Andrej Mangold (Bachelor 2019) verrät:
So läuft's wirklich beim Bachelor

Der Ex-Bachelor: Andrej Mangold im Interview mit Express - Die Woche. | Foto: zVg
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Am 1. März startete die neue Staffel der RTL-Erfolgsshow „Der Bachelor“. Und ein Millionenpublikum fragt sich: Wie fühlt es sich an, in einem Luxus-Urlaubsparadies die große Liebe zu finden? Wie stark ändert sich das Leben danach? EXPRESS – Die Woche hat mit Andrej Mangold (36) gesprochen, der 2019 der Protagonist des Erfolgsformats war und in Köln lebt.

Interview: Alexander Büge

Andrej, wie wird man zum Bachelor?
Da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man bewirbt sich aktiv oder man wird von der Redaktion angefragt. Ich habe mich damals aktiv beworben, weil ich nach meinem ersten Kreuzbandriss im Jahr 2016 einen Plan-B in der Tasche haben wollte und die Medienbranche sehr interessant fand. Nach meiner Karriere als Profibasketballer wollte ich sowieso in die Richtung Moderation oder Schauspiel gehen. Deswegen habe ich mir gedacht: Ich probiere es mal beim Bachelor.

Wie ging es dann weiter?
Die Bewerbungsphase dauert einige Monate. Am Anfang finden Gespräche mit Redakteuren statt, wobei man erklärt, warum man es sich vorstellen kann, der Bachelor zu sein, wie man sich die Zeit währenddessen vorstellt und was man sich wünscht. Zudem möchte die Redaktion die Geschichte hinter deiner Person sowie den familiären Hintergrund kennenlernen. Denn klar ist: Alle Beteiligten möchten so gut es geht sicherstellen, dass der Bachelor ernste Absichten hat. Nach und nach lernt man dann Produzenten und Senderchefs kennen, wenn man in die engere Auswahl kommt.

Warst du überrascht, dass man sich für dich entschieden hat?
Ich habe das Ganze einfach auf mich zukommen lassen, da ich wusste: Wenn es nicht klappt, kann ich weiterhin als Profibasketballer tätig sein. Zwischendurch gab es sogar eine Phase, während der ich dachte, dass ich schon längst aus der Nummer raus bin. Denn es hat sich damals ganz schön hingezogen und ich hatte schon länger nichts mehr gehört. Im August 2018 kam dann plötzlich der Anruf der Produktion, unmittelbar nachdem ich in China ein Turnier gewonnen hatte. Das war ein sehr einschneidender Moment für mich. Denn danach ging alles komplett in eine andere Richtung.

20 Frauen, ein Mann, zahlreiche Kameras, ein Millionenpublikum. Wie groß war die Herausforderung?
Sehr groß. Natürlich habe ich vorher auch schon Interviews gegeben. Aber das ist ja eine komplett andere Nummer. Denn beim Bachelor musst du zeigen, wer du bist und dir gucken dabei Millionen von Menschen zu. Da ich aber nicht auf den Mund gefallen bin und sehr offen mit den Dingen umgehe, habe ich mich einfach komplett darauf eingelassen, da ich das Ganze als eine riesige Chance gesehen habe. Zu sehr habe ich dabei gar nicht über die Zukunft nachgedacht, sondern mich einfach gefragt: „Wann habe ich im Trubel des Alltags schon mal die Zeit, mich so intensiv damit zu beschäftigen, was ich in Sachen Liebe wirklich möchte und was ich von meiner potenziellen Partnerin erwarte?“ Allerdings hatte ich am Anfang gar keinen Plan, wie das Ganze abläuft.

Und wie läuft es ab?
Traumdates, gutes Essen und was man sonst noch im Fernsehen sieht, macht natürlich nur einen Bruchteil der Produktion aus. Pro Tag werden mehrere Stunden Material produziert. In der ersten Nacht, wenn es losgeht, haben wir sogar knapp 24 Stunden am Stück gedreht. Bevor die Show überhaupt beginnt, kommen außerdem noch wochenlange Dreharbeiten zur eigenen Person und Interviews bei Eltern und Freunden dazu. Der Produktionsaufwand ist wirklich der Wahnsinn.

Was braucht man, um als Bachelor eine gute Figur zu machen?

Ich dachte immer, dass man bei dem Format eigentlich nicht schlecht wegkommen kann. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es auch anders kommen kann. Es gab auch Kandidaten, die mit viel negativer Kritik umgehen mussten. Bachelor zu sein ist also keine sichere positive und vor allem keine einfache Sache. Denn der Bachelor soll jemand sein, der sehr viel Positives ausstrahlt und in gewisser Weise eine Vorbildfunktion haben. Für mich zählt generell der Maßstab: Ehrlichkeit wehrt am längsten. Und so bin ich das Ganze auch angegangen. Ich habe mich einfach als derjenige präsentiert, der ich bin und mich komplett auf das Projekt eingelassen. Während des Formats habe ich dann gemerkt, dass das Ganze eine superintensive Sache ist.

