Heimatverein Sindorf
Mit symbolischer Aktion Erinnerung wachhalten

Mitglieder des Heimatvereins Sindorf erinnerten mit der Reinigung der „Stolpersteine“ an die aus Sindorf deportierten und ermordeten jüdischen Familien Nathan und Kahn. | Foto: Heimatverein Sindorf
  • Mitglieder des Heimatvereins Sindorf erinnerten mit der Reinigung der „Stolpersteine“ an die aus Sindorf deportierten und ermordeten jüdischen Familien Nathan und Kahn.
  • Foto: Heimatverein Sindorf

Der Heimatverein Sindorf hat im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Sindorf „Stolpersteine“ gereinigt. Bürger haben Blumen niedergelegt.

Kerpen-Sindorf (red). 22 Personen hatten sich zusammengefunden, um an der Reinigung der von dem Künstler Gunter Demnig verlegten „Stolpersteine“ in Sindorf teilzunehmen.

Die Steine wurden im September 2022 vor den ehemaligen Wohn- und Geschäftshäusern der Familien Nathan und Kahn verlegt. Am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wollte der Heimatverein mit seiner Aktion auf den immer noch vorhandenen Antisemitismus aufmerksam machen. Dazu bemerkte Bert Wallraf, Vorsitzender des Heimatvereins: „Wir stellen uns der Aufgabe, einen der grausamsten Genozide in der Geschichte der Menschheit immer wieder zu benennen, indem wir auf die einzelnen aufmerksam machen, die ihm zum Opfer gefallen sind. Hier und heute die Mitglieder der Familien Kahn und Nathan.“

Nach der Reinigung der „Stolpersteine“ verlas Wallraf die Geschichte der beiden Familien. An beiden Stellen wurden auch Rosen zum Gedenken an die Opfer von mehreren Anwesenden und vom Heimatverein niedergelegt. „Die Zeitzeugen sterben aus, die Holocaust-Leugner und Judenfeinde dagegen nicht“, hieß es vom Heimatverein Sindorf.Der Heimatverein kündigte an, den Gedenktag auch in Zukunft dafür zu nutzen, mit der Reinigung der Steine an den Genozid zu erinnern und die Erinnerung wach zu halten. „Wir können die Vergangenheit nicht ändern. Unsere Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass sich die Gräueltaten der Vergangenheit nicht wiederholen.“ Der Heimatverein hat in seinem digitalen Heimatmuseum www. museum-sindorf.de eine Sammlung mit dem Titel „Jüdische Geschichte“ eingerichtet. Hier sind Informationen über die Familien Kahn und Nathan, die Synagoge, den jüdischen Friedhof, das Vernichtungslager Maly Trostinec und Tonaufnahmen von Zeitzeugen hinterlegt. Auch die Filme „Jüdisches Leben in Kerpen und Sindorf/Susanne Harke-Schmidt“ und „Stolpersteinverlegung 2022 Kerpen-Sindorf“ sind hier zu finden.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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