Eine eigene Heimat bleibt der große Wunsch
Musikschule Kürten

Schulleiter und Gitarren-Dozent Ulrich Faller (r.) trat im vergangenen Jahr auf dem Streetfood-Festival in Kürten im Duett mit Schüler Emil Heydkamp auf. Foto: Faller
  • Schulleiter und Gitarren-Dozent Ulrich Faller (r.) trat im vergangenen Jahr auf dem Streetfood-Festival in Kürten im Duett mit Schüler Emil Heydkamp auf. Foto: Faller
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Kürten (hh). Personelle und räumliche Veränderungen prägten die jüngere Vergangenheit an der Musikschule Kürten. Seit Anfang des Jahres wird die Einrichtung vom 49-jährigen Ulrich Faller geleitet, der der Musikschule bereits seit 16 Jahren als Dozent für Gitarren-Unterricht angehört. Faller hat hierbei die Nachfolge des bisherigen Schulleiters Daniel Rothert angetreten. Zusätzlich hatte die Musikschule ihren Standort an der „Alten Schule“ in Eichhof geräumt, da diese für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt wird, und ist ins Alte Rathaus nach Kürten umgesiedelt. Hier konnte den Lehrkräften und Schülern ein großer politischer Beratungsraum für den Unterricht sowie ein weiterer Raum für die Lagerung von Musikinstrumenten bereitgestellt werden. „Ferner können wir jedoch auch noch Räume in den Grundschulen Biesfeld, Bechen und Kürten sowie Pfarrgemeinderäume in Dürscheid und Biesfeld nutzen. Da bisweilen jedoch der Offene Ganztag erweitert wurde und abends der Reinigungs- und Schließdienst seine Arbeit aufnimmt, sind mögliche Unterrichtszeiten schon sehr überschaubar“, sagt Faller.
Der selbständige Musiklehrer ist einerseits glücklich, die Rathaus-Räumlichkeiten bespielen zu dürfen. „Das ist allerdings auch keine Dauerlösung. Unser Wunsch wäre schon, an die ´Alte Schule´ zurückkehren zu können und diese zu unserer endgültigen Heimat werden zu lassen.“ Hierbei soll es zu einer Kooperation mit der Interessengemeinschaft Eichhof-Sülze kommen, die das Vorhaben unterstützt.
Faller weiß, dass die Idee aktuell keine Mehrheit im Gemeinderat findet, da einige Mitglieder die schwierige Lage der Musikschule (noch) nicht verinnerlicht haben. Natürlich möchte man keine Flüchtlinge vor die Tür setzen, betont der neue Schulleiter. „Durch die verschiedenen Standorte und den Umzug haben wir jedoch in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren viele Schüler und Dozenten verloren. Aktuell haben wir noch rund 70 Angemeldete und neun Lehrkräfte. Im Oktober 2021 waren es noch rund 130 Schüler und 18 Lehrer. Wir brauchen einfach einen verlässlichen und festen Standort für alle Beteiligten, mit dem sich alle identifizieren und wo sie sich austauschen können. Hier könnten dann auch Bands gegründet und eigene Kulturveranstaltungen durchgeführt werden.“
Da sich jedoch an der Raumfrage in naher Zukunft nichts ändern wird, hat sich Faller andere Ziele für sein erstes Leitungsjahr gesetzt. Die Optimierung des internen Verwaltungsprogramms ist dabei nur eine Baustelle. „Primäres Ziel ist die personelle Vergrößerung der Musikschule, das heißt, die Gewinnung neuer Schüler und Dozenten. Wir wollen aber auch wieder mehr Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen und auf lokalen Festen wie auch anderen Veranstaltungen, zum Beispiel beim Weltkindertag, auftreten, wo unsere Schüler ihre musikalischen Fähigkeiten präsentieren können. Das haben sie einfach verdient.“ Stolz ist man auf die positive Entwicklung bei den Bläser-Klassen, die seit 2019 dank einer Kooperation mit dem Musikverein Kürten angeboten werden. Hier gibt es aktuell zusätzliche 57 Musiker, die sich zum Unterricht an den Grundschulen Biesfeld und seit 2022 auch in Kürten treffen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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