Inwiefern?
Es geht die ganze Zeit nur um Gefühle, da man ein Traumdate nach dem anderen hat. Das Ganze ist vergleichbar mit einem Urlaubsflirt multipliziert mit 50. Denn du wirst während dieser Zeit nur umgarnt und redest über Emotionen. Mental kommt man dabei teilweise schon an seine Grenzen, denn gedanklich frei hat man da nie. Dann kommt ein intimer Moment, zum Beispiel der erste Kuss, wonach man sich denkt: „War das jetzt zu früh? Es sind ja noch so viele andere Frauen im Haus. Wie kommt das jetzt bei denen an? Ich will ja niemanden verletzen.“ Das Ganze so gut wie möglich zu handeln, ist echt schwierig. Denn am nächsten Tag kommt direkt das nächste Date mit einer anderen Frau, was sehr schön ist. Gleichzeitig ist das nicht immer einfach, da es phasenweise schwerfällt, sich an alles zu erinnern, worüber man gesprochen hat.

Hattest du Gedächtnisstützen, auch um dir in den ersten Tagen alle Namen der Frauen bei der Nacht der Rosen zu merken?
Die Nacht der Rosen läuft ja nicht am Stück ab. Zwischendurch spricht man auch mal mit der Redaktion und bereitet sich auf die Rosenvergabe vor. Und trotzdem habe ich damals bei einigen Namen gepatzt. Deshalb habe ich mir in meiner Unterkunft eine Art Mindmap gemacht. Das heißt: Ich habe die Bilder der Frauen aufgehangen, die man bei der Rosenvergabe auch im TV sieht, und mir zu jeder Frau Notizen gemacht. Dadurch wusste ich besser, wann ich welche Frau sehe und wen ich demnächst einladen sollte.

Hast du diese und andere Tipps an den aktuellen Bachelor David Jackson weitergegeben?
Das ging nicht, da lange Zeit geheim bleibt, wer der neue Bachelor wird. Ich kannte ihn zwar über Social-Media-Kanäle, auf denen wir uns sogar auch vorher ein paar Mal ausgetauscht hatten. Aber dabei ging es nicht um die Bachelor-Geschichte, da ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht wusste, dass er in diesem Jahr der neue Bachelor ist.

Seit dieser Woche sucht David Jackson als neuer Bachelor seine Traumfrau auf RTL. | Foto: RTL/Frank Fastner

Ist er der richtige für das Format?
Das kann ich noch nicht sagen, dafür habe ich bisher zu wenig von ihm gesehen. Aber natürlich ist er ein attraktiver Kerl. Er ist sportlich, durchtrainiert und vom Optischen wohl für viele Frauen anziehend.

Inwiefern ändert sich das Leben des Bachelors durch die Teilnahme?
Mein Leben hat sich komplett geändert. Die mediale Aufmerksamkeit dieses Formates ist unglaublich. Ich kannte Fan-Treffen vom Basketball und ich habe auch vorher schon Sachen geleistet, auf die ich stolz sein kann. Ich habe als Basketballprofi in der ersten Liga gespielt und wurde für die Nationalmannschaft berufen. Während meiner Profilaufbahn habe ich ein Unternehmen gegründet. Ich kannte es, wenn man als Person gehyped wird, aber was das Format mit einem macht, hat eine ganz andere Dimension, die ich mir nicht erklären konnte. Ich meine jetzt mal ehrlich: Wir haben viele Stunden gedreht und es war auch anstrengend, aber ich war als Bachelor eigentlich nur ganz ich selbst, habe mich verliebt und nix besonderes geleitest, sondern eigentlich nur ein paar Rosen verteilt. Doch danach sind Leute ausgeflippt. Bei einer Meet-and-Greet-Tour waren in Hamburg einen Tag nach der Show 6000 Leute, die mich sehen wollten, in Stuttgart waren es 5000 Menschen. Das konnte ich damals alles kaum glauben und habe dann hautnah erlebt, wie krass man durch diese Sendung in den Fokus rückt.

Und beruflich?
Danach wurde alles anders. Es gab einen riesigen Hype um mich und meine Vermarktungsmöglichkeiten waren komplett anders. Deshalb bereue ich meine Teilnahme auch nicht. Natürlich wäre es auch schön gewesen, noch drei oder vier Jahre in der ersten Liga zu spielen. Aber das passte dann einfach nicht mehr in die Zeit, zumal sich der andere Weg auch finanziell für mich mehr gelohnt hat. Dazu kommt, dass ich durch meine Teilnahme und auch danach viele Menschen kennengelernt habe, die ich sonst nicht getroffen hätte.

