Ein neuer Kölner Herbst mit alten Fragen
An oder aus?

Hell oder dunkel, mit oder ohne Maske? Alte Fragen im neuen Herbst... | Foto: Guido Jakobs - stock.adobe.com / Montage: EXPRESS - Die Woche
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Kein russisches Gas mehr, drohende Energie-Krise: Vor genau einem Jahr wuchs auch in Köln die Sorge vor einem totalen Strom-Blackout. Die Temperatur in öffentlichen Gebäuden wurde heruntergefahren, Bürger zum Sparen angehalten, Wahrzeichen das Licht abgedreht. Sogar Chaos-Szenarien wie ein „Wut-Winter“ standen im Raum. Nicht zu vergessen, dass vor dem dritten Winter der Pandemie die Infektionszahlen wieder anstiegen. Und jetzt? Im Herbst 2023? So viel vorneweg: Die Verantwortlichen sind entspannter als vor einem Jahr – doch Entwarnung gibt es keine.

von Holger Bienert

Köln. Muss auch in diesem Herbst/Winter wieder Energie gespart werden? In den Kommunen ist diesbezüglich Eigenverantwortung gefragt. Die Auflage der verbindlichen bundesweiten Verordnung der kurzfristigen Energiesparmaßnahmen (maximale Raumtemperatur von 19 Grad, keine Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden und Denkmälern) lief zwar am 15. April aus. Doch auf Anfrage von „EXPRESS – Die Woche“ teilt eine Sprecherin der Stadt mit, dass Köln an den Maßnahmen aus der Energiesparverordnung weitgehend festhalten werde.

Rund 130 Objekte (Kirchen, Rheinbrücken und Baudenkmäler) werden weiterhin nicht von außen beleuchtet. Einzige Ausnahme bleibt der nun mit LED beleuchtete Dom.
Bei der Straßenbeleuchtung setzen Verkehrssicherheit und Kriminalprävention engere Grenzen. Größtes Sparpotenzial bietet hier die zyklische Erneuerung durch energiesparende Leuchten und Leuchtmittel. Zudem werden durch ein „intensives Energiecontrolling für die rund 660 Gebäude der städtischen Gebäudewirtschaft“ stetig energiesparende Maßnahmen umgesetzt.

Auf das ganze Land bezogen, sind die Nachrichten der Bundesnetzagentur zumindest in einem Punkt positiv: Anders als im vergangenen Jahr ist die Ausgangslage vor der Heizperiode deutlich besser. Um die Gasversorgung für den kommenden Winter zu sichern, muss bis zum 1. Oktober ein Speicherfüllstand von 85 Prozent erreicht werden. Eine Marke, die bereits im Juli erreicht wurde.

Aber auch wenn Deutschland heute besser vorbereitet ist als im vergangenen Jahr, gibt es Restrisiken, wie etwa ein sehr kalter Winter oder der Ausfall vorhandener Liefer- und Transportwege, erklärt die Bundesnetzagentur: „Mit Blick auf den kommenden Winter wird es nach wie vor wichtig sein, dass die Menschen sparsam Gas verbrauchen.“ Auch in den Privathaushalten, allein um den eigenen Geldbeutel zu schonen.

Und Corona? Die Pandemie scheint nach dem Auslaufen der letzten Maßnahmen im April weit weg. Doch das Virus ist es nicht. Beleg sind die jüngsten Infektionszahlen des Kölner Gesundheitsamtes. Innerhalb der vergangenen acht Wochen stiegen die Corona-Fälle – bestätigt durch PCR-Tests – von 18 pro Woche auf 100. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.
Diese Zahlen zeigen, so das Gesundheitsamt Köln, „einen Anstieg und folgen damit dem bundesweiten Trend“.

Die Entwicklung, so das Robert-Koch-Institut (RKI), erfordert aktuell keine Infektionsschutz-Maßnahmen im Sinne einer Isolierung oder Quarantäne. Trotzdem spricht das RKI Empfehlungen aus.
So sollen beim Auftreten von Symptomen einer Atemwegsinfektion (Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten) Kontakte vermieden werden, insbesondere zu Älteren und Personen mit Vorerkrankungen. Idealerweise gelte dies für einen Zeitraum von drei bis fünf Tagen oder bis zur Besserung der Symptome. Alternativ solle bei unvermeidlichen Kontakten eine Maske getragen werden. Zudem gehört der eigene Impfschutz gegen COVID-19 und Influenza auf den Prüfstand.

Und bei Bedarf sollte mit dem kürzlich erschienenen neuen Impfstoff beim Arzt oder in Apotheken aufgefrischt werden. Die anderen Tipps dürften aus den vergangenen Jahren bekannt sein: In Räumen mit vielen Menschen wird empfohlen, Maske zu tragen, insbesondere bei geringem Abstand. Außerdem wird zum regelmäßigen Stoßlüften geraten.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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