Sehr selten, außergewöhnlich hübsch
Großer Bambuslemur im Kölner Zoo geboren

„Mahery“ heißt der kleine Große Bambuslemur. | Foto: Werner Scheurer
  • „Mahery“ heißt der kleine Große Bambuslemur.
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Köln - Zwei große Kulleraugen, winzige Hände, weiße Öhrchen: Der
Nachwuchs bei den Großen Bambuslemuren im Kölner Zoo hat eindeutig
das Zeug zum Publikumsliebling. Das Jungtier trägt den Namen
„Mahery“ und ist sehr wahrscheinlich männlich. Die Geburt war
Ende Mai. Mutter „Izy“ ist gebürtige Kölnerin. Sie trägt den
Nachwuchs aktuell noch rund um die Uhr am Bauch. Vater „Woody“ kam
vor einigen Jahren aus dem Zoo in Besançon an den Rhein. Gemeinsam
haben sie bereits mehrfach Nachwuchs aufgezogen.

Bereits in ein paar Wochen wird sich das Kleine vom Bauch von Mutter
„Izy“ lösen und anfangen, selbstständig auf Bäume und Äste im
Madagaskarhaus zu klettern. Bambuslemuren erreichen eine
Kopfrumpflänge von 40 bis 42 Zentimetern. Ihr Schwanz ist mit 45 bis
48 Zentimetern etwas länger als der Rumpf. Das Gewicht beträgt 2 bis
2,5 Kilogramm. Die Hinterbeine sind als Anpassung an die springende
Fortbewegung leicht verlängert. Das Fell ist relativ unauffällig in
Braun- oder Grautönen gefärbt. Der Kopf ist rundlich, die Ohren sind
klein und abgerundet.

Die Primaten leben ausschließlich in zwei kleinen Regenwaldgebieten
mit Bambusbestand im Norden und Osten Madagaskars. Sie sind
dämmerungsaktiv, leben zumeist in Bäumen, können aber auch auf den
Boden kommen. Bambuslemuren leben in Gruppen von drei bis fünf
Tieren. Zu den Familienverbänden zählen ein Männchen, ein bis zwei
Weibchen und die dazugehörigen Jungtiere. Ihre Hauptnahrung ist der
namensgebende Bambus.

Nach 150-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen zwischen Oktober und
November im Freiland meist ein Jungtier zur Welt. In Zoos kommt es vor
allem im Frühsommer zu Geburten. Das Jungtier wird mit rund acht
Monaten (wenn das Nahrungsangebot am größten ist) entwöhnt.
Bambuslemuren sind mit zwei Jahren geschlechtsreif. Durch die
Zerstörung ihrer Lebensräume sind die Großen Bambuslemuren auf nur
noch wenige 100 Tiere zusammengeschrumpft. In Deutschland ist der
Kölner Zoo der einzige Zoo, der diese Art hält und erfolgreich
züchtet. Insgesamt leben derzeit nur 25 Tiere in sechs europäischen
Zoos.

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RAG - Redaktion

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