Kölner Zoo feiert 50 Jahre Aquarium
Unter einem Dach: Forschung und Artenschutz

Schon 1971 war das Krokodilbecken ein echter Hingucker. | Foto: Karl Lambertin/ Kölner Zoo
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  • Schon 1971 war das Krokodilbecken ein echter Hingucker.
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Köln - Es kribbelt, krabbelt, fiept und faucht – hier gibt es die
Schönheit der Natur in allen Farben zu sehen: Der Kölner Zoo feiert
50 Jahre Aquarium. Vor fünf Jahrzehnten, am 29. April 1971, öffnete
das Haus erstmals seine Tore. Seitdem ist es ein unverzichtbarer Teil
des Kölner Zoos.

Die Entstehungsgeschichte des Hauses ist „typisch Kölsch“. Schon
seit Jahrzehnten gab es den Wunsch, den 1860 in direkter Nachbarschaft
zum Rhein gegründeten Zoo der Domstadt um ein Haus für Fische,
Wirbellose und Kriechtiere zu erweitern. Es sollte nicht irgendein
Haus werden. Wenn schon, denn schon: Großzügig und mit hohem
Freizeitwert für die Besucher – und das alles auf Basis neuester
Technik: So lauteten die ambitionierten Ansprüche an das zu bauende
Aquarium. Die Planungen liefen bereits länger, einzig: Die
Finanzierung des Großprojekts machte Probleme.
Den gordischen Knoten durchtrennte schließlich Theo Burauen, Kölner
Oberbürgermeister von 1956 bis 1973. Er weitete das Gelände der
Bundesgartenschau 1971 kurzerhand von der Mülheimer „Schääl
Sick“ einmal quer über den Rhein nach Riehl aus. Dank der dadurch
akquirierten Bundesfördermittel konnte das Aquarium, das auch ein
Terrarium und Insektarium erhielt, umgesetzt werden.

Die Bauarbeiten begannen 1968. Die Baukosten betrugen rund 7 Millionen
DM. Eine ebenso stattliche wie, das zeigen die vergangenen Jahrzehnte,
gut angelegte Investition. Die Rendite stimmt. Millionen von Besucher
konnten im Aquarium Ruhe und Entspannung finden und buchstäblich in
unbekannte Welten „eintauchen“. Hier fand und findet zeitgemäße
Wissensvermittlung und Sensibilisierung für die Schönheit der Natur
– und deren Bedrohung – statt. Und das ohne erhobenen Zeigefinger.
Immer wieder gibt es einprägsame Sonderausstellungen und -aktionen,
die auf die Zerstörung der Lebensräume hochbedrohter Echsen in
Südostasien, die Nutzung von Krokodilleder für Taschen, Gürtel und
Schuhe oder die Verschmutzung des Rheins und seiner Ufer in Köln
hinweisen.

Die Zoo-Leitungen haben über die Jahrzehnte immer wieder in
Instandhaltung und Weiterentwicklung des Hauses investiert. Maßstab
waren immer neueste biologische Erkenntnisse sowie der Wandel der
Besucherbedürfnisse wie die Integration digitaler Erklärelemente in
die Schau. Das aktuelle Konzept des Hauses ist das einer modernen
Arche – das Kölner Aquarium auf dem Weg zum Artenschutzzentrum: In
allen Bereichen des Hauses hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl
stark bedrohter Arten ein neues Zuhause gefunden. So steht das Kölner
Aquarium für seltene und nicht oft in Zoos zu sehende Arten, einige
davon leider schon in der Natur ausgestorben oder kurz davor. Exakt
hier aber kann durch engagierte Nachzuchtbemühungen und den Aufbau
von Erhaltungszuchtnetzwerken ein substantieller Beitrag zur
Artenrettung geleistet werden, was zudem spannend für die Besucher
oder unsere Follower auf den Social Media-Seiten des Zoos anzusehen
und mitzuverfolgen ist.

Prof. Dr. Thomas Ziegler: „Das Aquariumsteam setzt sich jeden Tag
aufs Neue dafür ein und wir sind sehr stolz darauf, bedrohte Arten
bei uns aufzunehmen, bestmöglich zu halten und zu vermehren, und sie
eines Tages vielleicht in die Natur zurückzubringen. Ob nun in Köln,
wie wir es schon seit Jahren für die bedrohte Wechselkröte tun, oder
in den Tropen Südostasiens, wie zuletzt für bedrohte Krokodilmolche
und Philippinenkrokodile geschehen.“

Schon 1971 war das Krokodilbecken ein echter Hingucker. | Foto: Karl Lambertin/ Kölner Zoo
Im Frühjahr 2021 feierten das Jubiläum Zoodirektor Prof. Theo B. Pagel (v.l.), Zooaufsichtsratsvorsitzender Dr. Ralf Unna, Kurator Aquarium Prof. Dr. Thomas Ziegler. | Foto: Werner Scheurer/ Kölner Zoo
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