Rettungseinsatz
Mutter lässt Minderjährige auf Autobahn im Stich - und geht baden!

Dank des beherzten Eingreifens der Kölner Polizei konnte dieses Enten-Kücken gerettet werden.   | Foto: Polizei Köln
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  • Dank des beherzten Eingreifens der Kölner Polizei konnte dieses Enten-Kücken gerettet werden.  
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Köln - Ein Höchstmaß an Verantwortungslosigkeit hat am
Donnerstagnachmittag, 4. Juni die namentlich nicht bekannte
Erziehungsberechtigte von acht (!) Kleinkindern auf der Bundesautobahn
559 bei Köln-Porz an den Tag gelegt. Während die von ihr
alleingelassenen Schützlinge bei hohem Verkehrsaufkommen
orientierungslos über die Fahrbahn stolperten, "chillte" die
Familienmutter an einem benachbarten Baggersee.

Müßig zu erwähnen, dass das Baden in dem als
Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Gewässer strengstens untersagt
ist. Derweil schritten hinzugerufene Einsatzkräfte der
Autobahnpolizei Köln jedoch beherzt zur Tat - und retteten die
Kleinen.

 

Gegen 12.40 Uhr hatte ein erster Notruf einer in Richtung
Königswinter fahrenden Autobahnnutzerin die Leitstelle erreicht. Die
Anruferin teilte dem aufnehmenden Beamten mit, soeben ein Entenküken
auf dem Standstreifen aufgesammelt zu haben. Einige mutmaßliche
Geschwister des possierlichen Zeitgenossen seien aber im Nahbereich
noch unterwegs. Kurz darauf eintreffende Beamte konnten zwei der
versprengten Piepmätze vom Standstreifen weg in das angrenzende,
begrünte Randgelände des Sees scheuchen. Denn von dort hatte sich
zwischenzeitlich die frenetisch schnatternde Entenmutter bemerkbar
gemacht.

Augenscheinlich war sie zumindest bemüht, andere Helfer auf die
Notlage ihres Nachwuchses hinzuweisen. Immerhin. Es meldete sich ein
anderer Autofahrer in einigen hundert Metern Entfernung vom Fahrzeug
der "Erst"-Helferin: Der Mann hatte weitere Angehörige der
"Großfamilie" auf dem Standstreifen gesehen. Nachdem er gestoppt
hatte, hasteten prompt vier lebhafte Wollknäuel hurtigen Schenkels
unter seinen Seat. Mit vereinten Kräften klaubten die Uniformierten
das Quartett hervor und nahmen es sicherheitshalber zunächst im
Streifenwagen in Gewahrsam.

Die Rettung von "Nummer 8" geriet noch zu einer kleinen
Herausforderung: Dieses Küken hatte sich ausgerechnet zur
Mittelschutzplanke geflüchtet. Kurzfristig machten die Polizisten die
Richtungsfahrbahn dicht, um dann ihr Rettungswerk erfolgreich zu
beenden. An besagtem Baggersee gewährleisteten die Beamten
anschließend die Familienzusammenführung. Ohne ihre selbstlosen
Retter noch eines Blickes zu würdigen, hoppelte die achtköpfige,
seitenwindanfällige Schar ihrem weiterhin aufgeregt schratelnden
Muttertier entgegen.

Angesichts der nunmehr entspannten Lage sahen die Polizisten von der
Fertigung einer gesalzenen Anzeige wegen Verletzung der
Aufsichtspflicht ab. Sie ließen es auf streng mahnenden
Schutzmanns-Blicken gegenüber der fahrlässigen, aber
überglücklichen Mutter beruhen und gaben die Autobahn wieder frei.
(cg)

Dank des beherzten Eingreifens der Kölner Polizei konnte dieses Enten-Kücken gerettet werden.   | Foto: Polizei Köln
Die Polizei sammelte weitere Mitglieder der Entenfamilie ein und brachte sie zunächst in einen Streifenwagen in Sicherheit.  | Foto: Polizei Köln
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