Gemeinsam für mehr Sicherheit
Polizeibeamte und KVB-Mitarbeiter gehen auf Streife

Gemeinsame Streifen von Polizei und KVB – hier Oberkommissar Thomas Jürgens, Leiter vom Dienst Murat Ertik und Anuschka Kŏrũk-Neuhoff, werden künftig häufiger im Stadtbild zu sehen sein. | Foto: Dröge
  • Gemeinsame Streifen von Polizei und KVB – hier Oberkommissar Thomas Jürgens, Leiter vom Dienst Murat Ertik und Anuschka Kŏrũk-Neuhoff, werden künftig häufiger im Stadtbild zu sehen sein.
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KÖLN - (cd). Für viele Kölner ist der öffentliche Nahverkehr in ihrem
Alltag unverzichtbar. Doch nicht alle Fahrgäste der KVB fühlen sich
wohl dabei. Aggressives Verhalten mancher Mitreisender wie lautstarke
Pöbeleien verunsichern viele Bus- und Bahnnutzer. Um für ein
besseres Sicherheitsgefühl zu sorgen, sollen künftig KVB-Mitarbeiter
gemeinsam mit Polizisten auf Streife gehen. Das gaben
Polizeipräsident Jürgen Mathies und der KVB-Vorstandsvorsitzende
Jürgen Fenske bekannt.

Fenske betonte, dass die Benutzung der Busse und Bahnen der KVB
grundsätzlich sicher sei. „Uns ist aber auch das subjektive
Sicherheitsempfinden unserer Kunden sehr wichtig,” sagte Fenske.
„Die Fahrgäste verdienen Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit. Sich
in der KVB daneben zu benehmen, ist kein Kavaliersdelikt.” Daher
habe die KVB auch 20 neue Mitarbeiter für den Außendienst
eingestellt. Von den nun 250 Außendienstmitarbeitern seien 140 allein
für die Sicherheit zuständig, 80 weitere seien als
Fahrkartenkontrolleure tätig. Grundsätzlich könnte jedoch jeder
Mitarbeiter alle Aufgaben übernehmen.
Vor allem in den Abend- und Nachtstunden und an den Wochenenden sollen
die Teams aus Polizisten und KVB-Mitarbeitern auf Streife gehen. Die
Polizisten unterstützen die KVB-Mitarbeiter bei der Durchsetzung des
Hausrechts und verfolgen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. „Alle
Polizeiinspektionen sind in das Projekt mit eingebunden”, sagte
Jürgen Mathies, „die gemeinsame Arbeit wird Schwerpunkte haben, wie
zum Beispiel bei Aktionen auf den Ringen.” Bei einem ersten
gemeinsamen Einsatz, der von der Haltestelle Neusser Straße startete,
waren etwa 50 Beamte im Einsatz. „Das soll nicht die Regel sein. Es
werden mal mehr, mal weniger Beamte sein, ganz nach Bedarf.”
Schon im vergangenen Frühjahr hatte die Polizei ihre Präsenz im
Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs verstärkt. Mit Erfolg:
Laut ersten Schätzungen seien Taschendiebstähle um 28 Prozent
zurückgegangen und Raubdelikte um 16 Prozent. Die KVB hingegen konnte
den Anteil der Schwarzfahrer deutlich vermindern. „Bei der
Durchsetzung des Alkoholverbots sind wir noch nicht da, wo wir
hinwollen”, räumte Fenske ein, „aber so etwas kann man nicht von
heute auf morgen durchsetzen.” In der Praxis zeigen die
KVB-Mitarbeiter oft Kulanz: Fahrgäste mit einem offenen Kölsch etwa
werden gebeten, das Fahrzeug zu verlassen. Bei Verweigerung oder
starker Trunkenheit wird ein Bußgeld von 40 Euro fällig.

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