Verein macht für kranke Pänz Wünsche wahr
Wenn Träume in Erfüllung gehen

Madita besuchte ihr Idol Pietro Lombardi. | Foto: wünschdirwas
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Einmal mit einem Fallschirm vom Himmel schweben, mit dem Spezialeinsatzkommando der Polizei trainieren oder mit den Ehrlich Brothers zaubern. Diese und weitere ganz persönliche Glücksmomente durften einige schwer kranke Pänz dank „wünschdirwas“ e.V. bereits erleben. Egal, was sich die Kinder und Jugendlichen wünschen, die Verantwortlichen des Vereins setzen alles daran, Träume wahr werden zu lassen.

von Angelika Stahl

Köln. Die Stimme der 19-jährigen Madita spiegelt förmlich das Strahlen ihrer Augen wider: „Ich war so aufgeregt und richtig nervös“, erzählt die Schülerin einige Tage nach dem Besuch bei Sänger Pietro Lombardi. „Als er vor mir stand, habe ich sogar vor Freude geweint.“
Auf Facebook ist Mutter Susanne auf den Verein „wünschdirwas“ aufmerksam geworden. „Ich habe dann kurzerhand dort hin geschrieben, dass ich eine 17-jährige Tochter habe, die gerne einmal Pietro Lombardi treffen möchte.“

Ein Jahr hat es gedauert, bis Maditas Herzenswunsch erfüllt wurde. „Bei der Begrüßung hat er mich in den Arm genommen. Da war die Aufregung auch schon verflogen. Wir haben erzählt und er hat für mich ‘Ich lass Dich nicht los‘ gesungen. Dabei hat er meine Hände gehalten“, erinnert sich die 19-Jährige. „Als Dankeschön für mein Gastgeschenk hat er mir dann sogar seine Jacke, die er auf seiner letzten Konzerttour getragen hat, geschenkt.“ Auch Maditas Mutter erinnert sich mit Freude an das Treffen zurück. „Er ist ein ganz liebevoller Mensch. Ich hatte nicht eine Minute das Gefühl, dass er ihren Wunsch nicht gerne erfüllt hat.

Gegründet wurde der Verein „wünschdirwas“ übrigens schon im Jahre 1989. Seither wurden nahezu 10 000 Herzenswünsche von schwer kranken Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 18 Jahren erfüllt. „Sich etwas wünschen zu dürfen, lässt den Geist fliegen“, sagt Nina Saure, die Vorstandsvorsitzende des Vereins. „Es schenkt Vorfreude und bringt Abwechslung in den Klinikalltag der jungen Patienten.“
Nach ihrer Erfahrung tragen die Wünsche dazu bei, schwierige Zeiten zu meistern. Sie schenken den Erkrankten unbezahlbare Momente des Glücks, bleibende Erinnerungen und neuen Lebensmut. Zudem werden die Selbstheilungskräfte gefördert.

Sich für einen Tag wie eine Prinzessin zu fühlen, die Giraffen im Zoo zu füttern oder aber in einem Film mitzuspielen: Die Liste an erfüllten Wünschen ist bunt gemischt und manchmal auch etwas verrückt. Dabei seinen die Wünsche, die man kaufen oder bezahlen kann, laut Saure und ihrer Kollegin Petra Koll recht leicht zu erfüllen. Schwieriger wird es bei Erlebniswünschen oder Treffen mit prominenten Persönlichkeiten.
Obwohl der gemeinnützige Verein zwar in Köln ansässig ist, arbeitet er bundesweit mit Ärzten und Therapeuten von über 100 Praxen, Krankenhäusern, Kinderkliniken und Hospizen zusammen.

„Voraussetzung für unser Tätigwerden ist, eine ärztliche Bestätigung über die Erkrankung des Kindes oder Jugendlichen. Ein vorübergehender Schnupfen oder eine Grippe reichen nicht aus.
Rund 80 Ehrenamtler unterstützen Saure und ihr vierköpfiges Team. Sie begleiten die Kinder und deren Eltern bei der Umsetzung. So können rund 350 Herzenswünsche pro Jahr erfüllt werden. Finanziert werden diese ausschließlich durch Spendengelder, Wohltätigkeits-Auktionen oder Veranstaltungen, wie etwa dem Kabarett-Comedy-Benefizsabend „Lach mal was mit wünschdirwas“. Zu den prominenten Botschaftern des Vereins zählen unter anderem Cornelia Funke, Lena Meyer-Landrut und Bülent Ceylan, die allesamt selbst gerne Wünsche erfüllen.

Madita besuchte ihr Idol Pietro Lombardi. | Foto: wünschdirwas
Maskottchen „Bud“ ist der Wunschbote. Er trägt den  Brief mit dem Wunsch der Kinder zu Linda Werg, Silke Arenz, Nina Saure und Petra Kroll (v.l.). | Foto: Stahl
Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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