Kölner Jugendpark muss mit sechsstelligen Verlusten rechnen
Alles ist anders!

- Minigolf geht schon (v.l.): Jugendpark-Leiterin Petra Zachmann mit den Haustechnikern Thomas Löffler und Angelika Giesler.
- Foto: König
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Köln - (kg). Von Mitte März bis in den Mai hinein war der Kölner
Jugendpark aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Zusammen mit
weiteren Jugendzentren und Trägern ging man online und sprach die
Besucher über Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, Twitch
und Discord an. „Wir haben viele Kanäle genutzt, um mit Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kontakt zu bleiben“, sagt
Jugendpark-Leiterin Petra Zachmann.
Ab Mitte Mai konnte sie peu à peu Gruppen wie Motorrad-Trial,
Federball, oder Freizeitangebote wie Stelzenlauf und Schnitzeljagd
oder Bandproben anbieten. „Die Minigolfanlage konnten wir bereits am
12. Mai wieder öffnen“, freut sie sich. Die Anlage unter der
Zoobrücke sei zwar auch mit Einnahmen verbunden, aber bereits jetzt
sieht die Diplom-Sozialarbeiterin einen nicht geringen Verlust durch
die Pandemie: „Von den 600.000 Euro, die der Kölner Jugendpark im
Jahr mit Personal kostet, fehlen uns durch Corona rund 150.000 Euro.
Aber genaue Zahlen wissen wir erst Ende dieses Jahres“.
Denn ausgefallen sind Events mit mehr als Zehntausend Besuchern.
Darunter „Poller Wiesen“, ein Open Air-Elektro-Musikevent, das
1993 auf den gleichnamigen Rheinwiesen startete, und inzwischen auf
der vier Hektar großen Halbinsel am Jugendpark stattfindet. Der
Kölner Jugendpark ist nicht Veranstalter, aber sie stellen Location
und Infrastruktur. Ebenfalls unter das Verbot von Großveranstaltungen
fällt das Gamescom-Camp, das analog zur Gamescom geplant war. Auch
hier können keine Einnahmen durch Vermietung generiert werden.
Weitere Absagen aufgrund Corona sind ein Kinderflohmarkt, der für
März, April und Juni vorgesehen war. Je nach Wetter hätten ihn bis
zu 5.000 Leute besucht, sagt Zachmann. Auch die Premiere des
Jobfestivals, eine Outdoor-Ausbildungsbörse mit Dachdeckern und
Kletteraktionen fand nicht statt. Dito der Mitmachzirkus beim
Rheinpark-Spielplatzfest oder der Jungen-Aktionstag. Der
Mädchenkulturtag wurde von Anfang Juni auf Ende September verschoben.
Ebenfalls Osterferien-Freizeiten, die jetzt ins Ferienprogramm
eingebaut werden mussten. „Das Sommerferienprogramm läuft relativ
normal“, sagt die Jugendpark-Leiterin. „Aber eben mit abgespeckten
Teilnehmerzahlen und ohne Übernachtungen“.
Zachmann resümiert die Situation als „schwierig“. Bisher würden
Angebote nur auf dem Außengelände oder am überdachten Jugendpark,
aber draußen stattfinden und die Toiletten seien nur für Teilnehmer
geöffnet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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