Eine grüne, stille Oase
Friedhofsverwaltung feierte 100 Jahre Westfriedhof

Anlässlich des 100. Jubiläums des Westfriedhofs sangen Benjamin und Rolly Brings (v.l.) in der Trauerhalle Lieder aus ihrem Programm „Memento Mori-Ne kölsche Dudedanz“. | Foto: Stahl
  • Anlässlich des 100. Jubiläums des Westfriedhofs sangen Benjamin und Rolly Brings (v.l.) in der Trauerhalle Lieder aus ihrem Programm „Memento Mori-Ne kölsche Dudedanz“.
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KÖLN - (as). Mit einer Fläche von 523.000 Quadratmetern zählt der
Westfriedhof, zwischen Venloer Straße und Militärring gelegen, zu
den fünf größten Friedhöfen in Köln. Am 1. Oktober 1917 wurde der
Friedhof vom damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer eingeweiht.
Das 100-jährige Jubiläum des Friedhofs nahmen Stadt und
Friedhofsverwaltung zum Anlass zu feiern. Die Festreden zur
Jubiläumsfeier hielten Oberbürgermeisterin Henriette Reker und
Bezirksbürgermeister Josef Wirges.

Informationsstände wie von der Genossenschaft der Friedhofsgärtner
oder der Innung der Steinmetze und Bildhauer boten Informationen über
Grabgestaltung, Grabpflege und Bestattungsgärten. Ein Livekonzert mit
Rolly und Benjamin Brings, in der Trauerhalle des Friedhofs, rundete
das Jubiläum ab. „Die Kölner Friedhöfe und insbesondere der
Westfriedhof mit seinen breiten Alleen sind für viele Kölner nicht
mehr nur Begräbnisstätten, sondern schöne, grüne Oasen in unsere
Stadt. Darum ist es in meinen Augen wichtig, die 55 Kölner Friedhöfe
für die nächsten Generationen zu bewahren“, kommentierte Manfred
Kaune, Leiter des Amts für Landschaftspflege und Grünflächen der
Stadt.
Nachdem der Melaten Friedhof zu klein wurde, sollten vier sogenannte
Entlastungsfriedhöfe für Abhilfe sorgen. Auf den Nord- und
Südfriedhof folgte der Westfriedhof. Johannes Ibach, der damalige
Leiter der Friedhofsverwaltung, übernahm die Planungen für den
Grünbereich. Die Entwürfe für die Friedhofsgebäude kamen vom
Düsseldorfer Architekten Karl Wach. Die Trauerhall mit ihren hohen,
bunten Glasfenstern ist im neoklassizistischem Stil erbaut und wurde
1921 fertiggestellt. 1937 erhielt der Friedhof ein Krematorium. Im
Gegensatz zu den anderen Kölner Friedhöfen wurde der Westfriedhof
schachbrettartig angelegt. Außer der Ehrengrabanlage für die Opfer
der Bombenangriffe im 2. Weltkrieg befindet sich auf dem Westfriedhof
ein Gräberfeld für die Opfer der Kriegs- und Gewaltherrschaft auf
dem die Kriegsgefangenen, Euthanasieopfer, Sinti und Roma, begraben
sind. „Mein verstorbener Ehemann ist hier begraben und ich komme
daher regelmäßig hierher. Dass der Westfriedhof so vielen Kulturen
eine Grabstätte bietet, war mir bisher nicht bewusst. Bei der
Führung heute haben mich die großen Grabstätten der Sinti und Roma
mit den Marienfiguren und den Fotos, besonders beeindruckt“,
erzählt eine Besucherin.

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RAG - Redaktion

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