Kann man bei dem Format wirklich seine große Liebe finden?
Auf jeden Fall. Und das hat mich tatsächlich sehr überrascht. Ich habe damals gesagt: Ich lasse mich drauf ein und schaue dann mal. Nachdem ich die letzte Rose vergeben habe, war ich der Überzeugung, dass ich auf jeden Fall mit dieser Frau zusammenbleiben und meine Zukunft mit ihr verbringen werde. Es hat sich dann natürlich anders entwickelt. Aber das Ganze ist auch eine große Herausforderung. Nach dem Format darfst du dich als Paar fast drei Monate lang nie draußen zeigen, also nicht einfach spazieren oder in ein Restaurant gehen. Diese erste Herausforderung haben wir als Paar überstanden. Danach kommt dann aber diese krasse Aufmerksamkeit, währenddessen dich jeder auf der Straße erkennt und du plötzlich draußen keine Ruhe mehr hast. Deswegen kann ich es verstehen, dass sich Paare nach einer solchen Zeit auch wieder trennen, zumal sich Personen verändern, wenn sie bekannt sind und plötzlich mehr Möglichkeiten haben.

Nach der Show warst du etwa anderthalb Jahre mit der „Gewinnerin“ Jennifer Lange zusammen. Warum kam es zur Trennung?
In jeder Beziehung gibt es gute und schlechte Zeiten. Wir hatten letztendlich einfach eine andere Vorstellung über die Zukunft. Dazu kommt, dass jeder Schritt unserer Beziehung von der Öffentlichkeit verfolgt und bewertet wurde. Das macht es einem natürlich nicht gerade leichter, wenn es mal eine herausfordernde Zeit gibt. Generell denke ich, dass es viel schwieriger für eine gemeinsame Zukunft ist, wenn man sich im TV und der Öffentlichkeit verliebt. Diese Schwierigkeit wird auch David haben, falls er sich verliebt hat und sich für jemanden entschieden hat. Er muss also wissen, dass auf ihn eine sehr anspruchsvolle und herausfordernde Zeit zukommen kann.

Besteht noch Kontakt?
Aktuell gar nicht.

Du hast allerdings eine neue Frau an deiner Seite. Ist Annika Jung die Richtige?
Ja, auf jeden Fall. Wir sind sehr glücklich. Wir haben uns im August 2021 im Urlaub auf Mykonos durch einen gemeinsamen Freund kennengelernt und fanden uns direkt hübsch und anziehend. Auch die Chemie hat direkt gestimmt. Sie ist eine sehr bodenständige und liebevolle Frau. Sie hat das Herz am richtigen Fleck. Zudem ist sie selbstständig und unabhängig, was mir sehr wichtig war. Jeder macht also sein eigenes Ding, gleichzeitig ergänzen und unterstützen wir uns gegenseitig sehr gut. Und das macht einfach sehr viel Spaß. Deshalb sind wir zum Jahresanfang in Köln zusammengezogen. Sie kam extra aus München rüber und arbeitet nun in Düsseldorf als Account-Direktorin eines TV-Senders. Daher hat das alles sehr gut gepasst.

Seit August 2021 ein Paar: Annika Jung und Andrej Mangold. | Foto: zVg

Plant ihr eine gemeinsame Zukunft mit Kindern?
Wir haben beide einen Kinderwunsch, aber keinen Zeitdruck. Wir wollen jetzt erstmal die Zeit mit uns genießen, da wir noch nicht so lange zusammen sind und das Fundament unserer Beziehung erstmal weiter aufbauen möchten.

Und wie steht es um deine berufliche Zukunft? Aufgrund deines Kreuzbandrisses musstest du zuletzt einige Engagements absagen.
Anfang März mache ich die Moderation für das Promi-Golf-Turnier Golden Swing auf Mallorca. Unter anderem werden dabei Boris Becker und Gülcan Kamps zu Gast sein. Im Bereich Moderation ist das meine zweite große Sache, nachdem ich die German Boxing Awards moderieren durfte. Zudem bin ich zuletzt mit Annika nach Marrakesch geflogen, wo wir erstmals gemeinsam als Models vor der Kamera standen.

Anfang des nächsten Jahres geht’s dann ins Dschungelcamp? Du wurdest vor deiner Verletzung als einer der möglichen Kandidaten für die diesjährige Ausgabe gehandelt.

Ich möchte weiter etwas im Bereich TV machen und bin aktuell in einigen Verhandlungen, über die ich allerdings noch nicht sprechen darf. Mein Kreuzbandriss hätte mich dieses Jahr nicht davon abgehalten, am Dschungelcamp teilzunehmen. Ich mag das Format als Zuschauer, kann mir aber aktuell nicht vorstellen, daran teilzunehmen. Ob es in Zukunft nicht doch mal dazu kommen wird, lasse ich mir offen. Let‘s Dance hingegen wäre eine Herausforderung, da müsste ich nicht zweimal überlegen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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