
„Grammophon“-Wirt selbständig machen konnte. Ehe sich Rüber voll
und ganz auf seine Aufgabe als Wirt konzentrierte und seinen Wohnsitz
nach Leichlingen verlegte, blieb er parallel dazu weitere fünf Jahre
bei Bayer.

Beliebt war das „Grammo“ an der Uferstraße vor allem wegen der
Aufritte von Live-Bands, viele Stammgäste bezeichneten das Lokal oft
als „zweite Heimat“. Mehr als 25 Jahre stand Rüber hinter der
Theke, erlebte in dieser Zeit einige Höhen und Tiefen. Im Jahr 2018
litt er Qualen, als „sein“ Grammo dem Erdboden gleich gemacht
wurde. Leichlinger Investoren hatten das Grundstück gekauft, um dort
barrierefreie Wohnungen in direkter Citylage zu errichten.

Schließlich konzentrierte sich Rüber voll und ganz auf die
Organisation des Open-Air-Festivals im Leichlinger Stadtpark, dass bei
freiem Eintritt in jedem Jahr tausende Besucher anlockte. Durch den
Getränkeverkauf konnte Rüber seine Kosten meistens decken. Warf das
Fest tatsächlich einmal Gewinn ab, reinvestierte er die Summe, um das
nächste Großereignis für Musikfreunde aus Leichlingen und Umgebung
abzusichern.

Genauso will es sein Sohn Joshua halten. Bereits im Vorjahr war der
22-jährige Auszubildende in das Management des Festivals eingebunden.
„Damit das Festival noch lange fortbesteht“, hatte Fritz Rüber
weitsichtig angekündigt.

„Mein Vater hätte noch viel mehr Zeit gebraucht“, sagte Joshua
tief erschüttert, „er war voller Pläne“. Die Beerdigung von
Fritz Rüber ist im kleinen Kreis vorgesehen.

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